In früheren Zeiten galten  Artischocken als Aphrodisiakum

 

Artischocken sind die Blütenköpfe von distelähnlichen Pflanzen. Sie sind grün oder grünlich- lila. Sie gedeihen dort wo es warm und sonnig ist, vorwiegend rund um das Mittelmeer. Sie werden vor der Blüte geerntet. Je nach Herkunft sind sie ganzjährig erhältlich.

In Frankreich haben sie eine bewegte Vergangenheit. Katharina von Medici, die Gattin von König Heinrich II, soll mit Hingabe Artischocken gegessen haben. Darüber empörte sich das französische Volk, denn Artischocken galten damals als Aphrodisiakum. Und so etwas geziemte sich natürlich nicht für eine Dame ihres Standes.

Heute kann man nach Lust und Laune Artischocken genießen ohne in Verruf zu kommen. Beim Einkauf ist unbedingt darauf zu achten das die Blätter geschlossen sind und keine braunen Ränder haben, der Stiel darf nicht trocken sein. Auch wenn sie robust aussehen, sie sind ein empfindliches Gemüse. Artischocken können nicht lange gelagert werden, höchstens drei Tage. Sonst droht Vitamin- und Geschmacksverlust, sie würden dann strohig schmecken.  Nur ungefähr ein Drittel der Frucht ist essbar, sie schmeckt leicht bitter. Artischocken  sind nur gegart zu genießen. Dafür bedarf es etwas Vorbereitung. Unterhalb des Blütenkopfes wird der Stiel abgebrochen. Das obere Drittel des Blütenkopfes gerade abschneiden. Die äußeren etwas holzigen Blätter entfernen. Bei den übrigen Blättern mit einer Küchenschere die Spitzen stutzen. Mit Küchengarn wird an der Artischocke jeweils oben und unten eine Zitronenscheibe befestigt damit das Fruchtfleisch nicht braun anläuft. In Salzwasser wird sie 30 bis 45 Minuten gekocht. Dafür keinen Aluminiumtopf verwenden, das würde Geschmack und Aussehen der Artischocke beeinträchtigen.

Artischocken können warm und kalt gegessen werden. Oft werden sie als eigenständiger Gang eines Menüs serviert. Dazu passen die verschiedensten Saucen oder Dips. Es wird mit den Blättern begonnen. Eins nach dem anderen wird abgepflückt und in die Sauce getunkt. Den fleischigen Teil des Blattes dann mit den Zähnen abstreifen. Das Artischockenherz ist ebenfalls essbar und der Boden gilt gar als Delikatesse. Die Böden können gefüllt und als Beilage zu anderen Speisen gereicht werden. Herzen und Böden eignen sich für vegetarische Gerichte, passen aber auch gut zu den verschiedensten Fleischsorten. Klein geschnitten sind sie leckere Zutaten für Salate oder Pizza. Auch eine Artischockencremesuppe ist sehr zu empfehlen.

Artischocken enthalten viel Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen, Kupfer und Mangan. Der Bitterstoff Cynarin ist vorwiegend in den Blättern und wirkt appetitanregend und verdauungsfördernd. Wie in allen Früchten, die in Gegenden mit viel Sonnenschein wachsen, haben auch Artischocken viel Vitamin C. Vitamin C stärkt die Immunabwehr und schützt uns vor Erkältungen und Infekten.

Aus den Blättern werden heilpflanzliche Extrakte gewonnen und aus diesen Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel hergestellt.

 

WorringenPur.de/05.09.2011
Ernährungstrainerin Helga Ludwig