Worringer Heimatarchiv neu eröffnet

Wie lebten eigentlich die Menschen damals in Worringen? Diese und andere Fragen beantwortet das Heimatarchiv ab sofort in seinen neuen Räumlichkeiten am „Breiter Wall“ direkt neben der Postservicestelle.

Im Jahre 2003 als gemeinnütziger Verein gegründet, liegt den Mitgliedern die ideelle und finanzielle Förderung von Kulturgut aus der Worringer Ortsgeschichte besonders am Herzen. Daher setzen sie sich mit Freude und Engagement für die Sammlung, Pflege und öffentliche Darstellung von Alltagsgegenständen, Raritäten und echten „Schätzchen“ ein.


Dank der Unterstützung von Frau Gisela Nesseler konnte der Verein nun seine Ziele umsetzen und die Türen zur ersten Ausstellung öffnen. Eine aufwendige Renovierung durch zahlreiche Mitglieder war zuvor in monatelanger Arbeit erforderlich gewesen. Vorsitzender Hans-Josef Heinz bedankte sich bei Frau Nesseler mit einem Blumenstrauß für die mietfreie Unterkunft; ohne diese großzüge Hilfe hätte das Heimatarchiv noch lange nach bezahlbaren Ausstellungsräumen suchen müssen.  „Ich fühle mich wie schon mein Vater Arnold Zillekens und mein Großvater Johann Zillekens Worringen verpflichtet. Wenn man schon so lange Zeit hier lebt, fühlt man eine enge Verbundenheit zur Heimat, die ich auf andere Weise kaum hätte besser ausdrücken ausdrücken können”, so die Worringerin bescheiden. Aber auch bei den Sponsoren, Kreissparkasse, Bürgerverein und Josef Gödecke,  bedankte sich der Vorsitzende für deren finanzielle Unterstützung. „Allen treuen Helfern möchte ich an dieser Stelle vielen, vielen Dank sagen; ohne eure ehrenamtliche Arbeit wäre dies alles nicht möglich gewesen“, so Heinz weiter in seiner Rede, in der er die leitende Mitarbeit von Wolfgang Keller besonders hervorhob.


Inspiriert durch Josef Gödeckes Buch wurde der Vorsitzende, Hans-Josef Heinz, damals von heimatlichen Gedanken erfasst. „Als ich das Buch las, dachte ich, dazu fehlen jetzt nur noch die passenden Gegenstände für eine schöne Ausstellung. Die ersten sammelte ich von Eberhard Schmitz, der als Schellebaumträger einer Karnevalsgesellschaft bekannt und dann verstorben war. Seine Schreinerbank und sein schwarzer Anzug mit einer darin noch steckenden jahrzehnte alten Zigarre „erzählen Schellebaumträgers Geschichte“ heute im Heimatarchiv. Auf abenteuerliche Weise sind so viele der heute im Heimatarchiv befindlichen Gegenstände vor dem Wegwerfen für  die folgenden Generationen gerettet worden.

Bernd Jansen, Vorsitzender des Bürgervereins ließ es sich nicht nehmen den Vorsitzenden für seine hingebungsvolle Arbeit mit den Worten

„Worringen dankt dir“ zu ehren. Unter Beifall der Anwesenden gab Jansen des weiteren bekannt, dass der Bürgerverein das Heimatarchiv mit mindestens 250,00 Euro jährlich unterstützen wird.

Während der Eröffnungsfeier wurde den Ehrengästen und Mitgliedern ein Querschnitt aus dem vorhandenen Archivbestand präsentiert. “Wir planen in etwa drei Monaten einige der dort gezeigten Objekte auszutauschen − sodass es für Besucher immer wieder neue „Altertümer“ zu bestaunen geben wird. Regelmäßige Sonderausstellungen werden das Angebot abrunden. Themen wie Handwerk, Schule, Vereine oder saisonale Anlässe, etwa Karneval und Weihnachten werden dabei im Mittelpunkt stehen. Da der Eintritt im Heimatarchiv kostenlos ist, setzen wir auf Spenden der Besucher, um die Ausstellungen noch attraktiver gestalten zu können. Neben einer Verbesserung der Lichttechnik stehen die Anschaffung von Vitrinen sowie die Reproduktion von Fotos und Dokumenten auf dem Programm“, so der Vorsitzende. Mit den Worten „jetzt habe ich aber ne drüje Schnüss“, stieß er mit den Gästen auf die gelungene Neueröffnung des Heimatarchivs an.

Das Heimatarchiv versteht sich nicht nur als Ausstellungsstätte, sondern möchte den Worringer Bürgern ein Forum der Begegnung bieten. Interessenten sind eingeladen, Erlebnisse und Anekdoten aus der Ortsgeschichte auszutauschen oder in den zahlreichen Fotos und Dokumenten zu stöbern. Die Sammlung eröffnet zudem Schülern die Möglichkeit, Geschichte zu erleben und anhand der Exponate im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen.

Mit den vielfältigen Exponaten und Zeitzeugen einer bewegten Geschichte ist das Heimatarchiv eine Bereicherung für den Ort. Zur Erweiterung der Bestände sucht das Heimatarchiv noch Fotos, Dokumente und Gegenstände aus der Ortsgeschichte, auch auf Leihbasis. Herzlich willkommen sind außerdem Bürger, die ihre Erlebnisse und Erinnerungen rund um Worringen dokumentieren oder den Verein als Mitglied unterstützen.


WorringenPur.de/07.11.2005
Text und Fotos: Heike Matschkowski