Loss me’r Kirmes fiere!
Schnupfverein organisierte Spaß und Geselligkeit für vier Tage

Köln-Worringen
Was haben ein schicker Porsche-Traktor, eine Puppe und ein 7 m langes Brot gemeinsam? Sie sind einige der Hauptattraktionen zur diesjährigen Kirmes-Eröffnung auf dem St. Tönnisplatz gewesen! Nachdem Werner Weber seine Idee verwirklicht hatte, Bernd Jansen per Porsche-Traktor in das Dorfzentrum  zu transportieren, wurde unter musikalischer Begleitung des Tambourcorps ein ultralanges Brot quer über die St. Tönnisstraße zum St. Tönnisplatz  getragen, wo es viele hungrige Abnehmer fand, die Brot und Schmalz wie zu Omas Zeiten noch zu schätzen wussten. Gleich darauf wurde „Zacheies“ an das Fenster des St. Tönnishauses gerufen, um von ihm die Genehmigung zur Kirmeseröffnung zu erhalten.


„Wat ess dat dann he für ne Radau?“. Mit dieser Frage traf „Zacheies“, der alljährlich vom Bürgervereinvorsitzenden Jansen ins Leben gerufen wird genau ins Schwarze, denn der St. Tönnisplatz war prall gefüllt. In dem Gespräch zwischen der zur Kirmes lebendig werdenden Puppe und Jansen wurden wieder allerlei Dinge knallhart zur Sprache gebracht, die nicht nur dem kleinen Mann mit Pudelmütze in den vergangenen zwölf Monaten auf den Magen geschlagen sind. So war es “Zacheies” ein Anliegen sich bei Andrea Jansen vom Schnupfverein zu bedanken. Schließlich war sie es, die mit der Wahl zur Vorsitzenden auch die vielen Aufgaben übernommen hatte, die dieses Amt mit sich bringt – und dazu gehört natürlich auch die umfangreiche Organisation der Kirmes und die damit verbundenen Schwierigkeiten.


Neben allerlei Tiefschlägen unter die Gürtellinie verteilte “Zacheies“ auch Kritik über die Wahlplakate, die an fast jedem Laternenpohl hängen und bis heute die Sicht versperren. Und dass die Politiker selbst doch gar nichts für unser Worringen tun würden, wo doch bald keiner mehr anständig aus dem Dorf heraus kommt, wenn die Hackenbroicher Straße hinter der Bahn geschlossen wird und schon jetzt die Bayerstraße nur noch für Anlieger sei. Auf Zacheies Frage, ob man denn uns Worringer einsperren wolle, wusste Bernd Jansen jedoch gleich eine Antwort. Denn genau das will der Bürgerverein die Werksleitung bald fragen.

So ein „Zacheies-Gespräch“ sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen, denn da kann man nicht nur die Vergangenheit Revue passieren lassen, sondern auch gleich erfahren, dass in der neu gestalteten Rheinaue noch in diesem Jahr ein neues Kanalrohr vom Pumpwerk zum Rhein gelegt werden muss, weil die Stadt Köln das einfach „vergessen“ hat. Aber das „Vergessen“, so Zacheies, liegt der Stadt Köln wohl sehr gut, denn sie vergisst in Worringen ständig sauber zu machen. So wachsen Bäume und Sträucher an der Alte Straße wild daher und auch die Bordsteine am Hackhauser Weg wuchern mit Gras zu, dass man bald nicht mehr treten kann.

So gab es natürlich noch viel zu erfahren, während „Zacheies“ seinen Unmut kundtat. Doch am Ende kam es wie es kommen musste, und das Kerlchen genehmigte endlich vier Tage Kirmes. Zum guten Gelingen dieser trugen außerdem bei: Harald Schlimgen (schrieb den Zacheies-Dialog), Bernd Wirtz (lieh Zacheies die Stimme), Christoph Jansen (bewegte den Zacheies), Caroline & Lena (trugen zu Beginn ein Gedicht vor), die vielen Karnevalsvereine, die sich mit Sonderaktionen präsentierten, viele helfende Hände nicht nur aus den Reihen des Schnupfvereins, des Bürgervereins, sondern auch hinter den Kulissen. Es sei uns verziehen, dass wir nicht alle aufzählen können, die an 7 Tagen ehrenamtlich die Kirmes tatkräftig unterstützt haben. Und am Ende gab es sogar noch eine gute Nachricht: Andrea Jansen versprach alle Hebel in Bewegung zu setzen, dass im nächsten Jahr auch wieder die „Big Wave“ oder der „Shaker“ am Platz sind, die sich leider eine andere Kirmes unter den Nagel gerissen hatte. Gestört hat es nicht, denn die Kids hatten trotzdem ihren Spaß, den man nicht nur bei der von Geschäftsleuten gesponserten Tombola, dem Scooter, der Worringer Musikschule und den vielen Spielbuden finden konnte. Mit den Einnahmen aus der Kirmes finanziert der Schnupfverein eigene Aktionen, wie z. B. die nächste Seniorenfahrt, das Fronhoffest oder Weihnachtspäckchen für Senioren etc. Und die Einnahmen aus den Aktionen, die vom ebenso fleißigen Arbeitskreis Worringer Kirmes vorbereitet worden sind, gehen zu Gunsten des Förderkreis Worringer Karneval – und auf den Karneval darf man sich jetzt schon freuen.


WorringenPur.de/25.09.2009
Bericht und Fotos: Heike Matschkowski