Die Vitaminbombe aus dem hohen Norden

Obwohl der Sanddorn eine einheimische Pflanze ist, ist er weniger bekannt als viele exotische Früchte. Hauptsächlich wächst der dornige Strauch an den Küsten von Nord- und Ostsee. Seine Früchte sind orangefarbene Beeren die von Ende August bis Mitte Oktober geerntet werden. Dieser Zeitpunkt darf nicht verpasst werden denn danach verändert sich der Geschmack und der Vitamingehalt wird geringer. Die Sanddornernte ist sehr aufwendig. Die Beeren hängen wie Trauben eng aneinander, sie haben eine dünne, empfindliche Schale und sind prall gefüllt. Sie lassen sich nur schwer lösen, deshalb werden sie mit den Zweigen geerntet. Anschließend werden die Beeren mit einer Schere abgeschnitten. Eine andere Möglichkeit ist es den Sanddorn zu „melken“. Dazu werden die Beeren mit speziellen Handschuhen direkt am Strauch ausgepresst.

Sanddorn kann durchaus als natürliches Multivitaminpräparat bezeichnet werden. Er hat zehn verschiedene Vitamine aufzuweisen. Der Vitamin C Gehalt ist besonders hoch. Zum Vergleich: Zitrone enthält auf 100 g Frucht ca. 40 – 70 mg Vitamin C, Sanddorn 130 – 360 mg. Weitere Inhaltsstoffe sind fünfzehn Spurenelemente u. a. Zink, Kupfer, Kalium, Magnesium, Mangan und Eisen außerdem Wasser, Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate. All diese Inhaltsstoffe machen Sanddorn zu einem wertvollen Rohstoff für die Ernährung, Medizin und Kosmetik. Die Palette der Sanddornprodukte ist nahezu unerschöpflich. Sie reicht von Tee, Saft, Marmelade, Honig, Senf, Meerrettich, Fruchtriegel, Bonbons und sogar Wurst bis hin zu Wein, Bier und Likör. In Apotheken und Reformhäusern gibt es Salben, Cremes, und Emulsionen diese wirken positiv bei Verbrennungen, Neurodermitis und nach Chemotherapien. Im Allgemeinen ist er sehr gut verträglich. Reines Sanddornöl kann innerlich und äußerlich angewendet werden. Äußerlich angewendet lässt es Wunden schneller heilen, wirkt entzündungshemmend und beugt der Faltenbildung vor. Eingenommen, beruhigt es die Schleimhäute von Magen und Darm.

Der Verzehr von Sanddorn wirkt insgesamt positiv auf den Organismus. Gerade in der nahenden kalten Jahreszeit beugt er Erkältungen, Infekten und sogenannten Winterdepressionen vor. Er stärkt die Konzentration, schützt vor körperlicher und geistiger Erschöpfung und fördert den Appetit. Er kann die Blutdruck- und Blutfettwerte senken und den Cholesterinabbau beschleunigen. Sanddorn ist gut verträglich und ersetzt jedes Vitaminpräparat. Vorsicht ist bei Kleinkindern geboten, sie sollten nicht mehr als 1TL puren Saft pro Tag zu sich nehmen denn sie könnten einen Vitaminschock erleiden. Pur ist er weniger ein Genuss, sondern unangenehm
herb und sauer. In Form von Saft, Öl oder Mark kann man leckere süße sowie herzhafte Speisen daraus zubereiten. Als guten Start in den Tag passt er ins Müsli oder in Quark und Joghurt. Mit Sanddorn lassen sich Suppen und Saucen verfeinern. Möhren, Rosenkohl, Wirsing, Linsen, Steckrüben und Kürbis bekommen mit Sanddorn eine ganz besondere Note. Auch zu Fisch- und Wildgerichten passt er sehr gut.

Kürbissuppe mit Sanddorn (für 4 Portionen)

600 g Kürbis, 200 g Kartoffeln und 1 Zwiebel schälen und würfeln.
2 EL Rapsöl erhitzen, alles darin andünsten, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
1 Ltr. Gemüsebrühe dazu gießen und gar kochen anschließend pürieren.
2 EL flüssigen Honig dazugeben. Suppe in 4 Teller füllen.
150 ml Sahne steif schlagen und vorsichtig unter die Suppe heben.
Jeweils mit 1 EL Sanddornsaft und Schnittlauchröllchen garnieren.

WorringenPur.de/03.10.2007
Ernährungstrainerin Helga Ludwig
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