Johannisbrotkernmehl - Was ist das?
Was ist eigentlich
Johannisbrotkernmehl? Sicherlich hat sich der ein oder andere Verbraucher schon
mal diese Frage gestellt. Auf vielen Zutatenlisten von Lebensmittelverpackungen
ist dieser Name zu lesen.
Der
Johannisbrotbaum ist in Ländern rund um das Mittelmeer beheimatet. An ihm
wachsen Hülsenfrüchte. Die Schoten werden gut 20 cm lang und ungefähr 3 cm
breit, anfangs sind sie grün. Im November, wenn sie nach zehn Monaten reif
sind, ist die Farbe dunkelbraun- fast schwarz und die Schale ist hart und
ledrig geworden. Die Schoten bestehen aus süßlichem Fruchtmark und harten
Samenkörnern. Jedes einzelne Samenkorn wiegt 0,18 Gramm. Früher wurden sie als
Maßeinheit für Gold und Diamanten genutzt. Ein Samenkorn = ein Karat.
Johannisbrot
besteht zu einem großen Teil aus Fruchtzucker, je nach Reife können es sogar
50- 60 % sein. Außerdem verfügt es über Inhaltsstoffe wie Pektin,
Mineralstoffe, B- Vitamine, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Eine
geringe Menge an Isobuttersäure verleiht
der Frucht einen leicht ranzigen Geruch.
In den Anbaugebieten wird das
Fruchtmark ohne weitere Verarbeitung frisch verzehrt. Es wird aber auch zur
Herstellung von Sirup und Honig oder Branntwein genutzt. Teilweise wird es als
Tierfutter verwendet.
Die Kerne
aus den Samen werden gemahlen und daraus wird das sogenannte
Johannisbrotkernmehl gewonnen. Auf Grund seiner Zusammensetzung ist es ein
hervorragendes Gelier- und Verdickungsmittel. Es ist fünfmal so quellfähig wie
Stärke. In heißem Wasser ist es sehr gut löslich, in kaltem Wasser wird es eher
geleeartig. Johannisbrotkernmehl ist glutenfrei (wichtig für Zöliakiepatienten) und geschmacksneutral. Es kann zum
Andicken von Suppen und Saucen verwendet werden aber auch zum Backen und zur
Zubereitung von Süßspeisen. Es ist in Bioläden und Reformhäusern erhältlich.
Die Lebensmittelindustrie nutzt natürlich auch
die guten Eigenschaften von Johannisbrotkernmehl und verwendet dieses als
Binde- und Verdickungsmittel sowie als Stabilisator. In Limonaden und anderen
süßen Softdrinks verhindert es die
Bildung von Trübstoffen. Johannisbrotkernmehl wird vielfach bei der Produktion
von Gebäck, Süßspeisen, Speiseeis und Desserts, Milchmixgetränken, Marmeladen,
Konserven, Saucen und Suppen verarbeitet. Wegen der guten Verträglichkeit darf
es auch in der Säuglingsnahrung und in der Diätküche eingesetzt werden.
Auf
den Verpackungen der Lebensmittel muss Johannisbrotkernmehl als Zusatzstoff
kenntlich gemacht werden. Auch hinter der E-Nummer 410 verbirgt sich
Johannisbrotkernmehl. Ebenso wird es manchmal als Karubenmehl bezeichnet.
Aus
geröstetem Johannisbrotkernmehl wird Ersatzkaffee hergestellt denn im Geschmack
erinnert es an Kaffee.
Johannisbrotkernmehl
kann, wenn es in größeren Mengen verzehrt wird, abführend wirken. In einzelnen
Fällen können Allergien ausgelöst werden. Weitere Eigenschaften und Nutzen für
die Gesundheit werden noch erforscht.
WorringenPur.de/02.11.2011
Ernährungstrainerin Helga Ludwig