Den Stadtbezirk erfahren - Etappe 1 (Radtour)
Bezirksbürgermeister Zöllner lud ein
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Kölner Norden
Der Stadtbezirk Köln ist der zweitgrößte Flächenbezirk der Stadt Köln und bietet mit seinen vielen, zum Teil sehr kleinen Vororten im Kölner Norden, viele abwechslungsreiche Einblicke. Um dies den Bürgern näher zu bringen, hatte Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner die Idee, dies im Rahmen einer geführten Radtour durchzuführen. Über insgesamt drei Etappen hatte er drei verschiedene Routen an drei verschiedenen Terminen im gesamten Gebiet des Bezirkes Chorweiler ausgesucht und hierzu eingeladen.


Die erste Etappe begann am 19. April an der nördlichen Stadtgrenze, die sich vor Dormagen vom Rhein, vorbei am Sportpark des TSV Bayer Dormagen durch das Bayerwerk bis nach Hackhausen bei Schloss Arff zieht. Aus diesem Grund begann die Tour auch, dankenswerterweise unterstützt von der „Currenta“, vertreten durch Herrn Wierich am Tor 1 des Bayerwerkes an der „Römerziegelei“, neben dem Freibad.
Nach seinen Begrüßungsworten erläuterte Herr Wierich anhand einer Präsentation, die Untergliederungen, Zusammenhänge und Organisation des heutigen „Chemparks“, der früher lediglich als „das Bayerwerk“ bekannt war. Die neuen, heutigen Strukturen waren vielen Teilnehmer in dieser Form nicht bewusst und wurden von Herrn Wierich verständlich und informativ vermittelt.

Vor dem Start, der mit der Versorgung von Snacks, Getränken, Fahrradtrinkflaschen und Sicherheitsreflektoren seitens der Currenta begann, wurden die Fahrräder der anwesenden 25 Teilnehmer von zwei anwesenden Polizisten auf ihre Verkehrstauglichkeit geprüft. Bereits nach 500 m gab es am Grenzstein an der B9 den ersten Stopp und „Jupp“ Heinz vom Heimatarchiv erläuterte den Teilnehmern den Grenzverlauf und seine geschichtliche Bedeutung. Den nächsten Stopp gab es im Worringer Hafen und hier erfuhren die Teilnehmer mehr aus der Worringer Zeit der Fischer und Taucher. Beide Berufszweige hatten in Worringen eine lange und bedeutende Tradition. Vorbei am Kalkofen ging es dann zur alten Worringer Kirche, dem höchsten Punkt von Worringen, deren Bedeutung und Geschichte Jupp Heinz den interessiert zuhörenden Teilnehmern vermittelte. Dass am Sankt Tönnisplatz die Geschichte der Schlacht von Worringen dazu gehörte, verstand sich von selbst und besonders die Nicht-Worringer hörten hier erstaunt zu. Abschluss für Jupp Heinz, dem mit Applaus für seine Informationen in gewohnt amüsanter Art gedankt wurde, war ein kurzer Stopp an der alten Bürgermeisterei an der St.Tönnisstraße. Vor hier ging es weiter Richtung Golfplatz bis hin zum Stellwerk des Randkanals, der westlich des INEOS-Tanklagers unterirdisch weitergeführt wird. Funktion und Sinn des Randkanals wurde den Teilnehmern von Reinhard Zöllner erläutert. Vorbei an der neuen Biogasanlage und Schloss Arff, ging es durch die Felder Richtung Roggendorf.
Hier wusste Rolf Schubert vom Bürgerverein Roggendorf/Thenhoven interessante Informationen zu den alten Bauernhöfen, der Kirche und der Geschichte des Doppeldorfes zu vermitteln. Auch hier erfuhren oder sahen die Teilnehmer bisher unbekannte Dinge. Hierzu gehörte auch der „neue Radweg“ von Roggendorf nach Esch, der sich lediglich durch Markierungen auf der Fahrbahn erkennen lässt und aufgrund der Schlaglöcher nicht dem Zustand eines Radweges entspricht, aber immerhin kostenträchtig vom Bund finanziert wurde. Hier endete der Teilabschnitt dann in Esch am Frohnhof, vor dem eine Delegation der „Escher Dorfgemeinschaft“ die Radfahrer mit Kirschstreusel und Getränken, wie dem selbstgemachten Apfelsaft begrüßten. Die Vorsitzende Ursula Rändel und Rolf Kloubert wussten viel Wissenswertes zur Geschichte und Entwicklung des Vorortes Esch und des anliegenden Frohnhofes zu berichten.

Von hier aus gingen die Teilnehmer gestärkt auf die nächste Etappe nach Auweiler. Hier erwartete Ludger Linnemannstöns von der Landwirtschaftskammer NRW die überraschten Teilnehmer mit einer Fülle von interessanten Informationen des Gartenbauzentrums Straelen am Standort Auweiler. Dass hier ein 25 Hektar großes Areal zu landwirtschaftlichen Versuchszwecken bearbeitet wird, war wohl den wenigsten Teilnehmern bekannt. Endlose Versuchsfelder und Folientreibhäuser in/auf denen Beerenfrüchte und Gemüse angebaut werden, ließen die Teilnehmer staunen. Ausgiebig wurden der gesamte Standort und sein Sinn erläutert und nachher kannten auch alle Zuhörer den Unterschied zwischen Bio-Erdbeeren und normal angebauten Erdbeeren. Auch dass hier 60 Mitarbeiter ständig beschäftigt sind und die integrierte Fachschule für Agrarwirtschaft zurzeit 160 Schüler betreut, war keinem bekannt. Alle hier produzierten Früchte werden im eigenen Hofladen verkauft und dass es hier Erdbeeren aus eigenem Anbau von Mai bis Dezember gibt, das überraschte dann auch noch.

Nach diesen vielen Informationen und mit vielen neuen Eindrücken, führte das letzte Teilstück der 1. Etappe nach Lindweiler. Hier war der Linoclub das Ziel, wo die Gruppe mit einem Getränk von der stellv. Geschäftsführerin, Angelika Klauth begrüßt wurde. Der Linoclub ist ein soziales Zentrum, das in diesen Tagen sein 50-jähriges Bestehen feiert und hier werden seit Jahrzehnten viele Kinder und Jugendliche von erfahrenen Mitarbeitern betreut.

Hier dankte Reinhard Zöllner abschließend allen Teilnehmern der Radtour, verbunden mit der Hoffnung, dass sich auch an den beiden noch folgenden Etappen am 31. Mai und am 20. Juni 2015 wieder viele Teilnehmer melden, die interessiert sind, den Kölner Norden auf dem Rad zu erkunden. Die Informationen hierzu werden (auch in WorringenPur) noch bekannt gegeben oder können im Büro des Bezirksbürgermeisters bei Frau Brandenburg (Tel.: 0221/221-96298) erfragt werden.

Aufgrund der Erfahrung der ersten Etappe, können auch die beiden folgenden Etappen nur empfohlen werden, denn hier ging es nicht nur um eine Radtour, sondern es gab auch eine Fülle von Informationen, die nicht jedem bekannt waren, auch wenn man als langjähriger Bürger des Kölner Nordens glaubt, bereits alles zu kennen. Man lernt immer noch interessante Dinge dazu und das ist dem Organisator der Veranstaltung, Reinhard Zöllner und seinen hervorragenden lokalen Referenten hiermit zweifellos gelungen.


WorringenPur.de/24.04.2015
Bericht & Fotos: Jakob Mildenberg
Redakt. & digit. Bearbeitung: Matschkowski