Pfadfinder „St. Georg“ feierten 50. Jubiläum in Worringen/Rheinkassel

Auf 50 Jahre Deutsche Pfadfinderschaft blickt die DPSG zurück und feierte dies am vergangenen Wochenende gebührend. Bereits am Samstag  wurden um 18.00 Uhr die Jubiläumsfeierlichkeiten  im Rahmen einer Mitgliederveranstaltung eröffnet. Ca. 250  Mitglieder, „Ehemalige“, Prominente, Freunde und Förderer waren dazu eingeladen einen gemütlichen Abend miteinander zu verbringen. Nach der Ansprache durch die Bundesvorsitzende Ute Theisen wurden die Gründungsmitglieder (fünf aus Worringen)  offiziell geehrt. Bei einem Abendessen mit leckerer Gulaschsuppe ließen es sich alle gut schmecken und nach dem gemeinsamen Singen am Lagerfeuer ging es nahtlos über ins Pfadi-Kino, bei dem mancher ins Schmunzeln kam, unter welchen Bedingungen man damals noch das Abenteuer suchte. Die Super8-Filme, die größtenteils das Pfadfinderleben in den 70er Jahren festhielten, wurden für diese Vorführung extra digitalisiert und konnten in entsprechend guter Qualität vorgeführt werden.

Der offizielle Teil der Feierlichkeiten begann jedoch erst am darauf folgenden Sonntag auf  dem St. Tönnisplatz. Gegen 11.00 Uhr eröffnete der Diözesankurat, der als Dachverband der Stämme und Bezirke agiert, die Feierlichkeiten mit einer Festmesse. Danach hatten die  Besucher die Gelegenheit in die verschiedenen Jugendarbeiten der Pfadfinder hineinzuschnuppern. Leider wurde die Mühe der DPSG nicht durch entsprechend viele Besucher belohnt. Wie schon in den vergangenen Wochen machte wohl der verregnete Sommer einen Strich durch die Rechnung. Formel-1-Rennen und Fußballturnier der SGBP taten ein Übriges, dabei hätte sich der Besuch auf dem St. Tönnisplatz allemal gelohnt. Eine Ausstellung über die Stammesgeschichte der letzten 50 Jahre, die z. B. die Pfadfinder-Uniformen verschiedener Länder zeigte und die Dokumentation in Form von Fotos damaliger Reise- und Wanderziele, zeigte anschaulich, wie es in den frühen Jahren zuging. Joachim Koppe, der sich zu den Gründungsmitgliedern zählen darf und ältestes Mitglied der Leiterrunde ist, stellte für die Ausstellung in der Cafeteria seine persönliche Ausrüstung zur Verfügung, die trotz der Jahrzehnte einen „arielmäßigen Eindruck“ hinterließ.

Ab 12.00 Uhr starteten verschiedene Workshops, wie Schminken und Basteln für Kinder. Beim Quiz und der Schnitzeljagd gab es Sweatshirts der DPSG und Reisespiele zu gewinnen. Kaffee und Kuchen fehlten im Angebot natürlich genauso wenig, wie Pfadfinderartikel aller Art, die zum Verkauf angeboten wurden. Im Angebot steht allerdings nicht nur das leibliche Wohl an erster Stelle, sondern auch die hervorragende pädagogische Betreuung der Pfadfinder. Andrea Roßmar, die als Kuratin (lat. Curare = Sorgen für) seit über vier Jahren die Jugendlichen betreut, steht ihnen mit Rat und Tat bei Seite. Sie ist neben den Gruppenleitern der „gute Geist“ und für die Gruppen nicht mehr wegzudenken. In den Anfangsjahren gehörte dies noch zu den Aufgaben der Pastöre, doch die Umorganisation der letzten Jahre erlaubte eine Neubesetzung. Frau Roßmar freut sich über diese Lösung, da sie in den Jahren zuvor bereits im Stammesvorstand in Sülz reichlich Erfahrungen dafür sammeln konnte und mit dem Studium in Theologie entsprechend „gerüstet“ ist. In Worringen wird zwar

nicht wie bei manch anderen vor und nach jeder Pfadfinderstunde gebetet, aber die Möglichkeit aus der vorhandenen Vielfalt aller Mitglieder schöpfen zu können, zeichnet die DPSG wirklich aus. Jeder kann seiner Begabung oder seinem Interesse für bestimmte Aufgabenfelder nachgehen oder wird eben von den anderen Mitgliedern unterstützt, falls erforderlich.

Einer der wesentlichen Unterschiede zwischen dem früheren und dem heutigen Pfadfinderleben ist wohl, dass es damals ein echtes Abenteuer war, mit den Pfadfindern zu verreisen, erzählt Oliver Jäger. Wanderungen, die bis zu 110 km weit führten, wurden an 3 – 4 Tagen geschafft und das meist ohne finanzielle Unterstützung, wie es heute der Fall ist. Oft fuhr man auch nur mit dem Rad so weit es ging, um dann vor Ort nach einem passendem Lagerplatz zu suchen. In den ersten Jahren gab es nur das Übernachten im Zelt und keine Alternative, wie die Jugendherbergen.

Die heutigen Wanderungen verlaufen mit abgesteckten Zielen und sind durchorganisiert. Auch hat sich die Mitgliederzahl mittlerweile auf ca. 120 in Worringen und Rheinkassel eingependelt und Nachwuchssorgen gibt es auch nicht. Das Interesse an Abenteuer und Erlebnis ist bei der Jugend nach wie vor groß. Allerdings blickt man ein wenig besorgt in die Zukunft, was die finanzielle Unterstützung oder auch die Sachspenden angeht. Das Budget für die Jugendarbeit wird immer weiter gekürzt, sodass das  vorhandene Geld auf die Verbände aufgeteilt wird und das reichhaltige Angebot der Jugendarbeit gefährdet sein könnte. Um dem entgegenzuwirken wurde ein Förderverein gegründet, dem auch der Kauf eines Transportbusses zu verdanken ist. Er wird auch bei der Fahrt ins Sommerlager im August eingesetzt werden. In Anbetracht der Kürzungen sind Geld- oder Sachspenden immer willkommen. Weitere Infos auch über den Busverleih können über Bernd Jansen, Vorsitzender des Fördervereins, unter nc-jansen5@netcologne.de  eingeholt werden.  


WorringenPur.de/13.07.2004