Nutria oder Biber? Gefährlich oder nicht? In der Kölner Presse, Aktuelle Stunde und auch auf facebook wird derzeit über vermehrte Sichtungen dieser Tiere berichtet. In Lippstadt soll sogar ein Hund von einer Nutria totgebissen worden sein. Unser Naturschutzwart Herbert Jansen klärt aus aktuellem Anlass auf:

Die Nutria: Ein neues Tier in Worringen? Nein!
Fotos zum Vergrößern!

In den letzten Jahren sind in Worringen, aber nicht nur hier, immer öfters Nutrias zu sehen. Sie sehen dem Biber ähnlich, haben aber einen runden Schwanz und auffallend orangene Zähne. Sie leben wie der Biber gerne am Wasser. Der Biber ist nachtaktiv und selten zu sehen. Meist sieht man nur die angenagten Bäume. In Worringen gibt es keine Biber.


Die Nutrias oder auch Biberratten genannt, sind in den früheren Jahren aus Pelztierfarmen ausgebrochen und in ganz Deutschland und Europa zu finden. In Worringen sind sie am Rhein und über den Pletschbach bis ins Worringer Bruch zu sehen. Sie legen keine Bäume um und sind auch tagaktiv . Deshalb sieht man sie so oft. Bei Hochwasser müssen sie ihre Erdhöhlen oder Schilfnester verlassen und tauchen dann am Rheindamm auf. Dieses Jahr auch wieder am alten Hafen in den Schrebergärten gegenüber der Tankstelle, aber auch weiter südlich Richtung Frohnweiher. Vor Jahren holte der Förster schon einmal eine Nutria auf der Benderstraße ab. An der St. Tönnisstraße hinter dem ehemaligen Schwimmbad war schon mal eine in einem Gartenteich.

Letztes Jahr wurde eine auf der B9 überfahren.

Die Nutria wird bis zu 9 kg schwer und 70 cm lang, dazu kommt noch ein ca. 45 cm langer Schwanz. Sie hat ein braunes Fell und Schnurbarthaare. Sie frisst hauptsächlich Pflanzen und wird bis 10 Jahre alt. Sie ist für den Menschen nicht gefährlich und läuft meist schnell weg. In Köln wird sie an manchen Stellen gefüttert und kommt deshalb auf Menschen zu. Besser ist es sie nicht zu füttern und Hunde auf Abstand zu halten oder an der Leine zu führen.

Der Weg zwischen dem „Wohnzimmer“ von Worringen am Randkanal, vorbei am alten Hafen, bis zum Fährweg (Pletschbachbrücke) ist seit Februar von der Stadt Köln wieder freigeschnitten und begehbar. Bürgerverein und Naturschutzwart mussten hier mehrfach darauf drängen. Von hier aus kann man, wenn man Glück hat, auch die Nutrias am Ufer oder im Wasser beobachten. Einige Fotos entstanden hier.


WorringenPur.de/08.03.2021
Bericht: Herbert Jansen (Naturschutzwart)
Fotos: Verena Mrsic und Herbert Jansen

Redakt. & digit. Bearbeitung: Matschkowski