Historie
„Der Goldene Schlüssel von Worringen“
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Schlüsselübergabe durch Arnold Zillikens an  Prinz Christian Dünwald im Jahre 1954Dieser „Schlüssel“ symbolisiert die Verbundenheit der Worringer Bürger zum hiesigen Karneval.
Derzeitig gehört er – neben zahlreichen Fotos aus der Karnevalszeit – zum Ausstellungsspektrum des Worringer Heimatarchivs.

Erstmals wurde er in der Session 1952/53  dem  Karnevalsprinzen Fritz Höfer vom damaligen Vorsitzenden des Bürgervereins Arnold Zillikens überreicht, und somit ein alter Brauch aus der Vorkriegszeit aktiviert, der bis heute auf der jeweiligen Prinzenproklamation  beibehalten wird.

Seit 2001 hat dieser historische „Goldene Schlüssel“ keine Funktion mehr, er wurde durch ein von Thomas Hecker kunstvoll gestaltetes  Gebilde ersetzt.


WorringenPur.de/16.01.2006
Hans-Josef Heinz, Heimatarchiv Worringen e.V.
Foto: WorringenPur.de



















 

Historie
„Wieverfastelovend dozomol„
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Möhnemasken um 1950 aus der Familie K.-H. Dünwald

Wieverfastelovend (Weiberfastnacht) wurde nach althergebrachter Weise zünftig begangen. Schon in den  Vormittagsstunden sah man zahlreiche maskierte Möhnegruppen mit einer „decke Trumm“ singend durch die

Worringer Straßen  ziehen. Es ging von Haus zu Haus, man nahm hier und da eine deftige Mahlzeit oder Mutzen zu sich und machte einen fröhlichen Streifzug durch die hiesigen Gaststätten.

Die Maskenbälle  in den Sälen  Lindscheidt, Gladbach und Matheisen waren überfüllt von maskierten Möhnen in herrlich alten Trachten und Kostümen. Die besten und originellsten Masken und Kostüme, meist waren sie selbstgefertigt, wurden prämiert. Um 1930 kostete eine Pappmaske ganze fünf Pfennige. Auch die Proklamation des Prinzen erfolgte auf dem Möhneball.

Eine Erneuerung war die Eröffnung des Straßenkarnevals auf Weiberfastnacht. In der Regie der „Änze Kääls“ fand sie 1977 erstmals auf dem Zillikensplatz statt, wobei Prinz Harry Krusche um 11.11 Uhr offiziell den Straßenkarneval eröffnete, und dies hat bis heute noch Bestand.


WorringenPur.de/23.01.2006
Bericht: Hans-Josef Heinz, Heimatarchiv Worringen e. V. 
Quellenhinweis: Lektüre Josef Gödecke
Fotos: WorringenPur.de

Anmerkung:
Anfang der 60er Jahre musste in die Masken noch ein “Mundloch” geschnitten werden. Handschuhe dienten dazu die “verräterischen Hände” zu verbergen und so manch männlichen Verehrer auf dem Möhneball in die Irre zu leiten! Nicht selten stellte dieser nämlich am späten Abend fest, dass unter der Möhnemaske “seiner Angebeteten” sich ein Mann oder eine alte “Schabracke” verbarg!
Heike Matschkowski/WorringenPur.de nach Erzählungen der Worringer Bevölkerung

















 

Historie
Kirmesgeloog
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Köln-Worringen
Schausteller Kierberg
Die Herbstkirmes am dritten Sonntag im September feierten die Worringer früher mit großem Aufwand.

Die Burschen, vereint im „Kirmesgeloog“ (1947 in der Gaststätte „Kölner Hof“ neu gegründet), zogen mit Musik im Fackelzug durch das Dorf, wobei sie eine Kirmespuppe, den „Zacheies“, mitführten.    Dieser war vorher, nachdem er ein Jahr lang „geschlafen“ hatte, ausgegraben, d. h. wieder zum Leben erweckt worden, mit Gedichten und Liedern auf Worringer Platt. Schließlich rang man dem „Zacheies“ die Genehmigung ab, drei Tage lang Worringer Kirmes feiern zu dürfen.

Innerhalb der „Geloogsjungen“ wurde nach altem Brauch alljährlich auf Kirmesmittwoch ein neuer Hahnenkönig ermittelt, der vier Wochen später, auf „ahl Wurringer Kirmes“, gekrönt wurde. Everhard Först (Fixs Evvet) war nach der Neugründung erster Präsident; Nachfolger wurde „Tom“ Michel. Leider löste sich der Verein um 1980 auf und der Kirmesbetrieb musste für mehrere Jahre aus der Dorfmitte, wo er zu Hause war, weichen. Zudem löste sich auch das „Kirmesgeloog“ auf.

Zacheies 1955

Worringer Kirmes 1930

Hahneköppe am Lievergesberg

Hahnenkönig

Kirmes Mitte der 80er Jahre

Den Mitgliedern des „Schnupfvereins“ ist es   zu verdanken, dass seit einigen Jahren die Kirmes  zum „Zillikens-Platz“ zurück fand. Nachdem der alte „Zacheies“ eine Bleibe im Worringer Heimatarchiv fand, wird auch er wieder in das Kirmesfest einbezogen. Auf Initiative  des Bürgervereins erteilte der „Zacheies“ nunmehr wieder die Genehmigung zur Eröffnung der Kirmes. 


WorringenPur.de/17.09.2006
Hans-Josef Heinz, Heimatarchiv Worringen e. V.
Fotos: Heimatarchiv
Redakt. & digit. Bearbeitung: Matschkowski
















 

Historie
Chreßdagsmorge in der kölsche Familich vun Pitter un Drück Keul

Vum Himmel erav funkelen dausend un dausend Stäne, esu schön, wie en keiner andere Naach. Op der Äde litt foßhuh Schnei un knestert leis. Zweschen Himmel un Äd ävver geiht en heimlich Singe wie vun Engelsstemme: „Der Heiland eß gebore!“

Bei Keuls eß noch alles stell. De Ale sin wahl wackerig, ävver et eß noch zo fröh, för opzoston; de Mett en Zint Jan fängk öm Veer eesch an...... De Kinder schlofe noch; mer höt se kühmen un sich wänzele, su lebendig sin die am dräume.De Puute schlofe noch immer, ävver dat sall nit lang mih dore. Em fünf Ohr kütt  et Karlche höösch op der Gang.

    Weihnachtskarte mit Motiv aus Worringen„Mamm, Mamm!“
    „Wer eß do?“
    „Ich! Wie spät eß et?“
    „Fünf Ohre! Gangk noch jet schlofe!“
    „Ich kann ävver nit mih schlofe!“
    „No flöck, gangk! Wat sall et Chreßkind sage?”
    Un dann höt it et Agath: “Mamm, beß de op?”
    “Enä!”
    “Wer wor dann em Huus?”
    „Der Papp eß noh der Kirch gegange“
    „Darf ich opblieve?“
    „Gangk leever noch jet schlofe. Do mähs mer söns die andere och noch wackerig!“

Em halver sechs eß dann kein Halde mih. Dann ston se alle sibben em Punjel om Gang.
„No got“, säht et Drück, „dann treckt als de Bötzcher an: der Papp muß glich kumme.
Jetz höt mer dem Pitter sing Stemm, un dann geiht de Huusdöör op.
„Kinder“, röf ´e de Trapp erop,“no kutt ens all erav! Ich gläuv verhaftig, et Chreßkind wor hee!“ Jetz geiht och ald de Döör vum Wonnzemmer op; et Chreßkind eß grad am Finster erusgefloge..... Do fingk no et Agath singe Lade un et Tringche sing Köch un et Fritzche sing Trööt un et Hubätche der Baukaste. … do trööt jetz der Tünnemann un der Fritz spillt Monika, et Agath eß als am verkaufe, un et Bellche weeg sing Popp en der Schlof.

Glöcksillig Chreßkind!

WorringenPur.de/23.12.2006
Heimatarchiv Worringen e.V./23.12.2006
Quellenhinweis: De Keuls von Max Meurer
Redakt. & digit. Bearbeitung: Matschkowski