Serie: WorringenPur unterwegs
Mareike Teuber berichtet von ihrem derzeitigen Aufenthalt in Afrika (Teil 4):
Nationalpark
Jozani Forest, Prison Island - Insel der Riesenschildkröten, Spicetour und ein Schnorchelausflug 
Fotogalerie!

Liebe Leser/innen,

zunächst einmal wünsche ich allen ein Frohes Neues Jahr und hoffe, dass ihr frohe Weihnachten im Kreise der Familie hattet. Kurz vor Weihnachten, am 23.12. konnte ich mich letztes Jahr sogar noch auf meinen Geburtstag freuen, in den ich mit den jüngeren Mitgliedern unserer Gastfamilie und uns Freiwilligen (Jenny (von einem anderen Projekt hier in Lusaka) und unserer WG bestehend aus Lisa, Niklas, Jana und mir) reingefeiert habe. Um Mitternacht hat mich ein super leckerer Kuchen erwartet und auch am nächsten Morgen gab es ein paar schöne Geschenke sowie die wichtigste Tradition hier – die kalte Dusche auf dem Hof, wenn man es nicht erwartet :)!!
Weihnachten dann, konnte ich zwar nicht mit meiner Familie in Deutschland verbringen, aber dafür mit meiner lieben Gastfamilie. Wir hatten am ersten Weihnachtstag ein sehr leckeres Essen und Zusammensitzen mit der ganzen Familie und am zweiten Weihnachtstag gab es nach ca. 4 Stunden kochen noch ein typisch deutsches Essen mit Klößen und Rotkohl unter uns deutschen Freiwilligen hier und auch Marvin aus Macha.

Ich hatte auch einen wunderschönen Urlaub auf Sansibar (eine Insel in Tansania an der Küste der Stadt Dar-Es-Salaam) am weißen Sandstrand und mit ganz schön viel Sonne. Jana, Jenny, Marvin und ich (alle 3 Freiwillige in Sambia und von der gleichen Organisation wie ich) starteten unseren Urlaub mit einer ganz schön langen Busfahrt, die statt 27 Stunden, 39 Stunden dauerte. Trotzdem sind wir am 30.12.2012 um 4 Uhr morgens sicher in Dar-Es-Salaam, in Tansania angekommen und konnten so morgens um 7 Uhr direkt mit der ersten Fähre rüber nach Sansibar setzen. Von dort aus ging es auf die Suche nach einer schönen Unterkunft für die nächsten 7 Tage. An der Ostküste wurden wir dann auch nach einiger Zeit fündig – ein wunderschönes Häuschen direkt am Strand, mit einem kleinen Pool und unterhalten von einem italienischen Ehepaar. Sie hatten gerade erst ihr Guest House eröffnet und jetzt über Silvester wurden sie von ihrer Familie aus Italien besucht. Dementsprechend kam es uns auch gar nicht mehr wie in Tansania, sondern wie in Italien vor. Am 31.12.2012 sollte es abends dann ein Festessen geben und später noch ein Lagerfeuer am Strand. Auch wir 4 Deutschen nahmen daran teil, wollten jedoch nichts von dem Hummer (wir hätten sowieso nicht gewusst, wie man ihn isst :-) ). Nach dem reichlichen Essen gingen wir auf einen kurzen Strandspaziergang und waren pünktlich zum Lagerfeuer zurück. Dort warteten wir auf den großen Augenblick und irgendwann war es endlich soweit als irgendjemand meinte: „Auf meiner Uhr ist es schon soweit!“, und wir von weitem zwei einsame Raketen aufsteigen sahen (ich bin 2 Stunden eher als ihr ins neue Jahr gestartet). Sogleich wurde anstoßen und allen ein Frohes Neues Jahr gewünscht und anschließend noch ein wenig am Lagerfeuer gesessen. Um ca. halb 2 sind Jenny und ich dann noch in den Pool gesprungen, um das neue Jahr gebührend zu begrüßen – die Temperaturen sind doch schon etwas anders als in Deutschland.

In unseren letzten Tagen wollten wir uns dann auch noch auf der Insel umsehen, weswegen wir den Jozani Forest, ein Nationalpark mit vielen Affen, eine Nachbarinsel, Prison Island mit riesigen Schildkröten, besuchten, eine Spicetour, auf der wir viel über die Gewürze von Sansibar gelernt haben (Zimtbaum – die Königin der Gewürze), und einen Schnorchelausflug, bei dem man sich gefühlt hat wie in dem Film „Findet Nemo“, gemacht haben. Leider gingen die 7 Tage sehr schnell um und unsere Fähre setzte wieder über nach Dar-Es-Salaam.
Dort trafen wir einige andere Freiwillige aus Malawi und Tansania auf unserem Zwischenseminar mit denen wir auch noch 8 schöne Tage hatten. Es war wie eine kleine deutsche Insel, bei der man sich wunderbar über seine Erlebnisse austauschen konnte und auch fast immer verstanden wurde. Leider ging es alles viel zu schnell um und unsere Rückreise stand an. Da das Seminar allerdings an einem Samstag endete und unser Zug erst Dienstag abfahren sollte, machten wir in unseren letzten 3 Tagen noch einen Ausflug nach Morogoro zu zwei Freiwilligen vom Seminar, wo wir einen wunderschönen Steingarten zu Gesicht bekommen sollten, und nach Bagamoyo, einer alten deutschen Stadt aus der Kolonialzeit!

Die Zugfahrt dauerte natürlich – wer hätte es nicht geahnt – länger als gedacht und wir waren statt 3 Tagen glatte 4 Tage unterwegs. Zum Glück hatten wir einen „Schlafwagen“ (mit insgesamt 6 Klappbetten und jeweils 3 übereinander) für uns allein, denn wir waren nun zu 5. durch Niklas, der auf der Hinfahrt eine Reise durch Malawi gemacht hatte, und mussten uns so keine Gedanken um die Sicherheit unseres Gepäcks machen.
Wir hatten einen unglaublichen Ausblick auf die Landschaft Tansanias und Sambias und insgesamt auch eine recht angenehme Fahrt. Als der Zug die Endstation erreichte, war es für uns allerdings noch nicht die Endstation…weiter ging es mit dem Minibus 3 Stunden Richtung Lusaka und als wir endlich angekommen waren begrüßte uns sogleich die Regenzeit, weswegen ich ganz schön froh war endlich unser kleines Häuschen erreicht zu haben. Wir wurden von unserer Gastfamilie willkommen geheißen und man fühlte sich gleich wieder wie Zuhause.

Nach einem erholsamen Wochenende Zuhause sollte die Schule am Montag wieder losgehen. Und einige Überraschungen erwarteten uns…3 der Lehrer hatten Bwafwano verlassen, wobei eine von ihnen nach einer 3-monatigen Babypause wiederkommen wird. Ich durfte wieder meine Klasse vom Vorjahr übernehmen und war dementsprechend in der 4. Klasse, musste mich dann aber auch erst wieder auf den neuen Lehrer einstellen. Er ist 23 Jahre alt, kommt gerade vom Collage und bringt viele neue Methoden in die Klasse, die den Unterricht spannender gestalten. Außerdem sind einige meiner Kinder dieses Jahr schon auf die Gouverment School gewechselt, damit Platz für neue Kinder ist. Trotzdem ist es im Moment irgendwie fast unmöglich ordentlich Unterricht zu machen, denn die Anzahl der Kinder ist auf glatte 80!! gewachsen.
Deswegen haben Jana (die in der 3. Klasse arbeitet) und ich überlegt ein neues Projekt zu starten und die einzelnen Stufen in jeweils 3 Klassen und nicht nur 2 aufzuteilen, das wäre ziemlich einfach möglich, wenn wir einen weiteren Klassenraum bekommen könnten, denn im Moment gibt es nämlich leider nur 4 Klassenräume für 5 Klassen. Wahrscheinlich werden wir sogar einen weiteren Raum dazu bekommen, der bis jetzt nur als Abstellraum für Motorräder und zum Schmuck basteln genutzt wurde. Trotzdem müssten wir dann noch das Schulmaterial, wie Bänke, eine Tafel und einen Lehrertisch anschaffen, weswegen wir uns sehr über Ihre Hilfe freuen würden.

Wir und vor allem unsere Schützlinge freuen sich über jede Spende.
Falls Sie spenden möchten, ist die Angabe des Betreffs „Spende 060611“ für die Zuordnung der Spende sehr wichtig.

Spendenkonto
Kontoinhaber:    VIA e.V.
Kontonummer:   65088783
BLZ:                   24050110
Institut:               Sparkasse Lüneburg
Betreff:               Spende 060611

Anschließend möchte ich noch allen danken, die etwas für das Hühnerprojekt gespendet haben, muss aber mitteilen, dass die letzten gekauften Hühner ein 3. Mal gestorben sind und wir nun keinen Sinn darin sehen neue Hühner zu kaufen, um diese wieder sterben zu lassen. Natürlich wird das gespendete Geld für die Hühner in das neue Schulprojekt fließen und dementsprechend auch sinnvoll eingesetzt werden.

Außerdem haben wir diesen Monat endlich neue Bälle und einige Springseile anschaffen können mit denen die Kinder schon fleißig in ihrer Freizeit herumtollen.

Ganz viele liebe Grüße aus dem gar nicht so fernen Sambia

Mareike


Lesen Sie auch Teil 1, 2 und 3, zu finden im Bereich “Infos”.


WorringenPur.de/26.03.2012
Bericht: Mareike Teuber
Fotos: Mareike Teuber sowie Jenny Fiedler, Jana Schmitz und Marvin Burmester
Redakt. & digit. Bearbeitung:
Matschkowski