Abschlusssitzung des Festkomitees Worringer Karneval von 1886 e. V.
Motto: Dodrop han mer uns ald lang jefreut
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Köln-Worringen
Wir zählen den Countdown runter - nur noch wenige Tage bis zum Straßenkarneval! Auf der Abschlusssitzung am vergangenen Samstag gab es jedoch die Gelegenheit einige Höhepunkte des Sitzungskarnevals noch einmal genießen zu können. Nach dem Einzug des Elferrats –unter Leitung von Festkomitee Präsident Klaus Dittgen- schmetterte der bühnenerprobte Michael Ligocki das Mottolied in den Saal und sorgte damit für erste „Lockerungsübungen“ der Gäste, die sich auf einen stimmungsvollen Abend freuten und nicht enttäuscht werden sollten.

Nach der Begrüßung diverser Ehrengäste und Freunde des Worringer Karnevals hielt Seine Tollität „Prinz Thomas I.“ mit Gefolge Einzug in den ausverkauften Saal des Vereinshauses. Auf der Bühne angekommen bedankte er sich für die vielen schönen Sitzungsabende, an denen er teilnehmen durfte und bewies einmal mehr, dass er nicht „nur Prinz“, sondern auch Mitglied eines Sextett sein kann. Gemeinsam mit den beiden Prinzenschlagersängerinnen Doris Pesch und Vicky Müsch sowie Hofnarr Bianca Knuth und seinen beiden Töchtern Franziska und Michaela sang er den diesjährigen Prinzenschlager, dessen Refrain bei den Saalgästen schon sehr gut saß. Nach der Überreichung von Blömsche und Sekt nahmen Prinz und Gefolge Platz, um sich das abendliche Jeckenspill aus der „Ehrenloge“ anzusehen.
Den Tanz der Burgwache der KG Änze Kääls mit Offizier Christian Kühn und Miriam Speth –sie vertrat gekonnt und mit bezauberndem Lächeln einmal mehr das Mariechen die werdende Mutter, Nicole Aronica- verfolgte Prinz Thomas I. mit Stolz, stammt er doch selbst aus den Reihen der schwaz-wiessen Karnevalsgesellschaft.

„Im Wagen vor mir fährt ein lecker Mädchen“, sangen gleich darauf Wolfgang Esser und Sarah Steven (das Original wurde 1977 von Henry Valentino & Uschi gesungen). Nicht nur, dass der Song noch heute ein Ohrwurm ist, Wolfgang und Sarah haben ihn gekonnt gesungen und in Szene gesetzt. Lang anhaltender Applaus und Zugaberufe sollten die Belohnung sein und Sarah Steven setzte mit ihrem Solo „Wenn et funk – Ener kütt, ener geht“ noch eins drauf.
Nach diesem musikalischen Auftakt mussten die unverwechselbaren Resi Alberts und Birgit Wirtz in ihrer Rede Missverständnisse während eines Mutter-Tochter-Telefongesprächs aus dem Weg räumen. „Nicht nur das Auge, auch der Gaumen will verwöhnt werden“: Während die „Mutter“ damit die Probleme beim Kuchen backen beschreibt, glaubt die „Tochter“ ihrer Mutter beim Lösen der Eheprobleme zuzuhören. Die herrliche Rede ließ kein Auge im Saal trocken bleiben!
Es folgte ein Krätzjesjesang mit Wolfgang „Wuschel“ Jansen und Jörg Schumacher, die das Lied „Sound of Silent“ von Simon & Garfunkel unterhaltend umsetzen konnten. Danach gaben die „zwei Schichtigen“ alias Wolfgang Esser (als Klugscheißer) und Helmut Wasserberg eine teils musikalisch unterlegte Rede zum Besten, in der man z. B. lernen konnte, dass ein „i-pad“ kein Pferd ist und durchaus zum Spielen und ins Bett genommen werden kann.
„Mer han e Hätz für Wurringe“ sang anschließend Michael Ligocki, der damit seinen zweiten souveränen Auftritt am Abend absolvierte und einen nahtlosen musikalischen Übergang für das Tanzcorps der KG Närrische Grielächer schaffte. Der wieder einmal erfrischend modern gehaltene Tanz –Anna-Christina Renner als Mariechen und Stefan Hahn als Offizier- war einmal mehr eine Augenweide für die Saalbesucher. Dann folgte ein Höhepunkt, der zur Überraschung aller nicht auf dem Programm stand, wohl aber die Verschiebungen der Aufführungen am Abend erklärte:
Die nach 5 Jahren in diesem Jahr aus dem Amt scheidende Bezirksbürgermeisterin Cornelie Wittsack-Junge erhielt für ihren besonderen Einsatz für den Kölner Norden und den Worringer Karneval den Festkomitee-Orden in Silber und Claus Bönisch (61) erhielt den Festkomitee Orden in Gold für seinen 20jährigen Einsatz als Polizei Bezirksbeamter in Worringen. Er wird nach insgesamt 44,5 Jahren zum 1. September aus dem Polizeidienst ausscheiden. Beide Ordensträger zeigten sich sichtlich gerührt und haben sich besonders für Worringen eingesetzt – schön, dass das Festkomitee dies anerkannt und gebührend geehrt hat.
Nach den beiden Ehrungen folgte ein Sketch der etwas anderen Art. 11 junge Karnevalisten zeigten, dass sie mit „Riverdance op Kölsch“ auch im Sitzen Musik im Blut haben. Gezeigt wurde eine ähnliche Version von „Cup-Dance“, bei der Becher im Rhythmus auf interessante Weise über den Tisch wandern. Dafür haben die Nachwuchstalente, die jedes Jahr für eine Überraschung sorgen, etwa ein halbes Jahr geübt.
„Es riecht nach Karneval“ sang anschließend der Chor des Männergesangvereins unter Leitung von Eckhard Isenberg und mit den darauf folgenden Liedern brachten sie nochmals so richtig Schwung in den Saal, bevor die Gäste in die Pause entlassen wurden.

Nach der Pause waren nicht nur die Gäste immer noch da. „Mer sin immer noch da“ sangen Anna-Maria und Marika Pilz, die als Mutter und Tochter das gleiche Gesangstalent bewiesen und die Saalbesucher zum Schunkeln animierten. Eine Rede, die sich gewaschen hatte und auch bei diesem Duo zeigte, dass Talent erblich ist, war die von Jakob & Michael Hüsch, bei der Sohn und Vater bewiesen, dass nicht alles aus Dormagen schlecht ist. Die Mimik der beiden ist einfach herrlich.
Nun hieß es den „Stuhl lüften“. Das Funkenkorps der Großen Karnevalsgesellschaft mit Offizier Oliver Wendling und Mariechen Joeline Piegsa ließ einmal wieder die Funken fliegen und gleichlautender sprang spätestens aufs Publikum über, als zum Präsentiermarsch das traditionelle „Stippefötsche“ getanzt wurde. Als Prinzengattin Ulrike Offizier Oliver (mit dem sie ihr „Stippefötsche“ Rücken an Rücken absolvierte) zurief „Nicht schneller werden“, ja da war das Publikum gar nicht mehr zu halten, denn die Musik hatte kurz ausgesetzt und die Bitte der Prinzengattin war Dank Mikrofone im ganzen Saal zu hören.

Es folgten noch zwei Reden. Birgit Wirtz als „Kölsch-Katholisches Funkemariechen“, das lieber die Messe weglässt und direkt in die Kneipe geht. Und Peter Kolb zu vorgerückter Stunde, der gerne mal als „ne komische Hellije“ in Worringen vorbeischaut und unter der Gürtellinie der Gläubigen ansetzt. Jungtalent Dennis Grün sang ein Fastelovend-Hit-Medley, bevor die MGV-Dänzer als Schlusspunkt des Abends auftraten. Leider war diese Gruppe auch durch Verletzungen reduziert. Christos Papadopoulos musste als Tanzpartner Florian Meisenberg ersetzen und wirbelte mit Katharina Zimmermann über die Bühne.

Damit ging ein vierstündiges Programm zu Ende, das an Unterhaltungswert nichts verloren hat. Viele der Gäste ließen den Abend bei stimmungsvoller Karnevalsmusik in der benachbarten Bürgerstube erst in den frühen Morgenstunden ausklingen.


WorringenPur.de/26.02.2014
Bericht & Fotos: Heike Matschkowski
Redakt. & digit. Bearbeitung: Matschkowski