Bäckerei “Schüler” empfängt Prinz Klaus und Hofstaat

Eine schöne, wenn auch selten gewordene Tradition wurde am vergangenen Dienstag  fortgesetzt. Bäckermeister „Udo Schüler“ (44) und Frau Petra luden an diesem Abend unter anderem den Worringer Karnevalsprinzen mit Hofstaat in den heimischen Partyraum ein, der sich unter der Bäckerei befindet. Diese Tradition wird von der Bäckerei „Schüler“ bereits seit Jahrzehnten gepflegt, früher war dies für die meisten Bäckereien selbstverständlich – heutzutage leider nicht mehr. Udo Schüler übernahm vor 15 Jahren das Geschäft von seinem Vater „Otto Schüler, der bis dahin auf 30 Jahre Bäckerei „Schüler“ zurückblicken durfte und in dieser Zeit auch seine zukünftige Schwiegertochter Petra ausbildete.

Ebenso anwesend zu diesem gemütlichen Abend waren Mutter „Helga Schüler“ und Schwiegereltern „Adele und Bruno Boldt“, die mit Freunden hinter der Theke dafür sorgten, dass Walter Frisch (Prinz der Grielächer 1994) mit Frau Roswitha und den anderen Gästen nicht verdursteten. Bei all dem appetitlich Hergerichtetem, wusste man gar nicht, wo man sich zuerst hinwenden sollte – zu den „lecker anzusehenden“ Damen und Herren oder den „schmackhaft belegten“ Brötchen und Knackern? Im Laufe des Abends wurden sieben Personen mit der Übergabe eines Ordens durch den Prinzen geehrt. Dazu gehörten „Udo und Petra Schüler“ sowie die Senioren „Otto und Helga Schüler“. Weitere Prinzenorden wurden an „Michaela Frisch“ und ihren Lebensgefährten „Norbert Emmel“ vergeben, die schon Hochzeitspläne haben. Prinz Klaus kennt Norbert Emmel

bereits seit seiner Schulzeit und nutzte die Gelegenheit mit ihm ein Schwätzchen zu halten. Ein weiterer weiblicher Gast erhielt zu ihrer völligen Überraschung ebenfalls den Prinzenorden und war sichtlich gerührt. Sie möchte zwar nicht namentlich genannt werden, nutzt hier aber die Gelegenheit, sich nochmals beim Prinzenpaar für die Ordensvergabe und bei Familie Schüler für die Einladung zu bedanken. Die Angestellten der Bäckerei, die zum Teil bereits 16 Jahre hinter der Ladentheke stehen, ließen es sich nicht nehmen mit allen gemeinsam zu feiern. Wer „Brand“ verspürte war hier im kuscheligen Partykeller gut aufgehoben. „Gelöscht“ wurde nämlich mit Kölsch vom Fass. Aber auch für den äußersten Notfall, nämlich einem „echten Brand“ wäre man bei Udo bestens aufgehoben, denn in diesem Fall hätten seine Kollegen von der „Freiwilligen Feuerwehr“ in „null-komma-nix“ vor der Tür gestanden. Ende letzten Jahres ehrten ihn seine Kollegen für 25 Jahre Zugehörigkeit in der „Löschgruppe Worringen“. Trotz eines zeitraubenden Berufs und seines Engagements bei der Feuerwehr schafft er es auch noch seinem leidenschaftlichen Hobby nachzugehen, von dem viele nichts wissen, da er im Raum

Worringen damit bisher nicht aufgetreten ist. Udo Schüler liebt Jazzmusik und spielt im „Rhein-Jazz-Quartett“ in Köln, Leverkusen, ja sogar in ganz Deutschland. Vielleicht kribbelte es ihm an diesem Abend auch in den Fingern und er war versucht, sich seine Gitarre zu schnappen, um persönlich für Stimmung zu sorgen. Aber das war gar nicht nötig, denn nach dem Prinzenschlager ging es erst richtig zur Sache. Leider konnte „Prinzengattin Sabine“ nicht an diesem gemütlichen Beisammensein teilhaben, da sie seit Sonntagabend mit 39 Grad Fieber erkrankt war. Wer sich von uns Sorgen macht, ob er auch in den nächsten Jahrzehnten noch frische Teigwaren bei „Schüler“ erhält, kann sich entspannen. Von den beiden Kindern Steffi (15) und Julian (13) backt der Junior bereits jetzt schon mit Leidenschaft heiß begehrte Berliner, von denen immer einer zu wenig da ist! Daher wohl auch der Spruch: „Früh übt sich, was ein Meister werden will!“. Und wenn Sie das nächste Mal einen kleinen, „gelben Pkw“ durch Worringen flitzen sehen, dürfen Sie auf denjenigen neidisch sein, der Backwaren von „Schüler“ nach Hause geliefert bekommt.

Bedanken möchten sich Udo und Petra Schüler auch bei Ehepaar Scherf, die ihrerseits eine Bäckerei führen. Mit ihnen verbindet sie ein wirklich gutes Verhältnis und manches Mal wurde gegenseitig die Hefe ausgeliehen oder geholfen wenn Not am Mann war. Beide Bäckereien sind die einzigen in Worringen, die noch ihre Backstube am Laden haben und somit alles selber frisch backen können. Der größte Dank jedoch geht an die Kunden, die der Bäckerei „Schüler“ über all die Jahre hinweg die Treue gehalten haben.


WorringenPur.de/16.02.2004