2. Informationsveranstaltung der Stadt Köln:
Aufstellung & Bezug der Container für Flüchtlinge

Köln-Worringen
Am 29.1.2015 lud die Stadt Köln zu einer Informationsveranstaltung zum Thema Flüchtlingsunterbringung in Worringen. Frau Henriette Reker, Beigeordnete des Dezernates für Soziales, Integration und Umwelt, Herr Stefan Ferber, Leiter des Wohnungsamtes Köln, Frau Margreth Hees vom Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) und Frau Carolin Krause (Jugendamt) informierten über den aktuellen Stand und die zukünftigen Planungen. Die Veranstaltung wurde von Herrn Jörg Wehner moderiert. Auf dem ehemaligen Sportplatz der Hauptschule Worringen sollen Container aufgestellt werden, die der Aufnahme von max. 128 Flüchtlingen dienen sollen.

Das Ganze soll in den nächsten Wochen erfolgen und seinen Abschluss bis Ende Februar finden. Die Anschlussarbeiten sind bereits jetzt im Gange und werden Ende der Woche fertiggestellt sein. Danach wird eine Asphaltdecke aufgebracht und die aufgestellten Container müssen noch mit einfachem Inventar wie z. B. Betten, Schrank und Herd bestückt werden.

Die Anlage wird aus zweigeschossigen Wohncontainern, sie bieten Platz für jeweils 4 Personen, eingeschossigen Aufenthaltscontainern sowie Küchencontainern bestehen. Mit dem Einzug der Flüchtlinge wird dann ab Anfang März gerechnet. Aus welchen Ländern die Flüchtlinge kommen, konnte noch nicht gesagt werden. Dies erfährt die Stadt erst 1 bis 2 Tage vorher. Wie die Stadt Köln mitteilte, ist diese Anlage für Familien konzipiert. Betreut werden die Flüchtlinge vom SKM. Laut Aussage der Projektleiterin Frau Hees sind dafür eineinhalb Planstellen vorgesehen, die tagsüber vor Ort tätig sind. In der restlichen Zeit sind Mitarbeiter der Adlerwache anwesend. Es wird also rund um die Uhr ein Ansprechpartner für die Flüchtlinge anwesend sein.

Die Flüchtlinge erhalten finanzielle Unterstützung, ähnlich Harz IV, die Kinder ein Schulticket, damit sie sich eigenständig versorgen oder zur Schule fahren können. Kinder ab 3 sollen Kindergartenplätze erhalten, wobei die städt. Kindergärten nach dem üblichen Procedere erst ab Sommer Plätze anbieten werden und dann auch erst die Anmeldelisten abarbeiten. Damit soll verhindert werden, dass heimische Kinder ihren Platz „verlieren“ könnten. Von den nicht städtischen Kindergärten sehen sich derzeit nur der kath. Kindergarten Evinghover Weg und der neue am Krebelspfad „KiKu-Kinderland“ in der Lage schon jetzt pro Gruppe ein zusätzliches Flüchtlingskind aufzunehmen. Kinder im Grundschulalter kommen zuerst in eine gesonderte Klasse der beiden Grundschulen in Worringen. Kinder ab Klasse 5 sollen in weiterführende Schulen in Chorweiler untergebracht werden.

Erwachsene können nach 3 Monaten arbeiten, sofern sie von der Stadt als „geduldet“ eingestuft worden sind. Dabei werden sie von entsprechenden Stellen unterstützt.

Viele Worringer wollen den Flüchtlingen helfen, was auch von Seiten der Stadt Köln und des SKM sehr positiv gesehen wird. Es wurde aber gebeten, keine Geschenke, Kleidung und Hausrat vorbeibringen. Es sind keine Lagerungsmöglichkeiten vor Ort vorhanden und die Flüchtlinge sollen nicht das Gefühl erhalten von Almosen leben zu müssen. Es steigert deren Selbstwertgefühl, wenn sie in entsprechenden karitativen Einrichtungen gegen kleines Geld dort etwas selbst aussuchen und erwerben können.

Der Besuch der Flüchtlinge ist grundsätzlich nicht ohne Anmeldung über den SKM möglich. Dies dient dem Schutz der Privatsphäre der Menschen. „Zuhause können wir die Tür geschlossen lassen oder Besuch, der sich anmelden möchte auf einen anderen Tag verschieben, diese Möglichkeit haben die Flüchtlinge nicht!“, so Frau Hees erklärend. Die Menschen müssen sich erst einmal selber zurecht finden. Sie brauchen einfach auch Zeit zur Eingewöhnung. Wo gesammelte Kleidung oder Haushaltsgegenstände abgegeben werden können, wird in Kürze auf WorringenPur.de oder über das „NETZwerk Flüchtlingshilfe Worringen“ bekanntgegeben.

Ebenso wurde über den das Grundstück umgebenden Zaun gesprochen. Dieser soll so stehenbleiben.Einige Bürger meinen, dieser sehe aus wie im Gefängnis. Frau Reker gab jedoch zu bedenken, dass aus Feuerschutzgründen keine Gardinen an den Fenstern hängen dürfen und somit jeder von außen reinsehen könnte, wenn nicht der schon grün bewachsene Zaun dort stünde.

Frau Hees, die auch Mit-Geschäftsführerin vom Krebelshof ist, führte aus, dass der Krebelshof schon im NETZwerk Flüchtlingshilfe Worringen“ eingebunden ist und sich ebenfalls um die Flüchtlingskinder kümmern wird. So besteht u. a. die Möglichkeit, das Internetcafe für eine Verbindung in die Heimat zu nutzen. Der Sportverein (ebenfalls schon im NETZwerk vertreten) ist auch bereit zu helfen, soweit die Einrichtung es zulässt. SG-Vorsitzender Günter Gutheil betonte aber, dass man ohne Fußballschuhe und Trikots keinen Fußball spielen könne und man daher auch Unterstützung von der Stadt erwarte.

Es wurde der Vorschlag gemacht, die Turnhalle der Schule zur Verfügung zu stellen, damit die Kinder und Jugendlichen dort bei entsprechender Witterung sich aufhalten und spielen können. Die Stadt will dies klären. Es soll Probleme mit der Statik und der Heizung geben.

Alles im Allem waren die Anwesenden daran interessiert für die Flüchtlinge da zu sein und ihnen die Integration in den Ort zu erleichtern. Es gab keine Stimme, die sich gegen die Ansiedlung der Flüchtlinge aussprach. Auf der anderen Seite steht die Stadt Köln im Zugzwang und muss immer mehr Flüchtlinge aufnehmen und dementsprechend Quartiere und Unterbringungsmöglichkeiten suchen. Zur Zeit sind 5330 Flüchtlinge in Köln und wie viele noch kommen ist ungewiss. Die Unterbringung in Container ist ein Provisorium und hier in Worringen, laut Aussage der Stadt, auf zwei Jahre begrenzt, da auf diesem Grundstück 2017/2018 eine Kita gebaut werden soll.


              Zum Schluss noch einige Kontaktadressen:


              Amt für Wohnungswesen
              Mail:
              wohnungsamt@stadt-koeln.de
              www. Stadt-koeln.de/flüchtlinge

              Adler Wache (Hausmeister- und Sicherheitsdienst)
              Tel: 0221-765001

              Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner in Chorweiler
              (Koordinationskreis Flüchtlinge im Kölner Norden

              Das „NETZwerk Flüchtlingshilfe Worringen“
              über
              helft-mit@worringen.de im Internet
              Ausfüllen des verteilten Flyers und Einwurf bei Kaspar Dick, Am Frohnweiher 15 (Worringen)



WorringenPur.de/03.02.2015
Bericht: Gerhard Wolff
Foto: Heike Matschkowski