Geistig fit und körperlich gesund sein
im Alter wer möchte das nicht? Eine altersgerechte und gesunde Ernährung ist
unter anderem Voraussetzung für Wohlbefinden und Gesundheit in der zweiten
Lebenshälfte.
Nicht
nur der Körper verändert sich, auch die Gewohnheiten und die Lebensumstände.
Bei vielen Senioren ist die Mobilität eingeschränkt oder der Partner stirbt und
man muss nun für sich alleine sorgen. Mit zunehmendem Alter nimmt das
natürliche Durstgefühl ab. Bei vielen Menschen lässt der Appetit nach, sie
verspüren weniger Hunger. Auch kommen manchmal Probleme mit dem Kauen und
Schlucken dazu. Medikamente können sich ebenfalls ungünstig auf die Ernährung
auswirken. Häufig gibt es Verdauungsprobleme. Auf Grund solcher Veränderungen
kann die Lust am Essen vergehen. Das wiederum kann zu einer Unterversorgung des
Körpers mit wichtigen Nährstoffen führen. Andererseits kann es schnell zu
Übergewicht kommen wenn die Bewegung und die körperliche Arbeit weniger werden.
Spätestens jetzt sollte auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden.
Folgen falscher Ernährung im Alter
sind: Über- oder Untergewicht, Mangel an Vitaminen und wichtigen Nährstoffen
und sehr oft Flüssigkeitsmangel. Darum muss besonderes Augenmerk auf die Flüssigkeitszufuhr
gerichtet werden. Zu wenig Flüssigkeit kann an heißen Tagen zur Austrocknung
des Körpers führen. Aber auch Müdigkeit, Kopfschmerzen, Antriebslosigkeit und
eine träge Verdauung können die Folge sein. Mindestens 1,5 Liter sollten es
täglich sein. Wer das Trinken vergisst, dem wird geraten, sich morgens die
Getränke für den Tag gut sichtbar hinzustellen. Gut geeignet sind:
Mineralwasser (je nach Verträglichkeit mit oder ohne Kohlensäure), ungesüßter
Kräuter- und Früchtetee, verdünnter Obst- oder Gemüsesaft. Kaffee und Alkohol
sind natürlich nicht verboten. Sie sind Genussmittel und sollten als solche
behandelt werden.
Richtige
Ernährung ist auch im Alter nicht schwierig. Eine besondere Ernährung ist bei
gesunden „Alten“ nicht nötig. Die Empfehlungen sind die gleichen wie für
jüngere Menschen in der Lebensmitte. Das heißt: Bei Obst, Gemüse, Salaten,
Kartoffeln und Getreideprodukten darf reichlich zugegriffen werden. Sie müssen
täglich auf dem Speiseplan stehen. Je nach Verträglichkeit sollten Vollkornerzeugnisse
bevorzugt werden. Milch und Milchprodukte, Fleisch, Wurst, Fisch und Eier
sollten in Maßen verzehrt werden. Fette und Süßigkeiten nur sparsam.
Die Vorlieben und Bedürfnisse älterer
Menschen darf man natürlich nicht außer Acht lassen. Viele mögen gerne
Hausmannskost, so wie sie es von früher kennen. Dabei kommt der Klassiker
Eintopf immer gut an. Erbsen- Bohnen- und Linsensuppe mit Würstchen erfreuen
fast jeden. Ganz nebenbei liefern diese wertvollen Inhaltsstoffe wie Eisen,
Vitamine und Ballaststoffe. Auch Gerichte wie Bauernfrühstück, Bratkartoffeln
mit Sülze oder Heringsstipp sind beliebt. Fleisch sollte immer gut gegart und
gut zu kauen sein. Gemüse möchten die Senioren am liebsten weich und nicht
knackig. Salzkartoffeln werden lieber gegessen wie Reis. Bei Schluckbeschwerden
kann ein Pürierstab hilfreich sein. Auch wer alleine seine Mahlzeiten einnimmt,
kann sich den Tisch schön decken. Wem es alleine nicht so gut schmeckt der
sollte sich hin und wieder nette Gesellschaft einladen.
Wer
Freude am Essen hat, hat auch im Alter mehr Freude am Leben.
WorringenPur.de/01.07.2013
Ernährungstrainerin Helga Ludwig