Vorhang auf und Bühne frei
für die Abschlusssitzung des Festkomitees Worringer Karneval
„Mer trecke all an einem Streck – dröm bin ich Prinz för jede Jeck“

Köln-Worringen
„Wer hat so viel Pinke, Pinke, wer hat so viel Geld?“, spielte die Band Confetti zum Auftakt der diesjährigen Abschlusssitzung. Dabei braucht es davon nicht viel, denn die Eintrittskarten für ein „mit Sahnehäubchen gespicktes Abendprogramm“ sind erschwinglich und erst recht lohnenswert. „Vorhang auf und Bühne frei“, sang Michael Ligocki passend auf dem Weg zur Bühne –im Schlepptau der Elferrat, Festkomiteepräsident Klaus Dittgen und Prinz Dominik I. mit Gefolge. Und nach der Begrüßung der Saalgäste ging es erst richtig los:

Unter tosendem Beifall betrat der Prinz der Herzen die Bühne: „Es war schön mit anzusehen, wie ihr Narren mein Prinzenmotto „Mer trecke all an einem Streck – dröm bin ich Prinz för jede Jeck“ bisher umgesetzt habt!“, so Prinz Dominik I. In seiner kurzen Rede kam er auch nicht umhin, seine Begeisterung für die Wagen zu zeigen, die er wenige Tage zuvor für den Rosenmontagszug betrachtet hatte. Anschließend sang Sarah Steven, die einen Tag zuvor noch krank war, den Prinzenschlager, dessen Refrain schon ein Ohrwurm ist (Text & Musik: Michael Ligocki). Es folgten die sehenswerten Tänze des Funkenkorps der Großen KG und des Tanzoffiziers (Oliver Wendling) mit seinem Mariechen (Joeline Piegsa). Beim darauf folgenden „Funken Spezial“ zeigten diese, dass sie nicht nur tanzen, sondern auch singen können. Joeline Piegsa sang mit ihrer Schwester Jacqueline Sieben „Funkemarieche“ – eine musikalische Parodie auf das Original „Paparazzi“ von Lady Gaga (deutscher Text: Brings/Kebekus). Laute Bravo-Rufe forderten die 1. Zugabe des Abends und erhielten sie.

Nach diesem rot-weißen Highlight folgte ein neuer, witziger Sketch, der sehr anschaulich zeigte, dass man auch mit einfachen Mitteln effektvoll lustige Ideen umsetzen kann, um das Publikum zu begeistern. „Die Wackel Wally’s“ (Britta Kohr, Kathrin Roggendorf, Monique Klein und Bernd Wirtz) waren als Clowns verkleidet und zeigten dank fixierten Skischuhen, dass man in komischste Schräglagen geraten kann.
Bianca Knuth und Thomas Schönenberg trugen danach sehr gefühlvoll das Lied „Heimat es“ vor und gleich darauf fühlten sich die Saalgäste veranlasst, dem im Saal sitzenden Stefan Hahn ein Geburtstagslied singen – auch das ist Heimatgefühl! Im Anschluss trat das Tanzkorps der Närrischen Grielächer mit Fabian Dittgen (Tanzoffizier) und Alicia la Cagnina (Mariechen) auf. Ihr flotter Tanz auf alt bekannte Karnevalslieder veranlasste das Publikum die 2. Zugabe des Abends zu fordern. Nach diesem rasanten Programmpunkt lauschte man gespannt auf den gesanglichen Vortrag von Katharina Zimmermann, die „Helau“ (Original Adele – neu interpretiert von Carolin Kebekus) sang: Da lernt Katharina einen großartigen Mann kennen – und dann sagt er plötzlich "Helau" – mitten in Worringen, wo nur "Alaaf" gesagt werden darf. Die Konsequenz daraus kann man sich denken, ein HappyEnd kannst du dir „schenken“.


Nun betraten „Zwei Schichtije“ (Wolfgang Esser, Helmut Wasserberg) die Bühne. Der Grund warum Helmut in einer rot-weißen Jacke der Funken da stand, lag auf der Hand. Er hatte sie von Prinz Dominik I. „geliehen“, da dieser ja eigentlich als Funke immer auftritt. Und Helmut will ja auch Funke werden, dafür müsse er ja nur einen Aufnahmetest machen, der daraus besteht bis 8 zählen zu können – wer das nicht kann, wird halt Mitglied im Festkomitee … letzere klatschten auffällig heftig ;). Die „Zwei Schichtije“ beendeten ihre beliebte Rede diesmal mit einem „RAP“, der nur von einem „RAP“ der Hofdamen auf den Prinzen gekrönt werden konnte.
Auch dieser Darbietung folgte ein Highlight. Das Tanzcorps der KG Löstige Junge mit dem ewig strahlendem Mariechen Kimberley Bettmann und Tanzoffizier Sascha Schüller hatte sich einen Sondertanz auf das Musical Tarzan einfallen lassen. Der Auftritt war gefühlvoll in Szene gesetzt und erneut forderten Bravo-Rufe eine Zugabe, die gewährt wurde.

Wie kann man besser in die zweite Hälfte der Sitzung einsteigen, als mit den „Pappnasen“?, bemerkte Festkomiteepräsident Dittgen und kündigte diese damit an. Mit dem Evergreen „Mer Wurringer künne fiere“, hatte dieses Trio (Gabi Neurath, Inge Schwickart und Margret Warnke) ganz Recht und brachte die Saalgäste erneut in Schwung. Auch hier gab es eine Zugabe (die 4.!).
Fabian Dittgen ist nicht nur Tanzoffizier der Grielächer, sondern tritt auch ganz gerne mal als „Ne Schwadlappe“ auf. Seiner Rede war die Lehre zu entnehmen, dass es im Karneval zwar „mal“ vorkommen kann, dass man beschwipst ist und nicht bezahlen kann -  es aber unbezahlbar ist, nach einer durchzechten Nacht das Richtige im richtigen Moment zu sagen.

Wer sich nach Tanz und Zugabe (Wir sind oberaffengeil!) der Burgwache der Änze Kääls (mit Tanzoffizier Christian Kühn und Mariechen Miriam Speth) die Augen rieb, hatte sich nicht versehen. Oliver Wendling und Fabian Kircher (Tanzoffizier und Koch der GKG) standen als Aushilfskommandanten mit dem „Schalk im Nacken“ auch auf der Bühne. Sie sangen „ein echt schräges kleines Liedchen“ über Prinz Dominik, das ein paar lustige Geheimnisse über unseren Prinzen verriet…Dieser spontane und lustige Auftritt glich gekonnt die Programmlücke aus, die durch das Fehlen von Moritz Dittgen entstanden war, der wegen einem Bahnunglück noch in Brüssel „hängengeblieben“ war.
„Ich bin der König meiner Stadt“, sang im Anschluss Yvonne Mohr, die den Narren damit die Gelegenheit gab, noch einmal richtig schön zu schunkeln. König der Reden dieser Abschlusssitzung war aber Michael Hüsch mit seinem “Philosophischen Exkurs”, der sehr anschaulich demonstrierte, wie man auch heute noch seine Angebetete mit einem heldenhaften Kampf gegen eine Hausspinne beeindrucken kann.

Wie nicht anders zu erwarten, gab es nach diesem ruhigeren Teil wieder schnell(e) Stimmung im Saal, denn der „Starlight Express“ hatte Fahrt aufgenommen. Mit tollen Kostümen und auf Inlinern ist es den MGV-Dänzern hervorragend gelungen eine moderne Aufführung (angelehnt an das gleichnamige Musical) in das Programm zu integrieren. Wenn auch manch „traditionell ausgerichteter Karnevalist“ genau dies bemängelte, können so viele Bravo-Rufe und die weitere Zugabe schlussendlich nicht lügen.

„Dankeschön“ sang Sarah Steven und die Redaktion WorringenPur schließt sich dem an – es war eine tolle Sitzung. Genauso toll, wie der diesjährige Prinz Dominik I. Mit anderen Worten: „Met su nem Prinz, dat es jewess, dä Fasteleer en Riesensache es!“


WorringenPur.de/23.02.2017
Bericht & Fotos: Heike Matschkowski
Redakt. & digit. Bearbeitung: Matschkowski