Als
letztes im Spätherbst, wenn alle anderen Früchte schon geerntet sind, wird die
Quitte reif. Die Blütezeit ist recht spät, im Mai und Juni. Damit ist die
Gefahr von Frostschäden in der Blüte sehr gering. Von September bis November
erreichen die Quitten eine leuchtend gelbe Farbe und somit ihre volle Reife.
Quitten
werden in zwei Arten unterteilt in Apfelquitten und Birnenquitten. Im Aussehen
haben sie große Ähnlichkeit mit diesen beiden Früchten. Die Apfelquitte ist
sehr hart und holzig, sie hat ein etwas trockenes Fruchtfleisch. Die
Birnenquitte ist weicher sowie schmackhafter und aromatischer. Alle Sorten
haben eine goldgelbe und hart- lederartige Schale mit einem leichten Flaum
überzogen. Das Gewicht einer einzigen Frucht beträgt ca. 200 Gramm. Sie verströmen einen verführerischen Duft,
dennoch sollte man sich nicht verleiten lassen in sie hinein zu beißen. Im
rohen Zustand sind sie hart, sehr sauer und herb, fast ungenießbar.
Der
Quittenbaum ist ein uraltes Gewächs, ursprünglich stammt er aus dem östlichen
Kaukasus. Später wurde er im gesamten Mittelmeerraum angebaut und längst ist er
überall in Europa kultiviert. Bei den
alten Römern und Griechen galt die Quitte als Symbol für Fruchtbarkeit. Die
Portugiesen nannten dieses Obst Marmelo. Man kochte
daraus Mus und in Deutschland wurde das Wort Marmelade davon abgeleitet.
Quitten
enthalten u.a. Vitamin C, Kalium, Kalzium, Eisen,
Zink, Phosphor, Tannin, Weinsäure, Apfelsäure, Gerbstoffe und viel Pektin.
Auch
in der Heilkunde werden sich diese Inhaltsstoffe zunutze gemacht. So soll Quittentee bei
Nervosität, Schlaflosigkeit und Mundgeruch positive Wirkung
haben. Schon Hildegard von Bingen nutzte die heilenden Eigenschaften dieser
Frucht. Sie setzte sie als Mittel gegen Gicht, Geschwüre und Verschleimung bei
Husten ein.
Quitten
können zu Sirup, Gelee, Marmelade, Kompott, Likör und Gebäck verarbeitet
werden. Die Verarbeitung ist ein wenig aufwendig. Zuerst wird die Frucht mit
einem Tuch gründlich abgerieben um so den Flaum von der Schale zu entfernen.
Anschließend waschen und je nach Verwendung schälen, schneiden und entkernen.
In
alten Kochbüchern kann man noch Rezepte für Backwaren mit Quitten finden. Das
bekannteste Gebäck, das aus Quitten hergestellt wird, ist wohl das Quittenbrot.
Dafür wird das Mus mit viel Zucker und Honig zu einer dicken Masse verkocht,
auf ein Backblech gestrichen und im Backofen bei mäßiger Wärme getrocknet.
Später wird es in Rauten geschnitten und in grobem Zucker gewendet. In Spanien
und Portugal ist das Quittenbrot eine beliebte Süßigkeit in der Weihnachtszeit.
WorringenPur.de/02.11.2009
Ernährungstrainerin Helga Ludwig
Fotos: Ute Fischer
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