Apfelernte im Krebelshof
Aktionsbündnis verkauft Apfelsaft für guten
Zweck
Bericht hierzu lesen!
WorringenPur.de/07.11.2012
Bericht: Aktionsbündnis Krebelshof
Fotos: Monika Zimmermann
Redakt. & digit. Bearbeitung: Matschkowski
Gesammelte Vorschläge für
das neue Krebelshofkonzept
Bericht hierzu lesen!
WorringenPur.de/04.10.2012
Neues
vom Aktionsbündnis „Rettet den Krebelshof“
Konzeptvorschläge
und Uraufführung des Krebelshof-Liedes
Bericht hierzu lesen!
WorringenPur.de/07.09.2012
Bericht: Aktionsbündnis Krebelshof
Foto: Katharina Zimmermann
Redakt. & digit. Bearbeitung: Matschkowski
Demo für das Jugend- und Kulturzentrum Krebelshof
Aktionsbündnis
übergibt 5000 Unterschriften an den Rat der Stadt Köln
Bericht
hierzu lesen!
WorringenPur.de/21.05.2012
Bericht: Aktionsbündnis Krebelshof
Fotos: Wilfried Zimmermann (WorringenPur)
Redakt. & digit. Bearbeitung: Matschkowski
Rettet den Krebelshof!
Wie das
„Aktionsbündnis Krebelshof“ entstand
Bericht hierzu lesen!
WorringenPur.de/14.05.2012 (hm)
Bericht: Aktionsbündnis Krebelshof
Foto: Wilfried Zimmermann
Hoffnung für den Krebelshof?
“Aktionsbündnis Krebelshof” organisierte Informationsveranstaltung
Bericht hierzu lesen!
WorringenPur.de/30.04.2012
Bericht: Guth/Matschkowski/Roos/Zimmermann
Fotos: Matschkowski/Zimmermann
Schließung des Krebelshofes
Kinder, Jugend und Eltern protestierten -
Stadt lud Worringer Jugend zum Gespräch ein
Bericht hierzu lesen!
WorringenPur.de/27.03.2012
Bericht, Fotos und redakt. Bearbeitung:
Heike Matschkowski
Erweiterte
Stellungnahme des Trägerverein-Vorstands Krebelshof e.V.
„RA Vogt: Aufruf zum Protest gegen die Stadt und OB Roters“
Der
Krebelshof besteht seit 1976. Damals übernahm der Trägerverein einen
baufälligen Hof, der mit den Jahren nach und nach zu einer riesigen
Begegnungsstätte ausgebaut wurde. Heute gibt es einen großen Spielplatz, Räume
und Garten für Gastronomie, einen großen Innenraum mit Konzertbühne, Party- und
Proberäume, eine Ballettschule und Sozialräume für Jugendliche, ua. mit
zahlreichen modernen Computerarbeitsplätzen. Für den Krebelshof waren zwei
Vollzeit-Pädagogen tätig. Legendär sind die Popkonzerte von Bap, Blackföös,
Höhnern und vielen anderen Gruppen.
Sämtliche Aktivitäten wurden vom gemeinnützigen Trägerverein zum Teil mit
erheblicher Initiative und Spenden der Beteiligten getragen. Mit erheblichem
Einsatz der Vereinsmitglieder und Beteiligten wurde der alte Hof durch die
Jahre modernisiert und gepflegt.
Eine Aufgabe des Vereins war die Jugendarbeit. Hierfür stellte die Stadt über
die Jahre erhebliche Kostenzuschüsse zur Verfügung. Die restliche Finanzierung
wurde durch Einnahmen aus Veranstaltungen und Konzerten sichergestellt.
Allerdings war es stets eine Gratwanderung, das große Projekt zu finanzieren.
Während die Stadtverwaltung den Krebelshof durch die vielen Jahre immer
unterstützt und gefördert hatte, entstanden zuletzt Differenzen, da die
Anforderungen an die Mittelvergabe immer strenger gehandhabt wurden. In der
letzten Zeit wurde es daher für den Geschäftsführer, Herrn Telke, immer
schwerer, die finanziellen Verpflichtungen des „Großschiffes“ Krebelshof zu
stemmen.
Und es kam zunehmend zu Differenzen mit der Stadtverwaltung. Zuletzt geriet der
Krebelshof in finanzielle Schwierigkeiten. Es fehlte Geld. Die Stadtverwaltung
machte Auflagen, die der Krebelshof nicht erfüllen konnte. Sodann stellte die
Stadtverwaltung die laufende Zahlung des Betriebskostenzuschusses ein, kündigte
den Nutzungsvertrag und verlangte binnen einer Frist von einem Monat die
Rückgabe des gesamten Hofgrundstücks.
Herr Telke sah sein Lebenswerk zerstört, er brach zusammen und steht seitdem
nicht mehr zur Verfügung. Wir möchten mit Rücksicht auf seine Person die seine
Person betreffenden dramatischen Ereignisse nicht öffentlich machen. Herr Telke
befindet sich jedenfalls seitdem dauerhaft in einer Klinik außerhalb Kölns.
Der Vereinsvorstand hatte seine Aufgaben im Ehrenamt, neben Beruf und Familie,
wahrgenommen und die Geschäftsleitung seit vielen Jahren erfolgreich auf Herrn
Telke übertragen. Da der Krebelshof für die Beteiligten eine
Herzensangelegenheit ist waren diese zunächst völlig geschockt und hilflos. Als
jedoch klar wurde, dass ohne die städtischen Gelder keine Chance bestand
beantragte der Vorstand die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Dies ist mit
Strafandrohung bewehrte gesetzliche Pflicht. Ein Insolvenzverfahren führt
zumeist dazu, dass die Gläubiger (also auch Käufer von Konzertkarten) kein Geld
bekommen.
Der Vorstand beauftragte sodann einen Rechtsanwalt. Dieser widersprach der
Kündigung des Nutzungsvertrages und nahm mit der Stadtverwaltung Kontakt auf.
Er stellte allerdings bald fest, dass die Stadtverwaltung äußerst ablehnend und
kaum zu Gesprächen geneigt erschien.
An die Stadtverwaltung wurde das Anliegen herangetragen, sich über die
beiderseitigen Interessen auszutauschen und einen geordneten weiteren Verlauf
zu gewährleisten. Wenn schon der Trägerverein nicht zu retten sein sollte, so
sollte wenigstens sichergestellt werden, dass die Einrichtung „Krebelshof“
weitergeführt wird, notfalls von einem anderen Träger. Anfragen von
interessierten Institutionen liegen vor.
Die Stadtverwaltung antwortete auf das Ansinnen wie folgt: Sie forderte vom
Verein die in 2010 und 2011 gewährten Zuschüsse in Höhe von fast € 300.000,--
zurück, bei einem insolventen Verein ein seltsames Anliegen. Und sie erklärte,
der Bauzustand des Krebelshof sei mangelhaft; nach dem Bauordnungsrecht dürfte
der Krebelshof gar nicht betrieben werden. Insbesondere Popkonzerte seien wegen
Sicherheitsbedenken („Loveparade“) überhaupt nicht mehr zulässig.
Der Vorstand hat sich besonders über diese Erklärung sehr gewundert. Denn der
Zustand des Krebelshofs war der Stadtverwaltung bekannt, ohne dass dies in der
Vergangenheit jemals Anlass zu entsprechenden Bedenken gegeben hätte. Dient die
mündlich ausgesprochene/an-gedrohte „Voll-Stilllegung dem Ziel, der Kündigung
Nachdruck zu verleihen?
Zwischenzeitlich wurde vom Insolvenzgericht auf Antrag des Trägervereins ein
sog. Insolvenzgutachter bestellt. Dieser vertritt die Interessen der Gläubiger
und soll zunächst feststellen, ob
a.
die Fortführung des Vereins möglich ist und
b. ob ein
Insolvenzverfahren überhaupt eröffnet wird, was unterbleibt, wenn nicht
genügend Masse (= Geld oder Forderungen) für die Verfahrenskosten vorhanden
ist.
Am Mittwoch, 14. März 2012 fand im Beisein der beiderseitigen Rechtsanwälte ein
Gespräch mit Vertretern der Stadtverwaltung statt. Federführend für die
Stadtverwaltung war Frau Carolin Krause vom Jugendamt.
Die Vertreter der Stadtverwaltung erklärten zusammengefasst Folgendes: Es gebe
gravierende Baumängel, der Bauzustand des Krebelshofs sei verheerend schlecht.
Dies sei dem Trägerverein anzulasten. Es gebe eine solche Vielzahl
baupolizeilicher Gefahren, dass der Betrieb derzeit nicht mehr zulässig sei.
Konzerte werde es dort nie mehr geben. Dies werde bereits die Feuerwehr nicht
zulassen. Der Krebelshof sei zu einem Eventunternehmen mutiert, das die
Anwohner störe. Er werde von Jugendlichen kaum frequentiert. Die Jugendarbeit
sei inhaltlich von Herrn Telke behindert worden.
Über die Zukunft des Krebelshofs könne sich die Stadtverwaltung nicht
festlegen. Es gebe nach den Vorschriften und für die Verwaltung zu beachtenden
Vorgaben so viele Schwierigkeiten, dass die Zukunft des Krebelshofs derzeit
letztlich offen sei.
Auf die Argumentation der Vertreter des Trägervereins reagierten die Vertreter
der Verwaltung mit wenig Verständnis und Entgegenkommen. Auf die Argumente des
Vereins reagierten sie mit offen gezeigter Ablehnung. Die Stimmung war gereizt.
Wir haben daraus folgenden Schluss gezogen: Die Stadtverwaltung hält sich auf
Fragen, ob der Krebelshof überhaupt als Einrichtung bestehen bleiben soll,
auffällig bedeckt. Wir befürchten, dass die Stadtverwaltung nach einem
vorgefassten, aber nicht offenbarten Masterplan gehandelt hat und handelt. Sie
möchte möglichst den Krebelshof schnell und ohne Aufmerksamkeit der
Öffentlichkeit in Besitz nehmen. Wir befürchten, dass die Institution als
solche mit der Herausgabe des Grundstücks für immer sterben wird.
Mütter und Kinder werden keinen Spielplatz mehr vorfinden, die Gastronomie wird
verwaist sein. Jugendliche werden nicht mehr betreut werden, die Räume der
Ballettschule werden auf Dauer leer stehen. Ausflügler werden dort kein Ziel
mehr haben. Und es wird keine Partys und Konzerte mehr geben.
Damit wird der Kölner Norden wieder um ein ganzes Stück ärmer. Und die
Vorstandsmitglieder, die sich jahrelang für den Krebelshof engagiert haben,
werden voraussichtlich für ihr Ehrenamt mit hohen persönlichen Schulden belohnt
sein.
Wenn Ihr den Krebelshof erhalten wollt: Wendet Euch an Herrn Roters und an das
Jugendamt der Stadt Köln und protestiert.
RA Vogt für den Vorstand des
Trägervereins Krebelshof e.V.
WorringenPur.de/16.03.2012
Redaktionelle & digit. Bearbeitung:
Heike Matschkowski
Stellungnahme vom Vorstand des Trägervereins
Krebelshof e. V.
Sehr geehrte
Frau Matschkowki,
danke, dass Sie uns die Möglichkeit geben über die Sachlage des Krebelshof e.V.
zu informieren.
Für den Vorstand ist es unendlich schwer die Vorgänge der letzten Wochen
aufzuarbeiten, da der hauptamtliche Geschäftsführer krankheitsbedingt nicht zur
Verfügung steht. Am 25.01.2012 wurde der Vorstand über die akute Situation
durch den GF informiert. Daraufhin hat der Vorstand versucht die Stadt Köln
durch einen nicht offiziell von einem Wirtschaftsprüfer bestätigten
Wirtschaft/Jahresplan von der Aufrechterhaltung des Krebelshofs zu überzeugen.
Die Situation ist jedoch leider so verzwickt, dass die Stadt diesen Plan nicht
akzeptiert und der Vorstand somit die direkte Insolvenz anmelden musste.
Chronologie:
Im Dezember 2011 wurde von der Stadt Köln kurzfristig verlangt, dass ein
anerkannter Wirtschaftsprüfer die Finanzlage des Krebelshof e.V. umfassend
darstellt und einen testierten Wirtschaftsplan für die kommenden 3 Jahre
vorlegt. Dieser werde zur Freigabe der Zuschüsse durch die Stadt, die am
02.01.2012 überwiesen werden sollten, benötigt. Daraufhin hat der GF -6-
Kanzleien/ Wirtschaftsprüfer mit der Bitte um ein Angebot angeschrieben.
Die Rückmeldung war leider nicht befriedigend, entweder gab es kein Interesse
an einem Angebot oder der Termin konnte nicht realisiert werden. Die
Arbeitstage im Dezember sind durch die christlichen Feiertage und die
Urlaubszeit beschränkt, das sollte auch in der Kölner Verwaltung bekannt sein.
Zudem sind die Kosten für einen offiziell testierten Wirtschaftsplan sehr hoch
und die Finanzierung durch den Krebelshof konnte ohne eine
Bestätigung/Beteiligung durch die Stadt Köln nicht übernommen werden. Das
wurde auch der Verwaltung mitgeteilt.
Daraufhin hat der Krebelshof e.V., auf Sachstand Januar 2012, eine
Jahresplanung bis 2014 erstellt und diesen der Verwaltung vorgestellt. Leider
wurde auch das nicht anerkannt.
Die bis dahin dringend erwartete Zahlung der Stadt Köln blieb aus. Somit musste
die Insolvenz am 01.02.2012 angemeldet werden, da die laufenden Kosten nicht
mehr bezahlt werden konnten.
Gleichzeitig,
zum 01.02.2012, wurde das Mietverhältnis durch die Stadt Köln gekündigt.
Aufgrund der total verzwickten Situation ist der Vorstand auf einen rechtlichen
Beistand angewiesen.
Nach Prüfung des Nutzungsvertrages des Krebelshofs mit der Stadt Köln hat der
Rechtsbeistand einen Widerspruch gegen die Kündigung ausgesprochen, da
ausgewiesene Kündigungsfristen nicht eingehalten worden sind. Damit wurde die
Schlüsselübergabe verwehrt, jedoch in keinem Fall der Zutritt zum Krebelshof
durch die Stadt. Dieser Zutritt zum Krebelshof wurde auch durch die Stadt
wahrgenommen, im Rahmen einer Besichtigung mit Helmut Tappert von der Stadt
Köln und weiteren Personen.
Ca. 40 Jahre Jugend- und Vereinsarbeit, mit all den dazu geschaffenen Dingen
sind auch nicht in 4 Wochen räumbar. Außerdem sind die Einnahmen durch
Vermietung und der geplanten Konzerte von der Nutzung abhängig. Im Rahmen einer
Insolvenz muss auch sichergestellt werden, dass mögliche Einnahmen realisiert
werden können.
Nach der zugestellten und zweifelhaften Kündigung erfolgte dann eine
Überprüfung des baulichen Zustands (s.o. Hr. Tappert/Stadt Köln). Anscheinend
wurde der Krebelshof ‚über Nacht‘ zum unsicheren Areal deklariert. Daraus
resultierte, dass der ‚Kuhstall‘, der Computer-Club und besonders bedauerlich,
die Ballettschule, nicht genutzt werden dürfen. Ergo fallen somit auch alle
Mieteinkünfte aus, die noch Geld in Kasse des Krebelshofs gebracht hätten.
Frühere sicherheitstechnische Begehungen hatten nicht zur einer direkten
‚Schließung‘ geführt.
Der Krebelshof hat in der Vergangenheit auch die Liegenschaft gehegt und
gepflegt. Ca. 20.000 qm mit altem Baumbestand, Rasenflächen, Sträuchern und
Büschen wurden ohne städtischen Zuschuss in den heutigen Zustand
gebracht und gepflegt.
Nicht nur der Verein, auch der Kölner Norden ist stolz auf den Krebelshof, als
Jugendzentrum und als besonders wertvolle Begegnungsstätte von Jung bis Alt.
Nach Akteneinsicht sind alle Open Air Veranstaltungen 2012 geplant,
verschiedene Verträge liegen vor. Gerade diese Veranstaltungen haben ja auch
mit das Überleben des Krebelshofs gesichert. Doch leider hat die Stadt auch
hier bisher keine positiven Meldungen zurückgegeben.
Der Vorstand hat mehrmals um ein Gespräch gebeten. Das ‚Ersuchen‘ eines
Kontaktes ist über unseren Rechtsbeistand aktenkundig. Schreiben von unserem
Anwalt an Frau Dr. Agnes Klein sowie an Herrn Roters liegen vor. Zusätzliche
telefonische Anfragen bei der Verwaltung, mit der Bitte um ein gemeinsames
Gespräch, wurden durch den Anwalt getätigt.
Dazu war die Stadt bisher nicht bereit.
Wir bedauern unendlich die momentane Sachlage. Wir sind traurig, erschlagen von
den Forderungen der Verwaltung und versuchen weiterhin mehr Klarheit in den
Ablauf der Vorgänge zu bringen.
Der Vorstand
WorringenPur.de/14.03.2012
Redaktionelle Bearbeitung & Foto:
Heike Matschkowski
Fragen und Antworten zum Thema Krebelshof
Kölner Norden/Worringen
Fünf Wochen
nach Beantragung auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens durch den Vorstand des
Trägervereins sind die Hintergründe, die zur Zahlungsunfähigkeit des beliebten
Jugend- und Kulturzentrums Krebelshof geführt haben noch immer nicht der
Öffentlichkeit bekannt. Während die Gerüchteküche brodelt, ringen
Stadtverwaltung und Trägervereinvorstand um den Krebelshof.
Der Vorstand
des Trägervereins lässt sich mittlerweile von einem Rechtsanwalt vertreten, der
sich nun bemüht Klarheit über die letzten Geschäftsjahre innerhalb kürzester
Zeit zu schaffen, wohl wissend, dass die Stadt Köln den Nutzungsvertrag
mit dem Trägerverein Krebelshof vorzeitig gekündigt hat und zudem vor wenigen
Tagen die Herausgabe der Hof-Schlüssel forderte. Da der Vorstand Letzteres
verweigerte, um selbst noch Zugang zu wichtigen Unterlagen und die Chance auf
selbstständige Aufklärung zu behalten, muss mit weiteren Komplikationen
gerechnet werden, zumal in der Bezirksvertretersitzung am vergangenen
Donnerstag (08.03.2012), Frau Krause (Amt für Kinder, Jugend und Familie) im
Rahmen eines Berichts über den aktuellen Stand zum Krebelshof, über ein
Zutrittsverbot berichtete, das vom Vorstand des Trägervereins bzw. dessen
Anwalt erteilt worden sei. Diesen Vorwurf wies der Vorstand allerdings in einem
Gespräch mit WorringenPur von sich, er bestreitet ein Zutrittsverbot an die
Stadt jemals erteilt zu haben und kritisiert vielmehr, dass bisherige
Bestrebungen für Gespräche u. a. mit dem zuständigen Dezernat von Frau Dr. Klein
abgelehnt wurden. Im Zuge eines Gesprächs zwischen der Redaktion WorringenPur
und dem Vorstand des Trägervereins wurde seitens des Vorstands die Absicht
bekundet eine Stellungnahme zu verfassen, die in Kürze auf WorringenPur
veröffentlicht wird.
Fragen und Antworten zum Stand des Krebelshofs
Da bis zum März weder Mitglieder des Trägervereins, noch betroffene
Jugendliche, Kartenkäufer oder die Bezirksvertretung Chorweiler von den
bisherigen Erkenntnissen unterrichtet wurden, war dies für WorringenPur am 1.
März Grund genug Frau Dr. Klein vom zuständigen Dezernat der Stadt Köln einen
Fragenkatalog mit diversen uns bis dahin vorliegenden Aussagen zuzusenden. Die
uns nun freundlicherweise von Frau Krause zugemailten Antworten stellen wir der
Öffentlichkeit zur Verfügung.
Allerdings möchte die Redaktion darauf hinweisen, dass eine weitere am
7.03.2012 an die Stadt verschickte Mail von eben dieser noch immer nicht
beantwortet wurde. Darin ging es um einen Wirtschaftsplan, den die Stadt Köln
Anfang Dezember 2011 vom Krebelshof angefordert haben soll, mit der Auflage
diesen bis Ende 2011 von einem zertifizierten Wirtschafsprüfer erstellen zu
lassen. Nachdem der Wirtschaftsplan der Stadt Köln bis Ende 2011 nicht
vorgelegt werden konnte, seien die städt. Zuschüsse recht kurzfristig zum
Jahreswechsel eingestellt worden, mit dem Resultat, dass der Krebelshof die
Insolvenz beantragen musste. Bzgl. der von der Redaktion gestellten Fragen zum
angeforderten Wirtschaftsplan hofft WorringenPur noch in dieser Woche die
fehlenden Antworten von der Stadt Köln zu erhalten.
Lesen Sie hier den Fragenkatalog zum Thema
Krebelshof vom 01.03.2012 (WorringenPur)
Lesen Sie hier das Antwortschreiben
von Frau Krause vom
06./08.03.2012 (Amt für Kinder, Jugend und Familie)
WorringenPur.de/13.03.2012
Bericht, Fragenkatalog und Foto:
Heike Matschkowski
Redakt. Bearbeitung: Matschkowski
Rätsel um den Krebelshof
Städtische
Zuschüsse blieben aus – Ausschuss tagte im „nicht öffentlichen Teil“
Eine Anfrage bei der Stadt Köln zum Sachstand des
Krebelshof mochte die Verwaltung nicht so umfangreich beantworten, wie sich die
Redaktion WorringenPur dies gewünscht hätte. Allerdings wurde bestätigt, dass
die Stadt Köln erst nach dem Antrag des Trägervereins Krebelshof zur Eröffnung
des Insolvenzverfahrens (01.02.2012) den Nutzungsvertrag für die städtische
Liegenschaft mit Wirkung zum 29.02.2012 außerordentlich gekündigt hat.
Für Überraschung sorgte indes die Aussage, dass die Stadt bereits seit 01.01.2012 die Zahlung der Betriebskostenzuschüsse an den Verein eingestellt hatte. Aufgrund dieser Situation ruhe
derzeit auch die Jugendarbeit im Krebelshof. „Der Krebelshof soll für den
Betrieb einer Jugendeinrichtung sowie insgesamt für die Durchführung von
Freizeit- und Bildungsangeboten erhalten bleiben. Jedoch ist eine Übertragung
der Aufgabe an einen anderen Träger vorgesehen“, so die offizielle Stellungnahme
der Verwaltung. Ausführlicher haben es CDU-Fraktion BV6 und Fraktion Bündnis90/
Die Grünen formuliert. In einem gemeinsamen Antrag, der in der BV-Sitzung am
8.3.2012 in Chorweiler behandelt wird, soll die Verwaltung aufgefordert werden,
der Bezirksvertretung Chorweiler einen aktuellen Sachstandsbericht zum
Insolvenzverfahren des Vereins Krebelshof e.V. sowie daraus resultierende
Lösungsansätze abzugeben. Der Antrag beinhaltet die Erwartung, dass die
Verwaltung zeitnah gemeinsam mit der Bezirksvertretung Chorweiler und den
Akteuren vor Ort ein gemeinsames Nutzungskonzept entwickelt, in dem einerseits
die wirtschaftlichen Erfordernisse einer zukünftigen Einrichtung im Krebelshof
in Form eines nachhaltigen Finanzierungskonzeptes und andererseits der Betrieb einer
Jugendeinrichtung, die Aufrechterhaltung des Kulturprogramms sowie ergänzende
Vorschläge berücksichtigt werden. Ein wichtiger Punkt ist auch die
unverzügliche Sicherstellung der Betreuung Jugendlicher, die zuvor im
Krebelshof eine zentrale Anlaufstelle mit altersgerechten Angeboten vorgefunden
hatten. Darüber hinaus wird die Bezirksvertretung Chorweiler einen Antrag auf
Akteneinsicht in die Förderakte des Vereins Krebelshof e.V. stellen.
Eine der wichtigsten Fragen, die den Grund der Insolvenz vielleicht beantworten
könnte, bleibt für die Öffentlichkeit jedoch weiterhin offen. Warum hat die
Stadt Köln die Zuschüsse jedes Jahr erheblich gekürzt und schließlich zum
Jahreswechsel die Zahlungen und somit die finanzielle Unterstützung an den
Krebelshof gänzlich eingestellt? Weder Stadtverwaltung, noch die
Vorstandsmitglieder des Trägervereins Krebelshof haben sich bisher dazu
geäußert. Der erkrankte Geschäftsführer des Krebelshof bleibt außerdem für
aufklärende Antworten nicht erreichbar.
Fakt ist, dass auf der Internetseite des Krebelshof, aber auch auf
WorringenPur, neben den zahlreichen Jugend- und Freizeitangeboten, derzeit
immer noch Termine aufgeführt sind, die womöglich nicht mehr realisierbar sind,
wenn nicht schnellstmöglich ein Insolvenzverwalter benannt wird, der die Dinge
in die richtige Richtung lenkt und wenn nicht anders, Termine stornieren lässt,
damit potentielle Kartenkäufer nicht weiterhin vor verschlossene Türen rennen.
Insbesondere der Krebelshof Termin „Kinderdisco auf Weiberfastnacht“ wurde erst
Anfang dieser Woche von WorringenPur in der Terminliste gelöscht, aufgrund der
Tatsache, dass sich niemand der Verantwortlichen in der Lage sieht, die
Öffentlichkeit über Realisierung oder Scheitern des Termins zu informieren.
Mehr noch stößt den Bürgern auf, dass derzeit niemand weiß, wie mit den bereits
gekauften Eintrittskarten und Verzehrbons zu diversen Veranstaltungen umzugehen
ist. Die Redaktion WorringenPur empfiehlt aber die Eintrittskarten
aufzubewahren und ggfs. beim Insolvenzverwalter das gezahlte Geld
zurückzufordern.
Wenn auch die städtischen Mühlen langsam mahlen, haben die Höhner entgegen
anderer Bands anscheinend den „Turbo angeschmissen“, wie sonst erklärt sich,
dass sie ihre traditionellen Krebelshoftermine schon lange nicht mehr auf
ihrer Internetseite aufführen. Dies bleibt ebenso vorerst ein Rätsel, wie die
Tatsache, dass die Stadt Köln (Verwaltung bzw. Dezernat) alle betroffenen
Bürger und Jugendlichen durch komplettes “Nicht informieren” orientierungslos
auflaufen lassen. Es geht aber auch anders: Betroffene Mieter, wie z. B. die
Balletschule Ulrika Lang wurden zwar zunächst vor vollendete Tatsachen gestellt
und mussten mangels beheizter Krebelshof-Räume von heute auf morgen räumen,
sodass bereits gebuchte Jugendstunden nicht mehr hätten stattfinden können.
Hier allerdings kümmerten sich offiziell Verantwortliche des Jugendbezirks
Chorweiler vorbildlich darum, schnellstens neue Räumlichkeiten für die Jugend
im Tanzraum der Tennishalle zur Verfügung zu stellen.
Unverständnis wirft die Tatsache auf, warum so ein wichtiges Thema wie der
Krebelshof aus “datenschutzrechtlichen Gründen” in einer nicht öffentlichen
Sitzung des zuständigen Ausschusses behandelt wurde. Eine Aufklärung zu
allgemeinen Fragen (ohne Zahlen und Daten) hätte sicher nicht den Datenschutz
in Frage gestellt, sondern Bürgernähe gezeigt. Abgesehen davon, dass die
gesamte Situation sehr tragisch ist, bleibt für die Mitarbeiter des Krebelshofs
die Ungewissheit bezüglich ihres Arbeitsplatzes und des damit verbundenen
Einkommens.
Stadträtin Dagmar Paffen, deren Bruder zuletzt auch im Vorstand des
Trägervereins Krebelshof mitgewirkt hat: „Ich habe in der letzten Woche
zahlreiche Gespräche geführt, um die Veranstaltung für die Kinder an
Weiberfastnacht durchführen zu können. Leider kann die Veranstaltung nicht
stattfinden. Es wären zwar genügend Personen da gewesen, die helfen
wollten, aber aus haftungsrechtlichen Gründen ist es dann leider doch
gescheitert. Neuigkeiten gibt es zum Thema noch nicht, da noch kein Insolvenz
Verwalter feststeht. Wir betonen aber immer und überall die Wichtigkeit einer
Kinder- und Jugendeinrichtung an diesem Platz.“
WorringenPur.de/16.02.2012
Bericht: Heike Matschkowski
Fotos: Archiv
Schließung des Jugendzentrums Krebelshof
Köln-Worringen
Wie schon am Sonntag berichtet, hat völlig überraschend das beliebte
Jugendzentrum Krebelshof seit Mitte letzter Woche geschlossen. Der Vorstand des
Trägervereins Krebelshof e. V. hat nach einem Gespräch mit dem Geschäftsführer
Eddy Telke die Insolvenz beantragt. Nach ersten Aussagen haben scheinbar weder
engste Mitarbeiter noch Mieter der sozialen Einrichtung von der negativen
Entwicklung Kenntnis gehabt. Eine Stellungnahme vom Geschäftsführer oder
Vorstand des Trägervereins lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor.
Stadträtin Dagmar Paffen, die bis 2009 im Jugendhilfeausschuss tätig war und
bis heute gute Kontakte zur zuständigen Dezernentin Frau Dr. Klein (Jugend,
Schule und Sport) pflegt, hierzu: „Die kritische finanzielle Situation des Krebelshof
hat uns nicht wirklich überrascht. Schon seit längerem ist dies immer wieder
ein Thema gewesen. Wer nun aber die Schließung des Krebelshof veranlasst hat
und welche Gründe dafür Anlass waren, muss noch in einer Sitzung des
Ausschusses im „nicht öffentlichen Teil“ diese Woche geklärt werden. Fest
steht, dass der Vorstand des Trägervereins beim Amtsgericht Köln die Insolvenz
für den Krebelshof beantragt hat. Oberste Priorität wird es nun sein, das
Jugendzentrum als solches zu erhalten. Ich kann aber jetzt schon sagen, dass
die Jugendverwaltung zugesagt hat, dass es die Erhaltung des Jugendzentrums
auch zum Ziel hat. Verhandlungen über den weiteren Verlauf und die Klärung der
Umstände müssen über den noch einzusetzenden Insolvenzverwalter abgewickelt werden.
Wann der Krebelshof wieder öffnen wird, entscheidet auch der
Insolvenzverwalter. Ich wünsche mir, das die anstehenden Termine, besonders die
Veranstaltung für Kinder an Weiberfastnacht stattfinden kann und bin gerne
bereit auch selbst an diesem (wie schon oft in der Vergangenheit) mit zu
arbeiten. Auch müssen schnellst möglich mit allen Trägern (freie Träger,
kirchliche Träger und der JUGZ) Verhandlungen aufgenommen werden, wer das
Jugendzentrum weiterführt.“
Die bei WorringenPur eingehenden Reaktionen scheinen die allgemeine Meinung
wider zu spiegeln. Entsetzen, Ungläubigkeit und Traurigkeit machen sich breit.
Sollte Worringen das letzte Wahrzeichen verlieren, den bei Alt und Jung
beliebten Krebelshof?
Wir hoffen unsere Leser/innen in Kürze darüber detailliert weiter informieren
zu können.
WorringenPur.de/06.02.2012
Bericht & redaktionelle Bearbeitung:
Heike Matschkowski