Je nach Geschmack – mal scharf, mal süß
Mal schmeckt er mild, mal scharf und mal süß. Senf
sollte in keiner Küche fehlen. Wem der einfache Tafelsenf zu banal ist, der hat
die Qual der Wahl. Senf mit verschiedenen Gewürzen und Kräutern wie Estragon,
Chili, Ingwer, Kardamom, Kümmel, Nelken, Muskat oder Zimt sind längst keine
Seltenheit mehr.
Auch Meerrettich, Knoblauch, Tomaten, Orangen und Honig haben Einzug in die
Senftöpfe gehalten.
Etwas außergewöhnlich sind die Senfpralinen.
Die Grundzutaten beim Senf sind immer Senfkörner, Essig und Salz. Welche
Gewürze und wie viel davon bei der Herstellung verwendet werden, darüber
schweigen die Hersteller und Senfmüller denn jeder hat sein eigenes, geheimes
Rezept. Im 13. Jahrhundert wurde die französische Stadt Dijon bekannt für ihren
Senf. Man verwendete anstelle von Essig Most oder Saft von unreifen
Weintrauben. Daher stammen die heute noch gebräuchlichen
Ausdrücke Mostrich oder Mostert.
Senf wird in drei Varianten angeboten. Erstens ganze Senfkörner, zweitens
Pulver und drittens die bekannteste Variante, die Paste im
Glas, Tube oder Steinguttopf. Ganze Senfkörner werden zum Braten und Kochen
oder für Marinaden verwendet z. B. für Gurken, Mixed Pickles, Fisch und
Sauerbraten. Senfpulver wird mit Wasser angerührt, erst dadurch kann es seine
Schärfe entwickeln. Dies ist eine Senfart die in der englischen Küche beliebt
ist. Der Tafelsenf oder Delikatesssenf, wie ihn jeder kennt, schmeckt zu mehr
als nur zu kaltem Braten, Würstchen oder Frikadellen. Auch die Klassiker wie
hartgekochte Eier in Senfsauce und Rinderrouladen sind noch zu überbieten. Wie
wär’s mal mit einem Senfrahmsüppchen oder Sauerkrautsenfsuppe? Vielleicht soll
es lieber gedünstetes Fischfilet in Estragonsenfsauce sein
oder gebeizter Lachs mit Honigsenfsauce (Achtung Kalorienbombe)? Ein
Schweinerückensteak mit Senfzwiebeln gefüllt könnte
sicherlich auch einige Liebhaber finden. Salatdressings und Marinaden für
Grillfleisch lassen sich hervorragend mit Senf abrunden. Dipps aus Joghurt oder Quark mit Senf passen zu allen
möglichen Fleisch- und Gemüsesorten.
Senf sollte unbedingt kühl und dunkel aufbewahrt werden, Wärme und Licht
beeinträchtigen den Geschmack.
Im Mittelalter diente Senf fast ausschließlich als
Heilmittel. Mit Brustumschlägen bekämpfte man Erkältungskrankheiten und
Bronchitis. Schmerzen in den Gelenken wurden ebenfalls mit Senfwickel
gelindert. Auch heute noch hilft ein Senffußbad gegen kalte Füße oder
Kopfschmerzen. Senf fördert die Durchblutung darum sollten Menschen mit
Bluthochdruck bei diesen Hausmitteln vorsichtig sein. Bei empfindlicher Haut
kann es schon mal zu Rötungen kommen. Für Allergiker ist wichtig zu wissen,
dass Senf zu der Familie der Kreuzblütler gehört. Senf regt die
Magensaftproduktion und damit auch die Verdauung an. Fette und schwer
verdauliche Speisen werden mit Senf bekömmlicher.
Übrigens: Senf macht nicht dumm! Dieser alte Irrglaube ist vermutlich auf eine
Namensverwechslung zurück zuführen. Schuld sind die cyanogene
Senföle. Sie sind giftig, ihre blausäurebildende
Substanzen schädigen bei übermäßigem Genuss das Gehirn. Im Senf sind sie aber
nicht vorhanden.
WorringenPur.de/05.11.2007
Ernährungstrainerin Helga Ludwig
Tel.: 0221/53439861 oder E-mail: helga.ludwig@onlinehome.de