Prinzen in Worringen - Jedes Jahr wird ein Märchen wahr!

Wohl jeder würde der Einladung eines Prinzen folgen wollen und auch WorringenPur kam dieser sehr gerne nach, zumal es gleich 32 „schmucke“ Prinzen waren, die in der Pankratiusstraße Nr. 11 den traditionellen „Prinzennachmittag“ bei Everhard „Hardi“ Annas veranstalteten. Die Traditionsgemeinschaft wurde nicht als Verein gegründet, ist somit nicht dem Festkomitee angeschlossen und kann mit Rat und Tat neutral bzw. beratend zur Seite stehen. Der Zusammenschluss Worringer Prinzen war im Gründungsjahr 1978  einmalig, da es bis zu dem Zeitpunkt noch nie gelungen war, diese, den sechs verschiedenen Gesellschaften angehörenden, an einen Tisch zu bringen. Jeder einzelne Prinz von ihnen, hat sich einmal in seinem Leben den Traum erfüllt „Prinz in Worringen am Rhein“ zu sein. Die „Traditionsgemeinschaft ehemaliger Worringer Prinzen“ wurde von 18 ehemaligen Prinzen in der „Kölle Pooz“ gegründet und konnte im Jahr 2003 auf ein 25-jähriges Jubiläum zurückblicken. Was damals begann ist jetzt „lebendige Geschichte“ des Worringer

Karnevals. Und wie

lebendig und jeck jeder einzelne von ihnen ist, durfte die WP-Redakteurin am vergangenen Samstag erfahren, als sie sich in die „Höhle der Prinzen“ traute. Alle abkömmlichen Prinzen trafen sich am Karnevalssamstag um 15.30 Uhr  bei „Hardi und Helga Annas“  in der Pankratiusstr. 11 zum Prinzennachmittag. Da gab es lecker belegte Brötchen, Kölsch und Verzällcher. Eine tolle Stimmung war vorprogrammiert, weil jeder einen lockeren Spruch auf den Lippen hatte! Ausrichter des Prinzentreffens ist  jeweils derjenige, der 25-jähriges Prinzenjubiläum feiert. In diesem Jahr war es der ehemalige „Prinz Wolfgang I“ (Wolfgang Langel), der vielen als Hoffotograf des diesjährigen Prinz Klaus I bekannt sein dürfte. Wolfgang Langel erhielt eine Urkunde, eine Bildergalerie und eine Flasche Sekt, die die Stationen seines karnevalistischen Treibens beschreiben. An diesem Nachmittag erhielt auch der ehemalige Prinz „Gustav Bömer“ eine Flasche Sekt verbunden mit nachträglichen Gratulationswünschen zu seinem 70. Geburtstag, den er Ende letzten Jahres im Urlaub fern ab von Worringen feierte. Die fleißigen Helfer, die im Hintergrund dafür sorgten, dass keiner der anwesenden Prinzen verdurstete, waren Rene Annas und Ehefrau Sandra, Brigitte Langel, Carmen Eschweiler (geb. Annas) und Alexandra Kern-Hartmann (die beiden zuletzt erwähnten agieren als Trainerinnen des Kindertanzcorps der KG Immerfroh). Für den „Tullus“ und das jährliche Ausräumen der Hausmöbel, (seit 1997) ,  erhielt Hausherrin Helga Annas ein paar „Blömsche“ und ein „Bützchen“ als kleines Dankeschön.

Ein Tanzmariechen beim Prinzennachmittag?
Jede Gesellschaft sollte nur durch 10 Personen und das jeweilige Tanzcorps beim Fackelzug vertreten sein. Doch am vergangenen Karnevalssamstag wunderten sich viele, dass das Grielächer Tanzcorps über Nacht  „weiblichen Zuwachs“ bekam. Da konnten sich nämlich einige der jecken Herren nicht damit abfinden, den Fackelzug nicht begleiten zu können und verkleideten sich flucks als „Tanzmariechen“! Aber ein Mariechen mit Schnäuzer? Das nächste mal muß der aber auch weg, meine Herren! Doch halb Worringen lachte sich schief bei dem Anblick „behaarter Beine mit kurzem Röckchen“… Eines dieser „Tanzmariechen“ war „Horst Renner“, der sich mit dieser Verkleidung vor dem Fackelzug erfolgreich auf den Prinzennachmittag schlich, um „Wolfgang Langel“ dem Jubilar ein Bützchen auf die Wange drücken zu dürfen. Ein wohl einmaliges Erlebnis für beide!

Was hat die Traditionsgemeinschaft mit der „Prinzenmeile“ zu tun?
Nicht viele Worringer wissen, dass die Elkemannstraße bzw. die Pankratiusstraße zusammen  die  „Prinzenmeile“ bilden. Doch was hat es damit auf sich? Allein aus diesen beiden verhältnismäßig kleinen Straßen sind bereits 5 Prinzen (1929, 1950, 1952, 1973, 1993) hervorgegangen und so kam es, dass man sie irgendwann einmal liebevoll „Prinzenmeile“ nannte. Die Häuser dieser Prinzen und die Straßen sind durch sehr schöne handgearbeitete Dekorationen hervorgehoben. Georg und Sigi Henrichs, gestalten seit Jahren ehrenamtlich die an den Hauswänden aufgehängten Prinzenmariechen, Clowns, und Prinzen, die auf Kunststoff zunächst aufgemalt und dann mühevoll ausgeschnitten und aufgehängt werden. Dadurch erhält die „Prinzenmeile“ ein besonders schönes Aussehen. Urkunden und Buttons gehören mit in den Gestaltungsbereich der beiden, die für die Traditionsgemeinschaft schon vieles unentgeltlich hergestellt haben. Dafür möchte sich die „Traditionsgemeinschaft ehemaliger Worringer Prinzen“ ganz herzlich einmal bei den beiden bedanken!

Prinzenmeile und Fackelzug
Auch die Anwohner der „Prinzenmeile“ opfern seit Jahren ihre Freizeit, um diese Straßen besonders schön mit Fähnchen zu schmücken, da man sich hier am Karnevalssamstag auch für den Fackelzug aufstellt. Früher hat man sich irgendwo auf den Worringer Straßen für den Fackelzug gesammelt, bis man auf die Idee kam, sich in der von den Anwohnern geschmückten Pankratiusstraße aufzustellen, die dafür nicht extra abgesperrt werden musste. Die aufstellenden Gruppen werden dann großzügig von den Anwohnern „bewirtet“, um für den anschließenden Fackelzug gestärkt „ins Rennen“ zu gehen. Die „Traditionsgemeinschaft ehemaliger Worringer Prinzen“ schließt sich nach ihrem Nachmittagstreff gegen 18.00 Uhr dem Fackelzug an, der sich dann bereits hier in der „Prinzenmeile“ aufgestellt hat, um den „diesjährigen Karnevalsprinzen“ am Prinzenhaus abzuholen und zum Vereinshaus zum Kostümball zu begleiten. Dort wird dem Prinzen gratuliert und ein Pokal mit Widmung von der Traditionsgemeinschaft übergeben. Jeder der ehemaligen Prinzen überreicht eine Rose dem Hofstaat des Prinzen.

Der Prinz geht – der Prinz kommt
Am Karnevalsdienstag wird der diesjährige Karnevalsprinz „Klaus I“ gegen 0.00 Uhr im Vereinshaus verabschiedet und als „ehemaliger Prinz“ in die „Traditionsgemeinschaft ehemaliger Worringer Prinzen“ aufgenommen. Dann übernimmt er traditionell das Amt des  Vizepräsidenten. Auf der Generalversammlung am 30.April 2004 wird „Prinz Klaus I“ seine Mitgliedsurkunde und Mitgliedsorden aus den Händen der Traditionsgemeinschaft erhalten.
Dann wird für ihn das Märchen vom Prinzenleben noch lange nicht zu Ende sein, denn er wird in bester Gesellschaft seine Erlebnisse mit den anderen ehemaligen austauschen können.
Spätestens auf der „Elften-im-Elften“-Feier werden wir Worringer wissen, wer der nächste Karnevalsprinz sein wird. Dann wird auch die „Traditionsgemeinschaft“ wissen, wer ihr nächstes Mitglied sein wird. Diese freundschaftliche Vereinigung aller Prinzen pflegt mit Hingabe die Geselligkeit untereinander, von der sich WorringenPur persönlich überzeugen durfte.

WorringenPur.de/23.02.2004