Rückblick 2010
Naturschutzgebiet Rheinaue Worringen
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Die 2008 bis 2009 durchgeführte Revitalisierung der Worringer Rheinaue als Ausgleichsmaßnahme der HGK für den Godorfer Hafen

Nilgans (April 2010)

Kanadagans (April 2010)

veränderte die Flora und Fauna grundlegend. Statt  Ackerflächen zu bewirtschaften, wurden  60 verschiedene Samen von Pflanzen und Gräsern neu ausgebracht, hinzu kamen noch etwa 20 verschiedene Sorten von Sträuchern und Bäumen. Immer wieder sieht man ein anderes Bild der Natur, je nach dem was gerade blüht. Sehr schön sind auch die jungen Kopfweiden,  von den alten gab es nur noch wenige Ruinen. Im letzten Jahr wurde noch der neue Rheinauslaßkanal  für Regenwasser mitten durch das neue Gebiet unter dem Wehrt Weg gebaut worden. Durch den häufig  über die Ufer tretenden Rhein während der Bauzeit dauerte die Fertigstellung bis in den Oktober. Einen Monat nach Fertigstellung gab es das 1. Hochwasser mit 7,30 m Kölner Pegel, wobei zum ersten Mal die neue Rheinaue mit ihren zwei ausgebaggerten Rinnen unter Wasser stand. Die südliche Rinne hatte bis dahin nur Regenwasser gesehen. Erfreulich war, beobachten zu können, dass an der Hochwasserkante in der

Bauarbeiten am Kanal (April 2010)

Bauarbeiten am Kanal (April 2010)

Neuer Kanalausgang (November 2010)

Rheinaue deutlich weniger Büchsen und Flaschenabfälle angeschwemmt wurden. Die Rheinernergie demontierte auch noch einige Leitungen und damit auch einige befestigte Plätze an Ventilstationen hier im Naturschutzgebiet.

Die nächsten Jahre werden zeigen, welche Tiere sich hier endgültig zuhause fühlen werden. Die üblichen Enten, Gänse und Reiher sind natürlich schon da. Nilgänse und Kanadagänse bilden immer größere Vogelscharen.  Auch ein Eisvogel wurde schon gesichtet. Eine Schafherde, die hier regelmäßig über die Rheinwiesen zieht, musste

Wehrtweg nach Fertigstellung (November 2010)

Das Hochwasser (Dezember 2010)

Das Hochwasser (Dezember 2010)

neu eingewiesen werden. Jetzt werden mobile Zäune gestellt, damit die Schafe und Ziegen sich nicht an den neuen Sträuchern laben. Die beiden Schwanenpaare, die regelmäßig in der Rheinaue brüten, brachen, vielleicht wegen der anhaltenden Kälte, im Frühjahr ihr Brutvorhaben ab.

Die neuen Bürgerbäume im Schnee (Dezember 2010)

Gespinstmotten fraßen im Frühjahr am Langeler Holz eine Fläche von der Größe eines Fußballplatzes kahl. Einige Rheinbesucher waren erschrocken, aber nach 5 Wochen war wieder das Ausschlagen der Bäume zu beobachten. Der Dezember brachte noch einmal Schnee in großem Ausmaß und es war nicht mehr zu erkennen, wo Wege, Wiesen oder gefrorenes Wasser war. Am Deich konnte wieder Schlitten gefahren werden und einige waren auch auf Langlaufski unterwegs. Der 2009 gepflanzte Bürgerbaum -eine Stieleiche- hatte zum 2. Mal sein Anwachsen verweigert. Nun wurden an seiner Stelle 3 neue Heinbuchen gepflanzt, die vielleicht auch jetzt nach Ende aller Bautätigkeiten eine bessere Chance haben.

Voraussichtlich im Mai wird der Bürgerverein in Zusammenarbeit mit unserem Förster Herrn Hund zu einem Spaziergang in die Rheinaue einladen.


WorringenPur.de/04.01.2011
Bericht und Fotos: Herbert Jansen / Landschaftswacht