Sehnsucht nach Worringen
Das Heimatarchiv wurde zum Treffpunkt alter Schulfreundinnen
Besuch aus Österreich nach 52 Jahren

Roswitha Schwarzenbacher, geb. Kuhs wurde 1946 in Worringen geboren, zog 1956 mit ihrer Familie nach Österreich und traf nun, nach 52 Jahren, ehemalige Klassenkameradinnen im Heimatarchiv in Worringen wieder.

Jahrelang hatte Frau Schwarzenbacher den Wunsch, einmal zu ihrem Geburtsort zurückzukehren. Ihre Worringer Verwandtschaft ist seit langem verstorben. Über eine Suchmaschine im Internet begab Frau Schwarzenbacher sich schließlich auf die Suche, schaute sich Satellitenbilder vom Ort an und versuchte, sich zu erinnern. Sie kam über einen Link zu WorringenPur und war begeistert, dort alte Fotografien zu finden. Nach Mailkontakten, Sichten alter  Klassenfotos (Einschulung 1953) und anderen Bildern aus dem Heimatarchiv reifte ihr Entschluss, eine Reise nach Worringen zu machen. Ihr Mann war sehr skeptisch und versuchte, ihren Eifer zu bremsen: „Es wird nichts mehr so sein wie früher und deine Klassenkameradinnen sind vielleicht alles alte Tanten mit Stock oder Rollstuhl“.

Diese Sorge erwies sich als völlig unbegründet! Sechs der „Mädels“ trafen sich am 7. September 2008 im Heimatarchiv und nach wenigen Minuten waren sie sehr vertieft in Fotos und Erinnerungen aus ihrer Grundschulzeit.

Familie Kuhs kam eigentlich aus Elberfeld. Durch den Großvater, der bei Bayer-Dormagen arbeitete, zog die Familie nach Worringen. Der Vater von Roswitha Schwarzenbacher wuchs hier auf. Während des Krieges verschlug es diesen nach Österreich, wo er seine Frau kennen lernte und 1943 heiratete. Im Jahr 1945 siedelte das Paar nach Worringen, Alte Neusser Landstr., über. 1946 wurde Tochter Roswitha geboren.  Nachdem die Worringer Großmutter verstorben war, zog die Familie 1956 zurück nach Österreich in die Heimat der Mutter.

Damit Frau Schwarzenbacher zu Hause ihre Erinnerungen auffrischen kann, bekam sie von Herrn Heinz/ Heimatarchiv eine DVD mit Fotos der aktuellen Ausstellung übergeben (Foto li.).

Auf dem Klassenfoto der Schulanfänger von 1953 standen diese 3 (Foto re.) nebeneinander. Hier drücken sie fürs Foto noch einmal die Schulbank:

v.li.: Therese Montag, geb. Winters; Roswita Schwarzenbacher, geb. Kuhs; Christine Harder, geb. SchneiderNach ihrer schönsten Erinnerung gefragt, erzählt Frau Schwarzenbacher von ihrer Großmutter, die sie sehr verwöhnte und mit der sie z. B. gerne im Dorf einkaufen ging. Bei den Großeltern gab es auch immer einen „spektakulären“ Weihnachtsbaum, den der Opa in Dormagen besorgte. Später wurde der Baum mit Glaskugeln prächtig herausgeputzt. Das Beste an Weihnachten war dann das Frühstück bei den Großeltern.

Als die Großmutter verstarb, zog der Großvater zu seiner Tochter und Roswitha Schwarzenbacher zog mit den Eltern nach Österreich. Sie musste alles Spielzeug zurücklassen bis auf Toni, ihre Schildkröt-Puppe.

Heute lebt Frau Schwarzenbacher mit ihrem Mann in Linz an der Donau und hat zwei erwachsene Kinder.


WorringenPur.de / 08.09.2008 (hm)
Bericht & Fotos: Andrea Roßmar