Heinrich-Gellissen-Straße im „Sonnenhof“ eingeweiht!
Köln-Worringen Eine Straßeneinweihung von besonderer Bedeutung fand am vergangenen Mittwoch im Neubaugebiet „Sonnenhof“ in Köln-Worringen statt.
Im Jahr 2000 begann die Projektplanung für die insgesamt 30 an der
Hackenbroicher Straße gelegenen Häuser, deren Bau Ende 2002 realisiert
wurde. Die Bezirksvertretung Chorweiler beschloss auf Antrag des
Kirchenvorstandes bereits im Dezember 2001 die neue Planstraße im
„Sonnenhof“ dem ehemaligen Dechanten Heinrich Gellissen aufgrund seines
langjährigen, erfolgreichen Wirkens in Worringen zu widmen.
Heinrich Gellissen war Pfarrer in der Kath. Kirchengemeinde an St.
Pankratius von 1955 bis 1975. Als eine seiner Hauptaufgaben betrachtete
er die Lösung der Probleme, die bei der Industrialisierung besonders in
den 50er Jahren auftraten. Seine Beiträge in der Gemeinde bestanden u.
a. darin, Kirchenland für den Neubau von 240 Eigenheimen Familien mit
Kindern durch Erbpacht zu günstigen Konditionen zur Verfügung zu
stellen. In seiner Funktion als erster Dechant des Kölner Nordens
(Dekanat Worringen) wirkte er seit 1958 als Definitor und bereits ab
1961 als Dechant, um u. a. sozi
ale Spannungsfelder zu lösen und Gastarbeiterfamilien zu integrieren.
Zur
Straßeneinweihung begrüßte Günther Otten (3. Foto li., stellv.
Kirchenvorstand-Vorsitzender) die aus diesem Anlass angereisten Neffen
und eine Nichte von Heinrich Gellissen, der das zweitälteste von sechs
Kindern war. Bürgermeister Josef Müller (1. Foto re.), der bereits in
Köln-Zündorf vor kurzem eine Straßeneinweihung vorgenommen hatte,
zeigte sich sehr erfreut über die Hintergründe zur Einweihung der
Heinrich-Gellissen-Straße in Worringen und würdigte das soziale
Engagement des Namengebers. Unter großem Beifall der Bürger enthüllte
er gemeinsam mit Pastor Stephan Weißkopf das neue Straßenschild, das
anschließend auch gesegnet wurde. „Heinrich Gellissen hat den Blick für
alle weit geöffnet und sich nicht nur um pfarrliche Angelegenheiten,
sondern auch um seine Mitmenschen gekümmert. Der Bau des Jugendheims
und des kath. Kindergartens, ja sogar die Glocken im Glockenturm habe
man ihm zu verdanken“, so Pastor Weißkopf in seiner Ansprache.
Wenn
auch der Sonnenhof selbst nicht auf Kirchenland steht, wäre es doch
ganz im Sinne von Heinrich Gellissen gewesen, hier Häuser bauen zu
lassen, in denen u. a. mittlerweile 42 Kinder wohnen (Tendenz
steigend). 7 Häuser werden von so genannten „Altworringern“ bewohnt.
Die Häuseranlage ist multikulturell angehaucht und es leben Franzosen,
Spanier, Griechen, Türken und Süddeutsche hier. Entgegen aller Gerüchte
hat die Stadt Köln hier keine Häuser mit Asylbewerbern belegt. Auch für
die Zukunft wurde von den Bewohnern bereits gesorgt; drei Kinder
erblickten hier schon das Licht der Welt. Nach all den schönen Reden
wurden jedoch die Kehlen schnell trocken und Abkühlung war gefragt. „An
der Quelle saß der Knabe“ oder besser gesagt stand Wolfgang Bovelett
(Kirchenvorstand/KIKA-Verein), der für die Ausgabe der vom
Kirchenvorstand gesponserten Getränke zuständig war. Das kalte Buffet
organisierten die Bewohner des Sonnenhofs, die auch für das nächste
Jahr schon das erste Straßenfest planen.
Heinrich
Karl Johannes Eduard Gellissen wurde am 07.11.1908 in
Wuppertal-Elberfeld geboren und starb am 08.02.1975. Seine Grabstätte
befindet sich auf dem Worringer Friedhof.
Das Portrait zu Heinrich Gellissen mit interessanten Infos auf WorringenPur im Bereich Ortsgeschichte!
Fotos und Text: Heike Matschkowski/WorringenPur.de mit freundlicher Unterstützung durch den Kirchenvorstand St. Pankratius, Stadtbaudirektor Hermann Gellissen und Sven Bartz
Copyright WorringenPur.de WorringenPur.de/06.09.2004
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