Ehrenamtspreis „KölnEngagiert 2018“
für Sharif Abu-Jabir
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Köln/Köln-Worringen
Seit 58 Jahren lebt Sharif Abu-Jabir in Deutschland, seit sechs Jahren hat er seinen Lebensmittelpunkt in Worringen. Er ist geborener Palästinenser mit deutschem Pass. Seit einigen Jahren betreut Sharif als Ehrenamtler arabisch sprechende Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, bei ihren Bemühungen, sich in Köln und Umgebung zurechtzufinden. Sein im Folgenden kurz dargestellter, stets ehrenamtlicher Einsatz überzeugte die Jury davon: Das alles muss mit dem Kölner Ehrenamtspreis 2018 gewürdigt werden!

Sharif ist im Kölner Bereich sehr aktiv engagiert. Aufgrund seiner Persönlichkeit genießt er eine außergewöhnlich hohe Reputation sowohl bei den Hilfe suchenden Menschen, wie auch bei den städtischen Behörden. Seine herausragenden Fähigkeiten im menschlichen Umgang mit den Geflüchteten und seine profunde Kenntnis der behördlichen Institutionen in der Kölner Stadtverwaltung (Wohnungsamt, Sozialamt, Job-Center) machen ihn zu einem wertvollen Helfer und Problemlöser in fast allen Lebenslagen unserer neuen Mitbürger.

Bei den für die Geflüchteten zuständigen Behörden der Stadtverwaltung gilt Sharif seit einigen Jahren als Problemlöser auch in schwierigen Fällen. Dabei kommt allen zugute, dass er mehrere Sprachen fließend beherrscht, u.a. deutsch und arabisch. Das befähigt ihn bei seinem ständigen Engagement bei den städtischen Ämtern sowie bei Behörden- und Arztbesuchen mit Geflüchteten dazu, auch als sachkundiger Sprachmittler einspringen zu können.

Am 29. September 2018 wird Sharif gemeinsam mit arabischen und deutschen Freunden sowie Geflüchteten in Worringen einen Verein gründen. Der Verein „Sadaaka“ (arabisch Freundschaft) hat das Ziel, noch intensivere Integrationsarbeit für nach Deutschland geflüchtete, arabisch sprechende Menschen zu leisten. Darüber hinaus versteht sich „Sadaaka“ auch als ehrenamtlich tätige Initiative, die unter dem Begriff „Nachbarschaftshilfe“ bedürftigen Menschen in Worringen ihre Hilfe anbietet.

Sharif Abu-Jabir ist allseits als Vertrauensperson anerkannt, was seine vielseitigen Aktivitäten auch in sehr persönlichen und vertraulichen Fällen ermöglicht. Er ist sowohl "Einzelkämpfer" in seinem vielseitigen Engagement für die Geflüchteten als auch eine wertvolle, sachverständige Person im NETZwerk Flüchtlingshilfe Worringen, wenn es um Verständnisfragen geht, die die arabische Welt betreffen.

Sharif Abu-Jabir wird in seiner näheren und weiteren Umgebung als ein allseits respektiertes Mitglied unserer Gesellschaft wahrgenommen. Sein persönliches und ungewöhnlich hohes, zeitliches Engagement ist geprägt durch eine sehr hohe Effektivität. Als väterlicher Freund und geschätzter Gesprächspartner hat er stets ein offenes Ohr, wenn es um die Lösung von Problemen im Bereich der Hilfe für die Geflüchteten geht. Er ist das leuchtende Beispiel eines Ehrenamtlers. Durch seine integre Persönlichkeit genießt er ein hohes Ansehen bei den Menschen, für die er sich einsetzt, bei den zuständigen Behörden der Stadt Köln und darüber hinaus.
Die Jury um die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker hatte die schwierige Aufgabe zu lösen, aus 144 Vorschlägen die Preiswürdigen auszusuchen. Sharif Abu-Jabir war mit weiteren drei Einzelpersonen und einigen verdienten Gruppen-Initiativen bei den Preisträgern und freute sich sehr über diese Anerkennung seines Engagements.

Im Historischen Rathaus zu Köln wurden die Preisträger von der Oberbürgermeisterin Henriette Reker und den Bürgermeisterinnen und Bügermeistern am 02. September 2018 geehrt. Die Journalistin und Moderatorin Sabine Heinrich freute sich sehr darüber, als Ehrenamts-Patin die diesjährige Veranstaltung zu moderieren. Sehr einfühlsam brachte sie die Ehrenamtsträger dazu, persönliche Statements zu ihrem Ehrenamt abzugeben. Sharif Abu-Jabir nutzte gerne diese Gelegenheit, dem Publikum über sein Engagement für die Geflüchteten zu berichten. Dafür erhielt er viel Beifall – vor allem auch für seinen persönlichen Dank an die Oberbürgermeisterin: „Frau Reker – wir haben Ihnen sehr viel zu verdanken!“ – denn jeder wusste, in wessen Namen er diesen Dank aussprach.

Sharif Abu-Jabir nutzte auch die Gelegenheit, einige seiner aktuellen Anliegen mit Frau Reker persönlich zu erörtern. Auch die Journalistin und Ehrenamtspatin Sabine Heinrich hatte ein offenes Ohr für Dinge, die ihn bei seiner ehrenamtlichen Tätigkeit bewegen. Alle Preisträger konnten sich nach ihrer Ehrung und der Übergabe eines symbolischen Preisgeldes schließlich ins Goldene Buch der Stadt Köln eintragen.

Auf dem Heumarkt wurden die diesjährigen Preisträger einem wohlgelaunten Publikum vorgestellt. Den Rahmen bildeten die Stände vieler ehrenamtlicher Initiativen, die ihre Informationsstände entlang des Heumarkts aufgebaut hatten. Denn trotz der Zahl von 200.000 Ehrenamtlern in Köln werden für die verschiedensten Bereiche des Zusammenlebens ehrenamtliche Kräfte gesucht.

Der Ehrenamtstag war für Sharif Abu-Jabir nach seiner persönlichen Aussage ein Tag mit vielen positiven Eindrücken, der ihm viel Kraft und Motivation gegeben hat, auf dem eingeschlagenen Weg weiter zu machen - trotz und gerade wegen der fremdenfeindlichen Ereignisse der letzten Tage in Deutschland.

Mehr interessante Infos über Sharif Abu-Jabir finden interessierte Leser in dem Bericht der SKM-Broschüre “Die Zeitschenker” auf Seite 3.


WorringenPur.de/10.09.2018
Bericht & Fotos: Hans-Bernd Nolden
Redakt./digit. Bearbeitung: Matschkowski