St. Pankratius-Gemeinde
Köln-Worringen Kirchenvorstand

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Renovierung und Sanierung der katholischen Pfarrkirche St. Pankratius Köln-Worringen

Seit 2 Jahren laufen die Vorbereitungen zur Sanierung und Renovierung unserer Pfarrkirche. Kernbohrungen haben das Ausmaß der Feuchtigkeitsschäden deutlich werden lassen und auch das letzte Erdbeben hat seine Spuren im Kirchengewölbe in Form von Rissen hinterlassen. Nach langwierigen Planungsvorbereitungen und Verhandlungen mit dem erzbischöflichen Generalvikariat liegen nunmehr eine genehmigte Finanzierungs- sowie eine Ausführungsplanung vor.

Planmäßig in der 29. Kalenderwoche wurden die Baumaßnahmen begonnen. Die Gemeindemitglieder wurden im Rahmen einer Pfarrversammlung durch Herrn Dr. Peter Kotulla vom verantwortlichen Planungsbüro KOPLAN über die Einzelmaßnahmen informiert. Um möglichst viele Gemeinde-Mitglieder zu erreichen, sollen diese Informationen über Schautafeln in der Kirche sowie über Artikel in den Medien verbreitet werden.

A. Außenarbeiten
1. Natursteinarbeiten

    Den Auftakt der Aktivitäten im Außenbereich bilden die Naturstein-arbeiten. Gerissene und verwitterte Natursteinelemente aus Säulen, Sockelprofilen und den Portaldächern werden überarbeitet und ausgebessert. Einige Elemente müssen ausgestemmt und durch –nach vorhandenem Vorbild hergestellte- Teile aus rotem Sandstein ersetzt werden.

    Die vorhandene Eingangstreppe aus Basaltlava wird aufgenommen, repariert und nach Beendigung der Maßnahme wieder eingebaut.

    Die Figur „Guter Hirte“ (siehe Abb. oben) über dem Hauptportal im Kirchturm wird demontiert, eine Replik aus gelbem Sandstein gefertigt und an gleicher Stelle wieder aufgestellt. Die Originalfigur selbst bleibt erhalten und wird einen würdigen neuen Platz innerhalb des Pfarrzentrums finden.

2. Zimmerarbeiten

    Die Kreuzüberdachung im Bereich des linken Seitenportals (Richtung Pfarrhaus) wird aufgrund der Feuchtigkeitsschäden demontiert und entsorgt. In Absprache mit dem Stadtkonservator wird an gleicher Stelle eine neue Kreuzüberdachung errichtet werden, die der ursprünglichen Form (Spitzdach) angepasst wird.

3. Dachdeckerarbeiten

    Die neue Überdachung des Kreuzes am linken Seitenportal wird auf der Dachfläche und an den Seitenteilen mit einer Schiefereindeckung versehen.

    Die Schieferdachflächen von Turm-, Hauptschiff und Apsis werden überprüft und entsprechend der bestehenden Dacheindeckung mit Moselschiefer ausgebessert.

    Alle vorhandenen Gesimse an den Fassaden und die Verdachungen der Haupt- und Seitenportale erhalten eine Abdeckung aus Kupferblech.

4. Blitzschutz

    Der vorhandene Blitzschutz wird überprüft und defekte Elemente werden erneuert.

5. Instandsetzung und Trockenlegung

    Die Instandsetzungsmaßnahme beginnt mit der Trockenlegung der Außenwände. Hierfür muss das Pflaster sowie die Schwarzdecke im Bereich des rechten Seitenschiffes sowie des Turmes aufgenommen und das Erdreich ca. 1 m tief ausgehoben werden. Anschließend werden das freigelegte Mauerwerk gereinigt und verschiedene Maßnahmen zur Vertikalabdichtung durchgeführt.

    Die Horizontalabdichtung der Außenwände erfolgt durch ein sogenanntes „Paraffin-Heißverfahren“. Hierzu werden die Außenwände in kleinen Abständen aufgebohrt und Heizstäbe eingeführt. Anschließend wird eine Dichtungsmasse im siedenden Zustand bis zur Sättigung eingebracht. Somit entsteht eine durchgehende Sperre gegen kapillar aufsteigende Feuchtigkeit.

B. Innenbereich


1. Instandsetzung und Trockenlegung

    Im Innenbereich muss von den geschädigten Stellen zunächst der Putz entfernt werden, so dass das Auskappen der Fugen erfolgen kann. Im Anschluss daran werden die Flächen gesäubert und mit Sanierputz versehen. Für die Dauer dieser Maßnahme wird eine provisorische Staubschutzwand zum übrigen Kirchenraum errichtet.

2. Putz- und Malerarbeiten

    Die geschädigten Bereiche der Wandflächen, insbesondere im Bereich des rechten Seitenschiffes sowie im Turm müssen gesäubert und der vorhandene Putz -auch aus den Fugen- entfernt werden. Anschließend wird auch hier ein Sanierputz aufgebracht.

    Im gesamten Innenraum der Kirche soll der vorhandene Putz überarbeitet und in Kleinstflächen erneuert werden. Hierbei müssen Gewölberisse geöffnet, verbleit und neu verputzt werden.

    Gewölbe und Wandflächen in Mittelschiff und Seitenschiffen sowie Chorraum und Säulen werden im Anschluss an die Trockenlegung gereinigt und kleine Schäden im Untergrund in diesem Zuge gespachtelt und geschliffen. Abschließend erhalten sie einen 2-fach Anstrich mit atmungsaktiver Silikatfarbe.

    Die Malereien an den Kapitellen werden nach Einbau der Zuganker wieder hergestellt.

3. Metallbauarbeiten

    Zur Gewährleistung der Standsicherheit ist der Einbau von Zugankern aus Stahl im Bereich der Gewölbe erforderlich. Dazu werden Kernbohrungen in den Außenwänden sowie den Säulen oberhalb der Kapitelle hergestellt. Anschließend erfolgt der Einbau der Zuganker gemäss Vorgabe des Statikers. Im Bereich der Orgel muss der mittlere Zuganker nach oben versetzt angeordnet werden.

4. Sicherung der Orgel

    Die Orgel wird zum Schutz vor Beschädigung - vor allem durch Staub – vom Orgelbauer stoß- und staubsicher verpackt. Für den entsprechenden Zeitraum wird eine sogenannte Not-Orgel zur Verfügung stehen.

5. Gerüstarbeiten

    In beiden Seitenschiffen wird je 1 Gerüst aufgebaut. Für die Arbeiten im Mittelschiff werden zwischen die beiden Gerüste 2 übereinanderliegende Plateaux angeordnet, die den Kirchenraum überspannen. Die Säulen werden mit Folie und der Fußboden wird mit Spanplatten vor Verschmutzung geschützt werden.

C: Dauer der Maßnahme

Das Planungsbüro KOPLAN geht davon aus, dass bei planmäßiger Durch-führung sämtlicher Gewerke die Gesamtmaßnahme spätestens im Frühjahr 2005 abgeschlossen sein wird und die Kirche auf jeden Fall ab Ostern der Gemeinde in neuem Glanz wieder offen stehen wird.

Im Laufe der Baumaßnahme müssen zeitweise Einschränkungen in Kauf genommen werden, für die Dauer von etwa 4 Wochen wird das Gotteshaus voraussichtlich komplett geschlossen werden müssen. Der Pfarrgemeinderat wird hierfür aber rechtzeitig entsprechende Alternativen anbieten können.

D: Finanzierung der Maßnahme

1. Eigenanteil der Kirchengemeinde

    Der Eigenanteil der Kirchengemeinde, der nicht aus Mitteln des Generalvikariates bestritten wird, beträgt insgesamt rund 156TEUR. Unter Berücksichtigung der rückläufigen Kirchensteuerzuweisungen einerseits sowie der anstehenden Kürzungen im Bereich der Zuweisungen für die Bewirtschaftung der Räume des Pfarrzentrums andererseits veranlasste den Kirchenvorstand zur Gründung eines Kirchbauvereins, um dem Seelsorgebereich auch für die Zukunft die erforderlichen finanziellen Freiräume zu bewahren.

2. Kirchbauverein St. Pankratius e.V.

    Der neue Kirchbauverein wird getragen von Mitgliedern des Kirchen-vorstandes und des Pfarrgemeinderates. Jeder ist aufgerufen, als Mitglied seinen Beitrag (Mindestbeitrag 24EURO/Jahr) zur Finanzierung des Eigenanteils der Baumaßnahme sowie künftiger Verschönerungen unseres Gotteshauses zu leisten. Daneben findet am 1. Wochenende eines Monats regelmäßig eine Türkollekte statt und der Verein kann auch gegen Bescheinigung Spenden entgegennehmen. Beitrittsformulare sind im Pfarrbüro erhältlich.

Katholische Kirchengemeinde St. Pankratius  St. Tönnisstr. 33  50769 Köln/05.08.2004
Text und Fotos: Günther Otten (Kirchenvorstand)