Menschen
Heinrich Welsch
Der berühmte Lehrer  („En d`r Kaygass Nummer Null“) lebte tatsächlich und unterrichtete im Jahr 1878 in Worringen

Wer kennt es nicht, dieses urkölsche Lied „Dreimol null“ - der „Fastelovendsbazillus vom Lehrer Welsch“, welches im Jahre 1937 von Will Herkenrath (Texter) und Hermann Kläser Komponist) arrangiert wurde? Richtig heißt es: „En d`r Kaygass Nummer Lehrer Heinrich Welsch Null“. Diese Volksweise handelt vom berühmten Lehrer Heinrich Welsch, von dem die wenigsten wissen, dass es ihn jemals wirklich gegeben hat. Das Lied, welches während einer Karnevalsveranstaltung am 12. Februar 1938 von den „Drei Laachduve“ (Will Herkenrath, Hermann Kläser und Heinz Jung) vorgestellt wurde, illustriert seine ihm eigenen Praktiken. 1948 ist der Text von H.J. Süper neu bearbeitet worden. Das Lied wurde damals durch Kölns bekannteste Gesangsgruppe die „Vier Botze“ zu einem „Dauerbrenner“.

Gleichfalls dürften wenige wahrscheinlich wissen, dass der Lehrer Heinrich Schule Neusser Landstraße Welsch (geb. am 29. Mai 1848 in Arzdorf bei Bonn) für eine kurze Zeit in Worringen tätig war. In der Zeit von Mai bis Juli 1878 unterrichtete er in einem Schulgebäude mit zwei Klassenzimmern, welches hinter dem Pastorat lag. Im Jahre 1869 wurde die Kirche Alt-St. Pankratius am Markt zur Schule umgebaut, worin die Mädchen übersiedelten. Am 28. Oktober 1889 wurde das neue Schulgebäude an der St.-Tönnis-Straße bezogen.

Am 14. Juli 1878 wurde der Lehrer Welsch nach nur dreimonatiger Tätigkeit in Worringen versetzt. Die Volksschulen in Sülz (Eingemeindung nach Köln am 20. Februar 1888) und zuletzt Kalk (Eingemeindung nach Köln am 1. April 1910) waren weitere Stationen in seinem beruflichen Werdegang, dessen Abschluss dort eine Rektorenstelle an der neugegründeten „Hilfsschule“ war. Heinrich Welsch starb 1935 im Alter von 86 Jahren. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof in Köln-Kalk. Der Grabstein zeigt an den beiden Seiten stilisiert Blumen, die aus Vasen emporsteigen, begleitet von Kreuzen mit Weinlaub.


Literaturquellen
Werbegemeinschaft Worringen: „WO UND WAS IN WORRINGEN“, Köln 1988
Reinold Louis: „Kölsche Originale“, Köln 1997
Günter Leitner: „Friedhöfe in Köln - Mitten im Leben“, Köln 2003
Toni Jägers: „Köln-Worringen in Geschichte und Geschichten“, Köln 1985


WorringenPur.de/24.01.2012 (hm)
Text: Manfred Schmidt
Foto: Bestand Heimatarchiv e. V.
Redakt. & digit. Bearbeitung:
Heike Matschkowski