Fahnenhissen vor dem Worringer Prinzenhaus

Brrr – war das kalt! Bei unangenehm kühlen Temperaturen fand letzte Woche, am Dienstag, den 30. Dez. 2003 die noch recht junge Tradition

„Fahnen hissen“ vor dem Haus unseres Karnevalsprinzen Klaus I statt. Eine Woche vor Weihnachten wurden dafür sechs Fahnenstangen dafür in den Boden eingelassen. Die Idee zu diesem schönen Ereignis hatte vor wenigen Jahren als erstes Eddy Müsch und fand schnell begeisterte Anhänger. 1996 fand das erste offizielle Hissen der sechs Fahnenfarben statt, die die großen Worringer Karnevalsvereine symbolisieren (KG Immerfroh, MGV, KG Löstige Junge, KG Änze Kääls, KG Närrische Grielächer, Große KG). Dazu muss man wissen, dass die blau-weiße Fahne für die beiden Vereine „MGV“ und die „Löstige Junge“ steht, da sie die gleichen Vereinsfarben tragen. Da das Festkomitee jedoch ebenfalls mit eigener Fahne (weiß-gelb) vertreten ist, wurden somit trotz einer „fehlenden“ Fahne insgesamt sechs Fahnen gehisst.

Zu diesem Anlaß lud seine Tollität „Prinz Klaus I“ mit Prinzengattin Sabine die Worringer  in die Bitterstraße 33 ein (dort wohnen die „Prinzeneltern“ Herbert und Juliane). Es gab

jedoch nicht nur „lecker Mädche un lecker Jung’ zu luure, sondern och noch jet lecker Kölsch zu süffele“ (man verzeih’ mir das schlechte Worringer Platt!). Das erste 20 l – Faß war bereits 15 Min.!!! später leer und Hermann Taentzscher und Klaus Waßmann (Hofnarr) mussten bereits ein neues anschlagen (95 l Bier wurden trotz der Kälte genossen!). Den mittlerweile halb erfrorenen Anwesenden wäre vielleicht ein heißer Glühwein lieber gewesen – das gaben selbst der Prinz und auch sein Prinzenführer, Heinz Laufenberg, zu, die sich bei den Gästen für ihr Kommen bedankten. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde mir klar, dass das seltsame „klappernde Geräusch“ nicht von den umhergetragenen, leeren Biergläsern sein konnte, sondern meine eigenen aufeinander schlagenden Zähne waren – ein eindeutiges Signal für mich, bald selbst die Segel streichen zu müssen, wenn ich nicht erfrieren wollte. Fast zeitgleich gegen 18.45 Uhr überraschte der Tambourcorps “Frisch Auf” mit einem musikalischen Aufmarsch über die Bitterstraße. Seit vielen Jahren schon begleitet dieser Verein die Prinzen mit musikalischer Unterstützung durch den Worringer Karneval. Auch dieses Mal sorgte die bunt gekleidete Musikgruppe wieder für Stimmung. Edgar Koch war dies sogar ein tollkühnes Foto von der obersten Stufe einer Leiter wert. Selbst als diese schon zu wanken drohte und Juliane Dittgen mir riet, das Leiterende

ruhig loslassen zu können, war Edgar nicht von seinem Vorhaben abzubringen. Aber als ob dies nicht Aufregung genug gewesen wäre, war plötzlich auch der „Schwengel“ verschwunden! Für die, die es nicht wissen sollten, das benötigt man, um die Fahne hissen zu können und nicht was andere vor Ort lachend vermuteten.
Doch das wirklich große Ereignis des Abends sollte noch bevorstehen.

Das Fahnen hissen soll ein Zeichen der Verbundenheit sein“, so Heinz Pesch, Vorsitzender des Festkomitees. Und als ob er die Bedeutung seiner Worte noch unterstreichen wollte, schritt er auch gleich zur Tat und zog die 1. Fahne des Festkomitees an dem Mast hoch. Die Fahnen werden, wie gewohnt, erst nach Aschermittwoch, nach Ende der Session wieder abgebaut und bis zum nächsten „Fahnen hissen“ gut verstaut. Diese schöne Idee wird sicherlich von Jahr zu Jahr mehr Zuschauer finden – auch ich werde dann wieder dabei sein, dann allerdings mit „Russenmütze“ und  „Muff“!!!


WorringenPur.de/05.01.2004