Sonnenhofanwohner bereits im ersten Stress
Erdarbeiten lassen Häuser erzittern
Archäologisch relevantes Grab entdeckt

Köln-Worringen
Die Bebauung des künftigen Auenhofes scheint seit vergangenem Mittwoch in die erste ernst zu nehmende Runde zu gehen. Urplötzlich schauen die Anwohner des Sonnenhofes, deren Garten direkt an der Freifläche zum ehemaligen Frenger-Hof grenzt, auf einen Bauzaun, der nicht nur hässlich aussieht und die Kinder des Sonnenhofes ihrer ehemaligen Spielfläche beraubt und befürchten ließ, dass es sich nicht nur um eine Schikane handelt, sondern hiermit die erste Bauphase eingeläutet wurde.

Seit WorringenPur erstmalig hierüber berichtete, hat es viele Bemühungen gegeben, die Politik, die überregionale Presse, den Bürgerverein und Behörden zu diesem Thema zu befragen, aber das war in den meisten Fällen gar nicht so einfach. Vernünftige und aussagekräftige Antworten zu erhalten, erwies sich als sehr schwierig. Es kam in einigen Fällen das Gefühl auf, dass man sich nicht die Finger bzw. den Mund verbrennen will und dann sagt man wohl besser gar nichts.


Zwischenzeitlich wurde im Innenhof des Auenhofes ein archäologisch relevantes Grab gefunden, was, so vermutet man am Sonnenhof, die Bauarbeiten vorerst einmal verzögern könnte. Vom Boden- und Denkmalschutz wurde dieser Fund bestätigt und das Römisch-Germanische Museum wird diesbezüglich aktiv werden.

Zumindest erreichten die Initiatoren der Sonnenhofanwohner mittlerweile, dass CDU-Frau Birgitta Nesseler-Komp einen Kontakt zu Baudezernent Bernd Streitberger (CDU)  herstellen konnte, der sich die Sachlage hat schildern lassen. Ob deren Initiative erfolgreich sein wird, muss sich erst zeigen.

Der Versuch von Bezirksbürgermeister Jürgen Kircher, in seinem Schreiben vom 12. Mai an den Baudezernenten, eine Antwort zur Lage am Sonnenhof zu erhalten, ist bisher jedenfalls gescheitert, da es noch keine Antwort -die WorringenPur vorliegt- gibt. In seinem Schreiben erläuterte Kircher den Sachverhalt und wies vor allem darauf hin, dass der Bebauungsplan aus dem Jahre 2001 nicht mit der Situation von 2009 identisch und somit eine Gefährdung der Kinder in der Spielstraße am Sonnenhof nicht zu bestreiten ist. Diese Ansicht wird durch die Polizeiinspektion Nord und die zuständigen Straßenverkehrsbehörden eindeutig bestätigt.

Fakt ist bisher auf jeden Fall, dass durch den Bauzaun direkt an der Grenze zum Sonnenhof eine erste Baumaßnahme eingeleitet wurde. Die Wiese auf der Freifläche, die der Auenhofinvestor erworben hat, wurde in den letzten Tagen bereits abgetragen und im Innenhof des Auenhofes wurde kräftig und lautstark im Erdreich gearbeitet, dass die Häuser am Sonnenhof den ganzen Tag erzitterten. „Ob hier in`s Blaue hinein gearbeitet wird, uns Informationen noch nicht vorliegen, oder ob es sich lediglich um Vorarbeiten handelt, kann ich leider nicht sagen“ kommentierte Thomas Bongartz die aktuelle Situation.

Dass die bisherigen Bauarbeiten nicht über die Spielstraße des Sonnenhofes, sondern über die Sankt Tönnisstraße durch die Hofeinfahrt führen, beweist, dass es doch machbar ist, diesen Weg zu nutzen und das werten die Sonnenhof-Anwohner auch bereits als Teilerfolg ihrer Initiative. Es scheint aber hier diesbezüglich auf alle Beteiligten noch viel Ärger zuzukommen. Der Investor wird sich freiwillig ebenso wenig davon abhalten lassen, sein Projekt gewinnbringend -zu Lasten der Sonnenhofanwohner- an den Mann zu bringen, aber auch die Sonnenhofanwohner, und das steht fest, werden entschieden mit Ihrem Anwalt um ihr Recht kämpfen, damit alle Gesetze und Baupläne im Interesse der Kinder des Sonnenhofes eingehalten werden.  Sobald es hierzu neue aussagekräftige Informationen gibt, wird WorringenPur weiter hierüber berichten.


WorringenPur.de/02.06.2009 (hm)
Bericht: Jakob Mildenberg
Fotos: Sonnenhofanwohner