Historie
„Wieverfastelovend dozomol„
Möhnemasken um 1950 aus der Familie K.-H. Dünwald

Wieverfastelovend (Weiberfastnacht) wurde nach althergebrachter Weise zünftig begangen. Schon in den  Vormittagsstunden sah man zahlreiche

maskierte Möhnegruppen mit einer „decke Trumm“ singend durch die Worringer Straßen  ziehen. Es ging von Haus zu Haus, man nahm hier und da eine deftige Mahlzeit oder Mutzen zu sich und machte einen fröhlichen Streifzug durch die hiesigen Gaststätten.

Die Maskenbälle  in den Sälen  Lindscheidt, Gladbach und Matheisen waren überfüllt von maskierten Möhnen in herrlich alten Trachten und Kostümen. Die besten und originellsten Masken und Kostüme, meist waren sie selbstgefertigt, wurden prämiert. Um 1930 kostete eine Pappmaske ganze fünf Pfennige. Auch die Proklamation des Prinzen erfolgte auf dem Möhneball.

Eine Erneuerung war die Eröffnung des Straßenkarnevals auf Weiberfastnacht. In der Regie der „Änze Kääls“ fand sie 1977 erstmals auf dem Zillikensplatz statt, wobei Prinz Harry Krusche um 11.11 Uhr offiziell den Straßenkarneval eröffnete, und dies hat bis heute noch Bestand.


WorringenPur.de/23.01.2006
Bericht: Hans-Josef Heinz, Heimatarchiv Worringen e. V. 
Quellenhinweis: Lektüre Josef Gödecke
Fotos: WorringenPur.de

Anmerkung:
Anfang der 60er Jahre musste in die Masken noch ein “Mundloch” geschnitten werden. Handschuhe dienten dazu die “verräterischen Hände” zu verbergen und so manch männlichen Verehrer auf dem Möhneball in die Irre zu leiten! Nicht selten stellte dieser nämlich am späten Abend fest, dass unter der Möhnemaske “seiner Angebeteten” sich ein Mann oder eine alte “Schabracke” verbarg!
Heike Matschkowski/WorringenPur.de nach Erzählungen der Worringer Bevölkerung