Resteküche

 

In den letzten Monaten wurde in den Medien des Öfteren darüber berichtet wie viele, noch essbare, Lebensmittel im Müll landen. Das sind erschreckende Zahlen. Die Gründe dafür sind wahrscheinlich recht vielfältig. Vielleicht  wird oft unüberlegt, einfach planlos oder in zu großen Mengen eingekauft. Auch von fertigen Mahlzeiten bleiben natürlich schon mal Reste übrig. In der Mülltonne müssen diese aber trotzdem nicht ihr Ende finden. Soweit muss es gar nicht kommen. Am Besten jeden Tag einen kritischen Blick in den Kühlschrank werfen und nach sehen: Was ist noch da, was muss weg? Es gibt immer Möglichkeiten Essensreste zu verarbeiten.

 

Aus gegartem und zubereitetem Gemüse lässt sich noch Einiges machen. Reicht es nicht für eine komplette Mahlzeit, kann die fehlende Menge mit einer oder zwei frischen Gemüsesorten ergänzt werden. So werden daraus ein Mischgemüse und eine komplett neue Beilage. Fast jedes übriggebliebene Gemüse kann in einem Eintopf oder Auflauf verarbeitet werden. Kein Esser wird etwas von der Resteverwertung merken. Manche Sorten, z.B. Erbsen, Bohnen, Broccoli oder Blumenkohl bieten eine gute Grundlage für einen leckeren Salat zum Abendessen. Dann sollte das Gemüse nur gegart und nicht mit einer Sauce angemacht sein. Aus Kohlrabi, Spinat, Blumenkohl oder Spargel kann ein Cremesüppchen werden.

Sind im Sommer bei der Grillparty einige Würstchen zu viel gewesen?    Am nächsten Tag gibt es ein herzhaftes Wurstgulasch zum Mittagessen.

 

Es kommt immer wieder mal vor, das Brot oder Brötchen trocken werden. Auch das ist kein Grund zum Wegwerfen. Aus alten Brötchen Panierbrot machen kennt wahrscheinlich jeder. Aber wie wär’s mal mit Semmelknödeln oder einer Brotsuppe, ein pikanter Ofenschlupfer oder ein süßer Kirschenmichel? Den Armen Ritter kennt bestimmt so mancher noch aus seinen Kindertagen. Neuer dagegen ist das Pizzabrot.

 

Auch aus reifem oder überreifem Obst ist noch etwas zu machen. Aus den Äpfeln, die schon langsam schrumpelig werden, kann immer noch ein leckeres Apfelmus werden. Pflaumen, Pfirsiche, Birnen oder Äpfel sind schnell zu einem Kompott verarbeitet und somit wieder einige Tage länger haltbar. Bananen mit braunen Flecken, die keiner mehr essen möchte, sind die perfekte Grundzutat für Bananenmilch. Das Gleiche gilt für sehr reife Erdbeeren. Sämtliche Beeren schmecken gut in einer Quark- oder Joghurtspeise. Und wann gab es zuletzt einen Pfannkuchen mit Äpfeln, Kirschen oder Pflaumen? Nicht nur süß schmeckt so ein Pfannkuchen, auch die pikante Variante ist nicht zu verachten. So wird die zuviel gekaufte Salami, der Speck oder der Schinken doch noch gegessen.

 

Die Liste zur Resteverwertung lässt sich unendlich lange fortsetzen. Inzwischen kann man viele entsprechende Rezepte finden. Es ist aber auch Kreativität und Fantasie gefragt. Auf diese Weise wird sogar die Haushaltskasse geschont. Und wem würde das nicht gefallen?

 

WorringenPur.de/02.01.2012
Ernährungstrainerin Helga Ludwig