Paradiesapfel, Liebesapfel oder einfach Tomate
Was wir Deutschen schlicht und einfach
Tomate nennen, hat in unserem Nachbarland Österreich den verführerischen Namen
Paradiesapfel. In früheren Jahren hatte die leuchtend, rote Frucht aber auch
hier bei uns einen verführerischen Namen, man nannte sie Liebesapfel. Erst seit
Anfang des 20. Jahrhunderts wird die Tomate in Deutschland als Nutzpflanze
gezogen. Bis dahin vermutete man, sie sei giftig und war deshalb nur
Zierpflanze. Wahrscheinlich stammt die Tomate ursprünglich aus Peru und
Ecuador. Es gibt mehr als tausend Sorten. Die bekanntesten sind:
Fleischtomaten, Strauchtomaten, Datteltomaten, Eiertomaten, Kirsch- oder
Cocktailtomaten und Rundtomaten. Alle Sorten sind ganzjährig erhältlich. Etwas
weniger bekannt sind gelbe Tomaten. Die Hochsaison für heimische Früchte ist
der Sommer. Von den Tomaten, die hier verkauft werden, stammen nur 6 % aus
deutscher Herkunft. Der größte Teil geht an die Industrie und wird dort zu
Tomatensauce, Ketchup, geschälte und passierte Tomaten in Konservendosen
verarbeitet.
Für die gesunde Ernährung sind Tomaten eine große Bereicherung. Pro 100 Gramm
enthalten sie ca. 94 Gramm Wasser und nur 17 Kalorien. Sie haben sehr viele
positive Inhaltsstoffe. Erstens sind sie reich an Vitamin A, B1, B2 und C.
Zweitens enthalten sie viele Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Magnesium und
das wichtige Eisen. Dieses kann von unserem Organismus gut verwertet werden
weil es in Verbindung mit Vitamin C aufgenommen wird. Erwähnenswert ist das Lycopin, das in großen Mengen in Tomaten enthalten ist. Lycopin zählt zu den roten Pflanzenfarbstoffen (Karotinoiden), sie geben Tomaten ihre leuchtend rote Farbe.
Sattgelbe, orangefarbene und rote Obst- und Gemüsesorten sind gute Karotinoidquellen,
aber auch Spinat und Kohl gehören dazu. Wer viel und oft Tomaten isst, am
Besten täglich, verringert sein Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen. Das
Lycopin gilt als Krebshemmer. Es soll den Körper vor
Krebs und Infarkten schützen, die Schleimhäute können vor Viren und
Bakterien geschützt werden. Der wertvolle Pflanzenstoff Lycopin
kann aus gegarten Tomaten vom Körper besser aufgenommen werden. Denn das Lycopin sitzt in den Zellwänden und wird durch die
Weiterverarbeitung freigesetzt. Durch Zerkleinern und Erhitzen kann es sich
richtig entfalten.
Tomaten sollten nur gegessen werden wenn sie richtig reif und rot sind. Unreife
Früchte, grüne Stellen und der Stielansatz enthalten Solanin.
Solanin ist in größeren Mengen schädlich. Mit
fortschreitendem Reifegrad wird es abgebaut. Dies ist der gleiche Prozess wie
bei Kartoffeln (Ernährungstipp Oktober 2006). Dies gilt nicht für die seltenen
grünen Sorten. Diese grünen Tomaten kommen hauptsächlich auf den Kanarischen
Inseln vor und sind bei uns weitgehend unbekannt.
Frische Tomaten halten sich einige Tage bei Zimmertemperatur. Wegen des hohen
Wassergehalts eignen sie sich nicht zum Einfrieren.
TIPP: Tomaten sollten nicht im Kühlschrank gelagert werden, durch die
Kälte verlieren sie ihr Aroma.
WorringenPur.de/04.08.2008
Ernährungstrainerin Helga Ludwig
Tel.: 0221/53439861 oder E-mail: helga.ludwig@onlinehome.de