Sternenkinder-Friedhof eingeweiht
Ein Rückblick mit Reflexionen
Fotos zum Vergrößern!

Köln-Roggendorf/Thenhoven
Der katholische Friedhof an der St. Johann Baptistkirche (gehörend zur Pfarrei St. Pankratius am Worringer Bruch) liegt an der Heinrich-Latz-Str. und ist am 12. November schöner und auch mit etwas sehr Wertvollem beschenkt worden: einem Grabfeld für Sternenkinder nach einem Entwurf  der Künstlerin Ewa Salwinski. Hier können Kinder, die tot zur Welt kommen, zukünftig auf Wunsch der Eltern beerdigt werden. Die Eltern haben den Raum erhalten, um den Tod des Kindes zu betrauern und Hoffnung zu schöpfen. Jeder von uns kann sich diesen Ort anschauen, seine künstlerische Ausstrahlung wahrnehmen, auch die kindgerechte bunte Sternenanhäufung bewundern, die sich von dem rostfarbenen Metall der großen, runden Skulptur abhebt. Es sind kleine Sterne, die durch das Metall „leuchten“. Die Installation in Form einer Ellipse bietet einen geschützten Raum.  Ein stimmiges, ästhetisches Bild. Nach der Einsegnung des Sternenkinderfriedhofes wurde neben dem Weg dorthin noch ein Apfelbaum gepflanzt. Ein schönes Bild. Die Einweihung der Grabstätte ist nun abgeschlossen.


Viele Menschen nahmen an der Andacht teil, aber auch viele Menschen waren an dem Entstehungsprozess beteiligt. Eine Projektgruppe von 15 Ehrenamtlichen der Pfarrei und viele andere Menschen mit Ratschlägen, praktischen Hilfen und Spenden. Am Ende des Tages der Einweihung des Sternenkinderfriedhofs bei einem Ausklang im Schützenvereinshaus wurde Marita Heider besonders gefeiert, ihre Tatkraft, ihre Entschlossenheit, ihr Durchhaltevermögen neben anderem hervorgehoben. Mit ihr und mit Anke, einer Projektmanagerin, führte Elisabeth Pieper-Jannicke (WorringenPur) am 14. November ein Gespräch in einem Cafe , was besonders der Frage nachging: Warum war das Projekt so erfolgreich?


Diakon Gill mit Beteiligung von Msgr. Kleine pflanzt ein Apfelbäumchen – gestiftet vom Familienzentrum


Die Projektgruppe beim Eröffnungsgottesdienst


Hannelore Bartscherer vom Katholikenausschuss unterstützt das Projekt Sternenkinder


Sternenkinderfriedhof

Hier eine Zusammenfassung des Gesprächs. Das Projekt ist eine Herzensangelegenheit und es ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Man traf sich in regelmäßigen Abständen. Es wurden dann z.B. Verantwortlichkeiten festgelegt. Es bildeten sich Teams mit Arbeitsaufträgen. Jeder machte seine Aufgabe. Darüber wurde dann gesprochen und gemeinsam entschieden. Oder: Man hielt sich an Absprachen (Wer macht was wann?). Ein Projektmitglied entwarf z. B. das Logo, andere den Flyer, die Visitenkarten. Jemand kümmerte sich um den Imagefilm zum Projekt. Jemand musste etwas von Finanzen verstehen, einer sich mal mit Rechtsfragen befasst haben. Einer kannte sich mit liturgischen Fragen aus. Mitglieder aus Kirchenvorstand, Pfarrgemeinderat und Ausschüssen befanden sich in der Gruppe. Diakon Gill als pastoraler Begleiter stand der Projektleitung als Berater zur Verfügung. Alle Projektmitglieder brachten ihr Know-how und ihr Charisma in das Projekt ein.
Wenn viele miteinander arbeiten, gibt’s auch mal Spannungen. In diesem Projekt allerdings nicht, was erstaunlich ist. Es hat geklappt und es entstanden dabei Freude und Zufriedenheit und, was besonders wichtig ist: Freundschaften mit viel Spaß beim Zusammensein!
Über das erfolgreiche Projekt sind nicht nur die Mitglieder der Projektinitiative glücklich, sondern auch Betroffene, die nun die Gelegenheit haben ihr verstorbenes Kind auf dem katholischen Friedhof der Gemeinde zu bestatten und zu trauern.
Menschen aus Roggendorf /Thenhoven und Gemeindemitglieder freuen sich über die vielen positiven Rückmeldungen und die Wertschätzung - aber es waren ja auch viele verschiedene Tüchtige mit guten Gedanken und Fähigkeiten beteiligt. Das Projekt geht nun in eine neue Phase. Es gilt jetzt Menschen zu finden, die sich in einem Folgeprojekt engagieren möchten. Die Bekanntmachung gegenüber Institutionen wie Krankenhäusern, Ärzten, Hebammen, Bestattern ist noch nicht abgeschlossen.

Über die Website https://einsternenkind.wordpress.com sind Kontakt und Informationen zum Projekt abrufbar.


WorringenPur.de/20.11.2017
Bericht: Elisabeth Pieper-Jannicke
Fotos: Marita Heider
Redakt. & digit. Bearbeitung: Matschkowski