Verlängerte Industriestraße freigegeben
Strecke erschließt Gewerbegebiet und sorgt für Entlastung in Fühlingen
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Köln-Fühlingen
Gut 8,5 Mio. Euro hat die Verlängerung der Industriestraße im Kölner Norden schließlich gekostet, immerhin 1,5 Mio. weniger als geplant. Nun sind die Straßenbauarbeiten weitgehend abgeschlossen. Von der Merianstraße führt die Industriestraße zwischen dem Gewerbegebiet Feldkassel/Langel und dem Stadtteil Fühlingen bis zum Mennweg und im weiteren Verlauf bis zur Neusser Landstraße (B9). Damit werden das Gewerbegebiet besser erschlossen und der Stadtteil Fühlingen, deren Bürger sich viele Jahre für die Umgehungsstraße eingesetzt hatten, vom Verkehr entlastet. Mit den Arbeiten hatte das Amt für Straßen und Verkehrstechnik am 4. November 2014 begonnen (WorringenPur berichtete).

Der Leiter des Amtes für Straßen und Verkehrstechnik, Klaus Harzendorf, und der Bezirksbürgermeister für den Stadtbezirk Chorweiler, Reinhard Zöllner, nahmen am Donnerstag, 2. Juni 2016 gemeinsam mit Vertretern des Landtags, Kölner Rats und Vertretern der Fühlinger Bürger, die Freigabe der neuen zweispurigen Strecke vor. Sie ist 2,4 km lang und hat 4 Kreisverkehre. Was noch fehlt sind die aus Lärmschutzgründen notwendigen Erdwälle entlang der Straße, mit deren Aufschüttung nur an Stellen direkt betroffener Anlieger begonnen werden konnte. Mit der vollständigen Fertigstellung ist erst in der 2. Jahreshälfte 2017 zu rechnen. Grund dafür ist die Sperrung der Leverkusener Brücke für LKws über 3,5 t. Die für den Transport beauftragten Firmen sollen das Baumaterial auf dem kürzesten Weg heranschaffen. Immerhin müssen dafür ca. 160.000 m³ Erdreich ursprünglich aus dem Rechtsrheinischen herangeschafft werden, das entspricht mehr als 10.000 LKW-Fahrten. Daher erfolgt aufgrund der Sperrung die Anlieferung des Bodenmaterials momentan überwiegend aus dem Linksrheinischen und nimmt deshalb erheblich mehr Zeit in Anspruch.
Zur Verringerung der Lärmbelastung hat die Stadt daher bis zur Fertigstellung des Walls auf der gesamten Neubaustrecke eine Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern mit dem Zusatzzeichen „Lärmschutz“ angeordnet.

Auf dem an der B9 aufgestelltem Schild, das auf die Umgehungsstraße verweist, wird derzeit jedoch noch ein Hinweis vermisst, dass für LKWs die Durchfahrt durch die Ortschaft Fühlingen nicht gestattet ist.
Auf der Nord-Ost-Seite gibt es nun einen von der Fahrbahn abgesetzten 2,50 Meter breiten gemeinsamen Geh- und Radweg. Im Bereich des kreuzenden Mohlenweges und der Anbindung an den Heinrichshofweg hat die Stadt Übergänge für Fußgänger und Radfahrer, so genannte Querungshilfen, gebaut. Ursprünglich hatten die Fühlinger Bürger sich für eine Ampelanlage eingesetzt, die die sichere Überquerung für Kinder und Jugendliche gewährleistet. Ratsfrau Nesseler-Komp stellte in Frage, ob die nun eingesetzten Querungshilfen ausreichend sind.

Obwohl die neue Strecke für Fühlingen eine erhebliche Entlastung vom Durchgangsverkehr bringt, wurde seitens Bezirksbürgermeister Zöllner und der Landtagsabgeordneten Kossiski und Möbius erneut darauf hingewiesen, dass der Abschluss der Umgehungsstr. mehr Verkehr nach Roggendorf/Thenhoven bringen wird. Sinnvoll sei daher der Ausbau des Blumenbergweges (L43), um Roggendorf/Thenhoven herum mit Anbindung an die A57 (AS Worringen), damit der nun anstehende Verkehr besser abfließen kann. Alle vor Ort anwesenden Politiker waren sich einig, dass Bund, Land und Stadt sich schnellstens parteiübergreifend für dieses Ziel an einen Tisch setzen und an einem Strang ziehen müssen – insbesondere, da für den Ausbau der L43 derzeit beim Landesbetrieb Straßenbau kein Planungsauftrag besteht!


WorringenPur.de/06.06.2016
Bericht & Fotos: Heike Matschkowski
Redakt. & digit. Bearbeitung: Matschkowski