Kompromiss für die Worringer Rheinaue Rheinaue wieder begehbar Wege für Menschen - Weiden für Rinder
Worringen Karl-Johann Rellecke, Vorstandssprecher für Natur-, Umwelt- und Hochwasserschutz im Worringer Bürgerverein, hatte in den Tagen zwischen Informationsveranstaltung, Initiativgruppentreffen und Bezirksvertretungssitzung einen Forderungskatalog erarbeitet. In zunehmend konstruktiven Gesprächen konnte mit den Verantwortlichen für das fehlgeschlagene Beweidungskonzept ein Kompromissvorschlag gefunden werden. Dem haben bereits die Stadt Köln, Straßen.NRW, die Bezirksregierung Köln und der Bürgervereinsvorstand zugestimmt. Bleibt zu hoffen, dass auch die Bezirksvertretung Chorweiler in ihrer Sitzung am 27. Juni entsprechend beschließt.
Die wesentlichen Punkte des Kompromisses sind:
- Die Zaungrenze der nord- westlichen Fläche am Kilometerstein 709 wird hinter den schräg verlaufenden Fußweg zurückverlegt.
- Der in den Rhein führende Zaun wird hier ersatzlos entfernt.
- Das Rheinufer wird an Kilometer 709 wieder erreichbar.
- Der Weidezaun wird parallel hinter den Treidelpfad zurück verlegt. Die dortigen Tore werden komplett abgebaut, der Treidelpfad ist somit wieder frei begehbar.
- An den Weidepfählen wird der Stacheldraht durch eine einfache Drahtlitze ersetzt.
- Auch der Treidelpfad vom Werthweg in Richtung Langel wird für Fußgänger im Rahmen der stillen Erholung auf vorhandenen Wegen wieder nutzbar.
- Hier in der süd- östlich gelegenen Weidefläche sollen selbst schließende Tore eventuelle Konflikte zwischen Rindern und Spaziergängern verhindern.
- Dieser Treidelpfad darf jedoch weder zum Betreten der Weideflächen noch des Rheinufers verlassen werden (Kernzone des Naturschutzgebietes).
- Hundebesitzer müssen sich dort strengstens an die Anleinpflicht halten, um die Öffnung nicht wieder in Frage zu stellen.
Der Bürgervereinsvorstand bedankt sich voller Stolz bei den engagierten Worringern, alt eingesessenen wie Neu-Bürgern, die ihren Widerstand vor allem gegen die Art der Umsetzung des Beweidungskonzeptes eindrucksvoll zum Ausdruck gebracht haben. Wir glauben, mit unserem Kompromissvorschlag den allermeisten Bedenken gegen die dem Naturschutz dienende Glanrind-Beweidung nachgekommen zu sein. Wir wissen aber auch, dass nicht wenige Bürger es als bereichernd empfinden, wenn dort Weidetiere grasen. Die Menschen dürfen sich aber keinesfalls aus ihrer Heimat ausgesperrt fühlen. Wer seit Generationen bestehende Bürgerrechte wie das „An den Rhein gehen“ beschneidet, musste mit massiven Bürgerprotesten rechnen – und war im Übrigen vorgewarnt.
Sollten die Einschränkungen wie beschrieben zurück genommen werden, bittet der Bürgervereinsvorstand, zukünftig von Zerstörungen an Zäunen und Toren abzusehen, damit wieder ein friedliches Miteinander von Naturschutz- und Bürgerinteressen ermöglicht wird.
WorringenPur.de/31.05.2019 Pressemitteilung des Bürgerverein Worringen e. V. Redakt. & digit. Bearbeitung: Matschkowski
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