Wohin gehörst du?
70 Jahre Kolpingfamilie Worringen

Worringen
„Wohin gehörst du?“ Mit dieser Frage lud Pfarrer Anton Tannenbaum Gesellen und Meister aller Worringer Handwerke in die Wirtschaft Matheisen, um am 17. Januar 1949 die Kolpingfamilie Worringen zu gründen. Der Aufruf zur Versammlung hatte Erfolg.
Auf nunmehr 70 Jahre Bestehen kann die Kolpingfamilie Worringen zurückblicken. Im Jahr 1949 gründete Pfarrer Anton Tannenbaum (Gründungs-Präses in Worringen 1949-1953) gemeinsam mit 50 Befürwortern diesen familienhaften, katholischen Sozialverband, der die Ideen von Pfarrer Adolph Kolping (geb. 1813 in Köln - gest. 1865) aufgriff. Adolph Kolping, der als Schuhmacher aus ärmlichen Verhältnissen stammte, war Vorbild damals wie heute für eine funktionierende Gemeinschaft, die als eine der wenigen über den Tellerrand hinausschaut. Heute zählt die Kolpingfamilie Worringen über 100 Mitglieder. Dabei sind bis dato alle Altersgruppen im christlich-sozialen Engagement der Kolpingfamilie Worringen vertreten. Unabhängig von Zugehörigkeiten ist man grundsätzlich offen für alle Menschen und pflegt den Kontakt zu anderen, was sich in vielfältigen Veranstaltungen widerspiegelt.

Anlässlich des 70-jährigen Jubiläums präsentiert sich die Kolpingfamilie Worringen derzeit mit einer Ausstellung. Zahlreiche Fotos, Berichte und Exponate sind hierzu im Heimatarchiv ausgestellt. Zur Eröffnung der Ausstellung begrüßte Thomas Büchel (Kolping-Vorsitzender) Karl-Josef Nies (ehem. Kaplan und Ehrenpräses der Kolpingsfamilie Köln Worringen 1972-1975), Ehrenmitglieder und Gäste.
In seiner Rede hob Büchel das Engagement und das herzliche Miteinander der Kolpingfamilie hervor, vergaß dabei aber auch nicht die Anfangsjahre zu erwähnen, in denen wegweisende Schritte unternommen wurden. Bemerkenswert sei auch die Tatsache, dass Ehrenmitglied Peter Greis (Kolping-Vorsitzender 1972 – 1978) am Tag der Ausstellungseröffnung, am 27. März 2019 106 Jahre alt geworden wäre. Seinen Vorsitz übernahm 1978 Schwiegersohn Hartmut Warnke bis auch er dieses Amt im Jahr 2000 wieder abgab. Es war auch das Jahr eines markanten Umbruchs in der Chronik, denn während gleich 8 altgediente „Altkolping“-Mitglieder aus der ersten Reihe zurücktraten, traten 8 junge Mitglieder an ihre Stelle, zu denen auch Marietta Wirtz gehörte, die den Vorsitz als erste Frau von 2000 – 2010 inne hatte. Schließlich übernahm Andreas Hackmann den Vorsitz für ein Jahr, bis Thomas Büchel 2011 diese Aufgabe übernahm.

Zu seinen persönlichen Highlights der Ausstellung zählt er die “Kolpingsteine“. Die Idee der Kolpingsteine ist anlässlich des 60-jährigen Jubiläums entstanden. „Es wurden am Rhein Steine gesammelt, gesäubert und mit dem Kolping „K“ versehen. In einer feierlichen Andacht wurden die Steine gesegnet und auf die Gräber unserer verstorbenen Mitglieder gelegt. Für uns ist diese Aktion wichtig, da so unsere verstorbenen Mitglieder nicht in Vergessenheit geraten. Immer wenn man auf dem Friedhof so einen Stein auf einem Grab findet, weiß man, hier ruht eine Kolpingschwester oder ein Kolpingbruder.“


Weitere wichtige Projekte der Kolpingsfamilie, die in der Ausstellung auch thematisiert werden, sind zum einen der “Büchertrödelmarkt”, da er über die Grenzen Worringens bekannt ist und durch viele, auch („Nichtkolpinger“) Helfer, unterstützt wird. Zudem geht der Erlös an die Suppenküche einer befreundeten Kolpingsfamilie in Cernowitze (Ukraine). Dadurch ist die KF auch international tätig.

Zum anderen sind es die ”Worringer Sterne“. Diese Aktion wird schon seit Jahren erfolgreich in der Adventszeit durchgeführt. Sie ist den Kolpingmitgliedern wichtig, weil damit das Weihnachtsfest bedürftiger Worringer Familien verschönern werden kann. Mit dem Erlös werden Gutscheine erworben, die dann kurz vor dem Weihnachtsfest an die Familien ausgegeben werden.

Neben einem Ausflug, der ins Ruhrgebiet führt, feiert die Kolpingfamilie ihr Jubiläum mit einem Festakt am 25.08.2019 um 11:00 Uhr in der katholischen Kirche St. Pankratius, anschließend lädt sie ins St. Tönnishaus. Den Schlusspunkt des Jubiläumsjahres bildet der Kolpinggedenktag, der am 24.11.2019 gefeiert wird.

Hinweis der Redaktion WorringenPur.de:
Die Kolping-Ausstellung endet am 22. Mai 2019. In dieser Zeit ist die Ausstellung im Heimatarchiv, Breiter Wall 4, für die Öffentlichkeit jeden Mittwoch von 17.00 bis 19.00 Uhr zu besichtigen. Wie immer können auf Wunsch auch Sondertermine vereinbart werden. Wenden Sie sich hierzu an die Mitarbeiter des Heimatarchivs Worringen: Telefon: 0221-785678 oder 0221-784850 -
email@heimatarchiv-worringen.de, Breiter Wall 4.

Weitere Infos zur Kolpingfamilie Worringen auf deren Internetseite unter https://www.kolpingsfamilie-koeln-worringen.de.


WorringenPur.de/04.04.2019
Bericht & Fotos: Heike Matschkowski
Red. & digit. Bearbeitung: Matschkowski