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Treibgut aus der Pfalz –
im Gespräch mit dem neuen Kaplan Alfons Holländer


Name:                 Alfons Holländer
Geboren:            1957 in Kandel in der Pfalz
Ausbildung:         Lehre zum Galvaniseur
                             Studium Chemie / Maschinenbau
Berufl. Tätigkeit: Ingenieur für Oberflächentechnik
                             in der Abteilung Forschung und Entwicklung bei AHC, einem weltweit tätigen  Unternehmen
                             Arbeit im Fachverband,
                             zahlreiche Publikationen, Erfindungen, Patente
Hobby:                 Arbeit als Diakon, insbesondere Jugendarbeit, Schreinern, Radfahren


Alfons Holländer hatte ein ausgefülltes und interessantes Leben. Aber war das alles? Diese Frage hat sich der Ingenieur und Diakon mit 50 Jahren gestellt und er hörte „den Ruf seines Herrn“ und war bereit ihm zu folgen. Und so führte ihn sein Weg nach Worringen.
Kaplan  Hollaender
Auch wenn sein Lebenslauf es nicht vermuten lässt, war dieser Weg doch zwangsläufig. Denn, wie er sagt: „Hätte man mich nach der Geburt in Kandel im nahegelegenen Rhein ausgesetzt, ich wäre irgendwann in Worringen gelandet.“  Aber bis hierhin war es ein weiter Weg.

Aufgewachsen ist er in einer katholisch geprägten Familie in der Südpfalz, seine Großväter hatten Landwirtschaft, Gartenbau und einen kleinen Weinberg. Nach Ausbildung und Studium arbeitete er zunächst in Pforzheim, dann in Kerpen. Dabei verlor er jedoch nie den Kontakt zur Kirche, in der er schon als Jugendlicher aktiv war. Neben seiner anspruchsvollen beruflichen Tätigkeit begann er eine Ausbildung zum Diakon und wurde 1992 geweiht. In Kerpen-Buir übernahm er die Kinder- und Jugendarbeit. Viele junge Menschen begleitete er von der Taufe bis ins Erwachsenenalter, durch seine Kontakte konnte er viele auch beruflich unterstützen. Besonders beliebt bei den Jugendlichen waren die regelmäßigen Zeltlager-Fahrten.

Mit Anfang 50 war er dann bereit sein Leben komplett auf den Kopf zu stellen. Er begann eine Ausbildung zum Priester die ihn nach Wipperfürth brachte. Auch hier lagen ihm die Jugend und die Familien besonders am Herzen und es scharte sich eine Radfahrergruppe (Väter und ihre Söhne) um ihn. Eine Wallfahrt mit dem Fahrrad von Wipperfürth nach Santiago de Compostela gehörte neben der Ausbildung im Priesterseminar und in der Pfarrgemeinde in Wipperfürth zu seiner Vorbereitung auf die Priesterweihe.

2010 wurde Alfons Holländer im Kölner Dom zum Priester geweiht. Die nächsten Jahre wird er nun als Kaplan in der Pfarrgemeinde St. Pankratius Am Worringer Bruch verbringen. Am vergangenen Sonntag wurde er in der Hl. Messe in die Gemeinde eingeführt. Welche Spuren er während seiner Tätigkeit als Diakon hinterlassen hat, zeigte die rege Beteiligung der Ministranten aus Kerpen-Buir und die angereisten Radfahrer aus Wipperfürth. Die Worringer nutzten die Gelegenheit zu einem Gespräch mit ihrem neuen Kaplan beim anschließenden Empfang im St. Tönnishaus. Angesprochen auf seine Pläne sagte er, er möchte erstmal sehen, wo er gebraucht wird und ein Haus führen, das allen offen steht, besonders in seinem neuen Wohnort Blumenberg. Die kulturelle Vielfalt und Struktur sieht er als spannende Herausforderung.  „Vom Fußballtor zum Kirchentor“ ist sein Anliegen. Das Gotteshaus soll Eintritt in eine Gemeinschaft sein.

Wichtig ist ihm neben dem engen Kontakt zu Menschen auch die Einbindung von Laien. Er sieht sich als Brückenbauer zwischen der Kirche und den Menschen. Veränderungen steht er positiv gegenüber denn er glaubt: „Der Hl. Geist weht auch in die Zukunft“.

Als Pfälzer liebt Alfons Holländer Pfälzer Saumagen, Pfälzer Wein und Käsespätzle, die er gerne in großen Mengen für Gäste kocht. Entspannung findet er beim Arbeiten mit Holz und beim Radfahren. Dass ihn das Leben in Worringen an Land gespült hat, empfanden viele Besucher seiner ersten Hl. Messe als Bereicherung.


WorringenPur.de/19.09.2011 (hm)
Interview und Foto:
Monika Zimmermann

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