 Bürgermeisteramt St.-Tönnis-Strasse 85 Fotos zum Vergrößern!
1907 errichtete Bürgermeister Matthias Bender das „Gemeindehaus“ als Bürgermeisteramt. Im Anschluss verlegte er seine Amtsräume von Fühlingen nach Worringen. Im Giebel des Hauses befindet sich das Siegel der ehemaligen Bürgermeisterei Worringen. Es zeigt den St. Pankratius mit der Umschrift „Wappen von Worringen“. An den Bauarbeiten − zu einem Auftragswert von 45 Tausend Reichsmark − waren nachstehende ortsansässige Handwerksbetriebe beteiligt:
Paul Detmer (Maurerarbeiten) Josef Detmer (Zimmerarbeiten) Johann Sturm (Dachdeckerarbeiten) Peter Trösser (Schreinerarbeiten) Wilhelm Rasky (Schmiedearbeiten) Wilhelm Vollbach (Schlosser- und Installationsarbeiten)
Bis zur Eingemeindung nach Köln im Jahre 1922 umfasste die Bürgermeisterei Worringen folgende Ortschaften: Roggendorf-Thenhoven, Weiler, Fühlingen, Langel, Rheinkassel, Feldkassel, Kasselberg und Merkenich.
Bürgermeister der Gemeinde Worringen:
Franz Adam Cremerius 1797 – 1832 Theodor Bollig 1832 – 1835 Heinrich Bender 1835 – 1866 Matthias Bender 1866 – 1907 Josef Seul 1907 - 1922
Im Februar 1921 wurde vom Worringer Gemeinderat die Eingemeindung zur Stadt Köln mit 13 gegen 3 Stimmen bei einer Enthaltung beschlossen. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Bürgermeisterei ca. 7.300 Einwohner und umfasste eine Fläche von 5.400 ha; das waren 28 Prozent des Gesamtstadtgebietes, jedoch nur ein Prozent der Bevölkerung. Am 01. April 1922 trat der Eingemeindungsvertrag in Kraft.
Nachdem 1961 die Angliederung zum Stadtbezirk Chorweiler erfolgte, wurde das „Worringer Ordnungsamt“ als städtische Verwaltungsstelle mit Standesamt und Polizeidienststelle im Jahr 1975 geschlossen.
Heute befindet sich das Anwesen in Privatbesitz und ist als Denkmal ausgewiesen.
Das Heimatarchiv zeigt in seinen Ausstellungsräumen, Breiter Wall 4, zahlreiche Dokumente und Utensilien aus der Zeit vor der Eingemeindung. Dort liegt auch eine Abschrift des Eingemeindungsvertrages zur Einsicht vor.
Bericht und Fotos: Heimatarchiv Worringen e. V./13.08.2007 Quellenhinweis: Teilweise Literatur Josef Gödecke, Toni Jägers digitale Fotobearbeitung: WorringenPur.de
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 Historische Vereinsfahne im Heimatarchiv Fotos zum Vergrößern!
Köln-Worringen
Besucher des Worringer Heimatarchivs haben jetzt die Möglichkeit, ein nahezu 130jähriges Unikat aus der Ortsgeschichte zu betrachten. Hierbei handelt es sich um die erste Vereinsfahne des Männer-Gesang-Verein (MGV), welche im Jahre 1879 anlässlich des 31-jährigen Stiftungsfestes geweiht wurde. Der Männer-Gesang-Verein ist heute der älteste Ortsverein, er wurde 1848 gegründet.
 Die von A. Winkler aus Cöln gefertigte seidene Schwenkfahne wird vom Bildnis der hl. Cäcilia geprägt und trägt die Initialen „Männer Gesang Verein Worringen“ sowie die Jahreszahl 1879.
Bevor der Männer-Gesang Verein das historische Relikt in die Obhut des Heimatarchivs gab, hatte die stets „umhegte“ Fahne ihren angestandenen Platz im Saal des damaligen Vereinslokals Lindscheidt/Lutz. Nach dessen Schließung im Jahre 1975 nahm sie Ehrenmitglied Hans Weber in seine Obhut.
WorringenPur.de/08.10.2007 Text: Hans-Josef Heinz, Heimatarchiv Worringen e. V., Tel.: 0221-78 56 78 Foto: Heike Matschkowski
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 Worringer Wirtshäuser Fotos zum Vergrößern!
Um 1870 existierten im Ort nicht weniger als 26 Wirtshäuser mit 7 Tanzsälen. Selbst um 1950 konnten die Worringer in 18 Gaststätten einkehren.
Alte Neusser Landstraße
Nr. 173: Dominikus Hilden “Minney“ Nr. 219: Michael Schmitz “Daubenbüchel“ Nr. 243: Martha Fiebig “Zum Markt“ Nr. 271: Johann van Achten “Zum Schiffgen“ Nr. 273: Adam Gladbach “Deutsches Reich“ Nr. 285: Johann Annas “Knupp“
Neusser Landstraße
 Nr. 381: Peter Bachem “Aalstube“ Nr. 391: Nikolaus Linnerz “Zur Wacht am Rhein” Nr. 405: Wilhelm Meurer “Maiboom“ Nr. 439: Johann Dünwald “Zum Vater Rhein“
Lievergesberg
Nr. 15: Theodor Meurer “Om Berg“ Nr. 27: Franz Winter “Kölner Hof“
St.-Tönnis-Straße
Nr. 8: Toni Hulbert “Zum Treppchen” Nr. 12: Jakob Lutz “Lindscheidt/ Zur Krone“ Nr. 26: Maria Köp “Möllm” Nr. 101: Anton Esser “Schlösser”
In der Lohn Nr. 45-47: Josef Matheisen “En d`r Lohn“
Bruchstraße “Bahnhofs – Gaststätte”
WorringenPur.de/10.12.2007 Bericht und Fotos Heimatarchiv Worringen e.V.
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 Der „Lengchesboom“ (Lindenbaum) Fotos zum Vergrößern!
Eine Geschichte zur Geschichte.
Im Mai 1979 fällte ein heftiger Sturm ein über 450 Jahre altes Wahrzeichen von Worringen, den „Lengchesboom“. Dieser Lindenbaum mit Standort Kreuzung
Bitterstrasse/Hackenbroicher Strasse wurde bereits im Jahre 1533 im Worringer Bauerbuch als „Lingche“ erwähnt. Das im Terrain stehende Wegekreuz stammt aus dem Jahre 1780.
Die mächtige Linde war ein beliebter Treffpunkt für junge und alte Worringer. Verliebte trafen sich zum ersten „Date“, wobei eine spätere Heirat oft nicht ausgeschlossen war. Ältere Bürger berichten, dass ihnen vermittelt wurde, der Klapperstorch würde die Neugeborenen aus dem „Lengchesboom“ holen.
Das „Kirmesgeloog“, eine Vereinigung zur Pflege der Worringer Kirmes, initiierte dort die Eröffnung und Beendigung der Kirmes, mit ihrem im Baum postierten „Zacheies“.
Im Dezember 1979 wurde das alte Wahrzeichen durch einen jungen Lindenbaum an gleicher Stelle ersetzt. Ein Teilstück der alten Baumrinde befindet sich im Heimatarchiv.
WorringenPur.de/07.04.2008 Bericht und Fotos: Worringer Heimatarchiv e.V.
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 Worringer Eiszeit Fotos zum Vergrößern!
Passend zum Dauerfrost und zur klirrenden Kälte veröffentlicht das Heimatarchiv den folgenden Artikel. Er stammt von Josef Gödecke und ist seiner
Lektüre „Worringen, Bild eines rheinischen Dorfes“ entnommen.
Weitere Geschichten zur Worringer Geschichte hat das Heimatarchiv in der Buchreihe „Wie es war ....Worringer Bürger erinnern sich“ veröffentlicht. Die Bücher kosten 3,00 Euro und sind bei Schreibwaren Tappen, Grimmlinghauser Weg 1 und jeweils mittwochs von 17:00 bis 19:00 Uhr im Heimatarchiv erhältlich.
Im Winter der Jahre 1893/94 fror der Rheinlauf bei Worringen infolge anhaltender Kälte zu. Mächtige Eisschollen hatten sich so fest ineinander geschoben, das man am 7. Januar 1894 den Rhein zu Fuß überqueren konnte. Durch die Unebenheiten der Eisschollen hatte man einen breiten Weg geebnet und mit Sand bestreut, sodass man mit Pferdefuhrwerken den Fluss überqueren konnte. Geschäftstüchtige Krämer stellten daraufhin an der Fähranlegestelle und mitten auf dem Rhein Verkaufsstände auf. Sie boten Spirituosen und heiße Getränke an und es herrschte den ganzen Tag ein emsiges Kommen und Gehen. Selbst auf der anderen Rheinseite bei Gut Ödstein errichtete der Worringer Kaufmann Schlimgen einen
Stand und verkaufte Wäsche, Kurz- und Haushaltwaren und alles mögliche. Zum Antoniusfest am 17. Januar sollte als Höhepunkt ein großes Volksfest mit Karussellen und Kirmesbuden mitten auf dem Rhein stattfinden. Wider Erwarten brach der Rhein jedoch plötzlich am 10. Januar auf. Mehrere Schaulustige wurden davon noch auf dem Rhein überrascht und trieben mit den Schollen ab. Sie konnten sich aber alle wieder an das Ufer absetzen, ohne das jemand zu Schaden kam. Sehr viele Worringer aber, man schätzt ihre Zahl auf über hundert, standen jedoch plötzlich unbemittelt auf der anderen Rheinseite. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als in einem langen Fußmarsch über Köln nach Haus zu marschieren. Bei der Ankunft wurden sie sodann von den Daheimgebliebenen mit schadenfrohem Gelächter empfangen. Einige zurückgebliebene älteren Leute sind von dem damaligen Worringer Kaplan mit Geldmitteln für die Heimreise versorgt worden
WorringenPur.de / 12.01.2009 Bericht und Fotos: Heimatarchiv Worringen e.V.
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