Eiserne Hochzeit in Roggendorf
Annelies und Winfried Stohwasser sind seit 65 Jahren verheiratet

Köln-Roggendorf
In Vertretung von Oberbürgermeisterin Henriette Reker war am 17. März Bürgermeister Hans-Werner Bartsch nach Roggendorf gereist, um eine Ehrung durchzuführen, die nicht alltäglich ist. 65 Jahre verheiratet zu sein, das ist schon etwas Besonderes und die Eheleute Annelies (83) und Winfried (86) Stohwasser haben das in diesen Tagen geschafft.

Kennengelernt haben sich beide in ihrer Heimatstadt Leipzig als Annelies 16 und Winfried 19 Jahre alt waren. Bereits zwei Jahre später fand die standesamtliche Trauung am 17. März 1951 in Leipzig statt. Nur einen Tag später standen sie anlässlich der kirchlichen Hochzeit vor dem Traualtar, die dem gläubigen Paar auch die bedeutungsvollere der beiden Trauungszeremonien war.
Ein Jahr nach der Hochzeit wurde ihr erster Sohn, das älteste von insgesamt sieben Kindern geboren, der zu ihrer großen Trauer bereits vor


 Annelies und Winfried Stohwasser
am 18.03.1951


Bürgermeister Hans-Werner Bartsch (Mitte) und Ehepaar Annelies und Winfried Stohwasser
 im März 2016

einigen Jahren im Alter von nur 53 Jahren plötzlich verstarb. Von den fünf Söhnen und zwei Töchtern wurden ihnen insgesamt dreizehn Enkelkinder geschenkt, auf die sie sehr stolz sind und die ihnen viel Freude bereiten.

Der Weg nach Roggendorf führte sie 1957 über Ransbach-Baumbach (Westerwald) 1963 nach Köln-Heimersdorf/Weiler, dann letztendlich 2001 nach Roggendorf, wo sie im Neubaugebiet der Further Straße mit einem ihrer Söhne ein Zweifamilienhaus bewohnen.

Annelies Stohwasser hat aufgrund der Großfamilie ihre Aufgabe als Hausfrau gemeistert, aber auch zwischenzeitlich als Kunststopferin, Schneiderin und später in Fühlingen als Aushilfe etwas hinzuverdient.
Winfried Stohwasser, der 1945 als 15-jähriger noch in den letzten Kriegstagen eingesetzt wurde, verlor am 19. April seine linke Hand und war durch diese Kriegsverletzung in seiner Berufswahl seit dem Kriegsende sehr eingeschränkt. Zunächst absolvierte er eine Ausbildung bei der Post in Leipzig und arbeitete auch für eine Versicherung. Beruflich gefestigt war er dann letztendlich als er nach Köln zog und fast 24 Jahre bei den GEW (RheinenergieKöln) gearbeitet hat. Mit 58 ½ Jahren ging er in den Ruhestand und diesen genießt er bis heute im Kreise seiner Familie.

Neben der Familie zählt in erster Linie die Glaubensgemeinschaft „Apostel am Jesu Christi“ in Köln zu den Dingen, die dem Ehepaar Stohwasser sehr wichtig in ihrem Leben sind. Zuhause beschäftigen sie sich in ihrer Freizeit oft mit Würfelspielen, Lesen oder Radio hören.
Wünsche oder besondere Ziele haben Annelies und Winfried Stohwasser nach eigener Aussage nicht mehr, denn sie sind so wie es ist, rundum zufrieden. Sie fühlen sich in Köln sehr wohl, lieben alles was „kölsch“ ist und betrachten diese Stadt als ihre Heimat.

Ihr einziger Wunsch, „gesund alt werden“, wurde von Bürgermeister Bartsch mit den Worten kommentiert: „Dann sehen wir uns hier in fünf Jahren zur Gnadenhochzeit ja wieder.“Die offizielle und große Familienfeier zur Eisernen Hochzeit fand am 18. März statt und auch WorringenPur gratuliert hierzu herzlich.


WorringenPur.de/21.03.2016
Bericht und Foto: Jakob Mildenberg
Hochzeitsfoto: privat
Redakt. & digit. Bearbeitung: Matschkowski