Ein Obst, das gar kein Obst ist!
Rhabarber wird allgemein als Obst bezeichnet
und auch wie solches behandelt, obwohl es gar kein Obst ist. Rhabarber ist ein
Frühjahrsgemüse. Weil nicht der Fruchtstand sondern die Stiele gegessen werden
gehört er zu den Gemüsen. Manch einem ziehen sich
schon bei dem Gedanken an Rhabarber die Geschmacksnerven zusammen weil er so sauer schmeckt. Bei der
Zubereitung wird Zucker zugegeben und meistens wird Kompott oder Marmelade
gekocht. Vom Rhabarber werden nur die dicken Stiele gegessen
. Sie enthalten viel Zitronen- und Apfelsäure, daher der saure
Geschmack. Die Blätter müssen entfernt werden, auch sollte man die Stangen
immer abschälen. Rhabarber enthält Oxalsäure, sie ist
größtenteils in Blättern und Schale enthalten. In größeren Mengen genossen ist Oxalsäure giftig. Sie wird vom menschlichen Körper nur
schwer abgebaut. Darum sollte nicht täglich Rhabarber verzehrt werden. Personen
mit Veranlagung zu Nieren- oder Blasensteinen und Gichtpatienten wird empfohlen
ganz auf Rhabarber zu verzichten. Denn die Oxalsäure
könnte ihre Beschwerden verschlimmern.
Mit zunehmender Reifung steigt der Oxalsäuregehalt in
den Pflanzen. Rhabarber deshalb nur in der Erntezeit von April bis Juni essen.
Auch für die stumpfen Zähne nach dem Genuss von Rhabarber ist diese Säure
verantwortlich. Oxalsäure gilt als Kalziumräuber und
greift den Zahnschmelz an. Nach einigen Stunden sind die Zähne wieder glatt. Es
ist nicht einwandfrei geklärt ob dadurch eine dauerhafte Schädigung des
Zahnschmelzes entstehen kann. Die positive Seite des Rhabarbers ist der geringe
Kalorienanteil. Er besteht zu 93% aus Wasser. Außerdem hat er die Inhaltsstoffe
Vitamin C und K, viele Mineral- und Ballastsstoffe. Rhabarber fördert somit die
Verdauung und wirkt entwässernd.
Frisch gekauft oder geerntet kann er in ein feuchtes Tuch gewickelt einige Tage
aufbewahrt werden. Fertig geputzt und in Stücke geschnitten kann er für einige
Monate eingefroren werden. Trotz seines sauren Geschmacks ist der Rhabarber
recht vielseitig verwendbar. Außer Kompott und Marmelade kann man Saft
herstellen oder leckeren Kuchen backen. Auch für Nachspeisen gibt es viele
raffinierte Rezepte. Z. B. mit Quark, Joghurt, Pudding, Grieß oder Eis.
Zu den verschiedenen Sorten ein kleiner Hinweis:
Grünstielig und grünes
Fruchtfleisch = besonders sauer
Rotstielig und grünes Fruchtfleisch
= weniger sauer, leicht herb
Rotstielig und rotes
Fruchtfleisch = mild mit feinem Himbeeraroma
Tipp: Im Kompott Bananen, Äpfel, getrocknete Pflaumen oder Rosinen mitkochen.
WorringenPur.de/07.04.2008
Ernährungstrainerin Helga Ludwig
Tel.: 0221/53439861 oder E-mail: helga.ludwig@onlinehome.de