Der Natur auf der Spur mit WorringenPur
Mit dem Rad zum Hügelgrab im Chorbusch
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Wir beginnen die Beschreibung des Weges am Golfplatz in Köln-Roggendorf. Die Anfahrt dahin erfolgt über die Hackenbroicher Straße und hinter der Bahn gleich links ab über den Radweg der Ineos oder über die St. Tönnisstraße unter der Bahn durch und dann nach rechts. Der Fuhrter Weg, die Verlängerung des Hackhauser Weges führt an der Tennisanlage nicht mehr über die Bahngleise. Man beobachtet immer wieder Personen auch mit Fahrrad, die das offensichtlich noch nicht wissen?! Die Roggendorf-Thenhovener fahren direkt über den Parallelweg zum Golfplatz. Hier am Golfplatz ist die letzte Möglichkeit einer Einkehr.


Wir nehmen den Fuhrter Weg zwischen Golfplatz und Ineos Tanklager in Richtung Westen. Dieser Weg wurde als Fahrradausgleichstrecke für den Fortfall der Kruppstraße ausgebaut. Er ist bekannt für die Verteidigungsattacken eines Mäusebussard Pärchens, das hier seinen Horst hat. Wir biegen an der Alarmsirene für Roggendorf-Thenhoven nach rechts ab immer am Werkszaun entlang bis zum Kölner Randkanal. Hier sehen wir das Einlaufwerk, ab hier verläuft der Kanal unter der Erde bis er dann am Ende der Dornstr. in den Worringer Hafen fließt. Das Wasser stammt aus der Grundwasserabsenkung der Tagebaue Rheinbraun im Westen von Köln. Wir unterqueren die Autobahn und sehen vor uns schon die Biogasanlage der Rheinenergie Köln. Eine Beschreibung dieser Anlage kann man hier nachlesen. Unter den grünen Planen liegt die Maissilage, also der Vorrat bis zur nächsten Ernte.

An der Roggendorfer Str. wechseln wir auf die andere Seite des Randkanalbegleitweges. Hier an der Kreuzung

sieht man auch den alten Grenzstein Hackenbroich /Köln. Der nächste Ort ist Hackhausen (seit 1080). Am Ende dieses Weges steht wieder ein Grenzstein und eine kleine Kapelle. Wir biegen nach links Richtung Roggendorf ab. Rund um Hackhausen sieht man eine Pferdeweide neben der anderen. Südlich von hier sollte vor 40 Jahren einmal die Pferderennbahn aus Weidenpesch hinziehen. Hier an der Schloß-Arff-Straße liegt auch das Schloß Arff. Es ist im Rokoko Stil erbaut und war früher ein Wasserschloß. Die Wassergräben wurden vom Pletschbach gespeist. Die Gräben sind heute zugeschüttet und auch das

Pletschbachbett führt hier im Chorbusch kein Wasser mehr. Das Schloß steht heute zum Verkauf. Wer nicht so viel Geld hat, kann es auch für seine Feste mieten.
Am Ende der Straße biegen wir rechts ab wieder auf den Further Weg mit dem Haus Furth, ebenfalls ein Reiterhof. Hier wo der Chorbusch auf der rechten Seite beginnt, kann man noch den Pletschbach erahnen. Einen Rest des Brückengeländers ist noch zu sehen.

Direkt beim Waldparkplatz biegen wir an der Schranke in den Chorbusch ab. Der Chorbusch ist zum größten Teil Kölner

Stadtgebiet und reichte früher bis nach Knechtsteden. Bei der Gebietsreform 1969 wurde der nördliche Teil und auch die Blechhofsiedung der neuen Stadt Dormagen zugeschlagen. Der Chorbusch war schon immer ein Ausflugsziel für den Kölner Norden und den Norden des Kreises Bergheim. Am meisten war im Mai los, wenn die Maiglöckchen blühten. Damals gab es noch das Lokal Fichtenhain in Hackhausen, wo man sich stärkte, eh es dann wieder Richtung Heimat ging. Der Chorbusch ist mit dem Vorrücken der Rheinbraun Tagebaue immer trockener geworden, früher floss hier mal ein Rheinarm. An mehreren Stellen wird zurzeit Wasser zugeführt, um einige Fechtstellen zu erhalten. Der Pletschbach entsprang in der Nähe vom Kloster Knechtsteden. Im 18. Jahrhundert wurden hier im Knechtstedener Wald noch Wölfe geschossen. Heute ist der Chorbusch Naturschutzgebiet und FFH-Gebiet. Nähere Einzelheiten, Erklärungen und Verhaltensweisen stehen auf den Schildern z.B. hier am Parkplatz. Oft kann man hier im Naturschutzgebiet auch Rehwild oder Wildschweine sehen. Man darf auch hier im Naturschutzgebiet die Wege nicht verlassen, aber es gibt genug davon, anders als im Worringer Bruch.

Unser weiterer Weg schlängelt sich leicht durch den Wald. Es ist ein Mischwald aus Stileichen, Hainbuchen, Erlen und Eschen. Seltener sind Fichten, Kiefern, Lärchen und Tannen. Im Laufe des Jahres sieht man viele Waldpflanzen allen voran Busch-Windröschen, Maiglöckchen, Waldmeister, Veilchen und diverse Farne. An der 1. Kreuzung nach 700 Metern, ab Schlagbaum gerechnet, biegen wir nach links ab (Kennzeichnung S1). Hier auf der linken Seite ist eine Naturwaldzelle, in die nicht eingegriffen wird, um die natürliche Entwicklung zu

beobachten. Nach 400 Metern am Ende der Naturwaldzelle biegen wir nach rechts ab. Nach weiten 600 Metern sehen wir auf der linken Seite 20 Meter abseits des Weges einen kleinen flachen Hügel, 10 m Durchmesser und 1,5 m hoch das Hügelgrab. Es stammt voraussichtlich aus der Zeit 1000 v. Chr. und wurde 1926 geöffnet. Es gibt noch weitere Grabstätten hier, die aber nicht so gut erhalten sind.
Sie haben Ihr Ziel erreicht.

Von hier aus kann man im Süd/Westen den Golfplatz Lärchenhof besuchen oder nach Norden das Kloster Knechtsteden und über die Stommeler Straße Richtung Hackenbroicher Waldsee und weiter zum Tannenbusch. Viele Wege kreuzen den Chorbusch und manche Wegweiser geben immer neue Ziele an, so z. B. den Weg zum Media Park Köln. Wer mit dem Auto fahren möchte, fährt bis zum Waldparkplatz am Haus Fuhrt und macht den Rest zu Fuß, oder gleich alles zu Fuß über die St.Tönnisstraße. Die einfache Streckenlänge beträgt 7,7 km ab Heimatarchiv Worringen(nahe Zillikensplätzchen/heutiger St. Tönnisplatz).
Wer nach GPS den Weg fahren will, die Zielkoordinaten sind Nord 51° 03’ 03,0’’ / Ost 006° 47’ 41,4’’.
Auch hier der Hinweis: Es gibt jedes Jahr Waldführungen mit dem hiesigen Förster Herrn Theo Peters, die Termine kann man aus der Tagespresse erfahren.


WorringenPur.de/05.04.2012
Bericht und Fotos: Landschaftswart Herbert Jansen
Quellennachweis: 2 Fotos von Hubert Kriesinger wurden
dem Buch Almanach für den Kreis Neuss 1980 entnommen.
Redakt. & digit. Bearbeitung:
Matschkowski