Kirmestreiben auf dem St. Tönnisplatz
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Köln-Worringen
Es ist Kirmesfreitag und es regnet. Der Transport des 7 m langen, von der Bäckerei Schüler gebackenen Brotes, droht im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser zu fallen. Doch mit den immer lauter werdenden Klängen des Bundestambourcorps Frisch Auf, vergeht auch der Nieselregen. Kaspar Dick, Vorsitzender des Worringer Bürgervereins greift zum Mikro, um die vielen Kirmesbesucher zu begrüßen und ein von Kindermund vorgetragenes Gedicht anzukündigen, das den Kirmespatron „Zacheies“ aus seinem langen Schlaf wecken
soll.

So erfuhr Zacheies von den vielen –zumeist negativen- Ereignissen, die sich rund um Worringen in den letzten 12 Monaten zugetragen hatten. Doch eines hat ihn glatt aus der Mütze gehauen: die Schließung des Jugend- und Kulturzentrums Krebelshof. Kaspar Dick konnte Zacheies jedoch glaubhaft versichern, dass das Aktionsbündnis, dem auch er angehört, alles versuchen wird, um den Krebelshof seiner letzten Bestimmung wieder zuführen zu können. Als Beweis dafür trugen die Geschwister Katharina und Felix Zimmermann live das Lied „He Krebelshoff“ vor, das fortan auch als CD für 5,- Euro zu kaufen sein wird. Weitere Rettungsaktionen sollen damit finanziert werden.
Eine zweite Aufführung wird es am 28. September um 17 Uhr auf der Schnüffelparty im Bezirksrathaus Chorweiler geben, zu der die Mitglieder der Bezirksvertretung eingeladen haben. Dann aber werden „bekannte Gesichter“ den Auftritt der Worringer Jugend unterstützen. Albert Kohr, der für Text und Musik zeichnet, hat das Lied für die Rettung des Krebelshof dem Aktionsbündnis zur Verfügung gestellt. Landtagsabgeordneter Christian Möbius, der oft Gast im Krebelshof und nun zu Besuch auf der Kirmes war: “Ich hoffe doch sehr, dass von der Krebelshof-CD noch einige Auflagen produziert und verkauft werden, um das Projekt zu unterstützen!”. 


Der Kirmessamstag war bestimmt von den Worringer Vereinen, die sich der Bürgerschaft vorstellten. Am verkaufsoffenen Sonntag hingegen präsentierten sich viele Worringer Geschäfte schon am frühen Morgen und bei strahlendem Wetter nutzte mancher die Gelegenheit, um anschließend ab 12 Uhr auf der Kirmes Frühschoppen zu gehen. Der Montag wurde um 11 Uhr mit traditioneller Erbsensuppe eröffnet und die Kids nutzten die letzte Gelegenheit sich noch einmal auf der „Big Waver“ durchrütteln zu lassen, während die Erwachsenen das „Kisten klettern“ probten.

In Zeiten, in denen Liebgewonnenes von heute auf morgen unseren Händen und denen unserer Kinder entrissen wird, ist es einfach schön sich entlang der bunten Lichter und Buden auf der Kirmes treiben zu lassen, verbunden mit der Hoffnung, dass es diese noch viele Jahre geben wird.

WorringenPur.de/19.09.2012
Bericht:: Heike Matschkowski
Fotos: Jakob Mildenberg/Heike Matschkowski
Redakt. & digit. Bearbeitung: Matschkowski