„Do jeit uns et Hätz op“
Sitzung der Prinzengesellschaft 2019 - KG Löstige Junge

Köln-Worringen
Die Kapelle Confetti intonierte den Büttenmarsch der Gesellschaft und das voll besetzte Vereinshaus erhob sich von den Plätzen. Moderatorin Sandra Kaiser -eskortiert durch den blau-weißen Senat- eröffnete den Abend, der ganz im Zeichen des Prinzenmottos stand. So ging es mit viel Herzblut und jeckem Worringer Herzschlag ins Sitzungsprogramm. Keine Zeit Platz zu nehmen. denn Prinz Manny I. wurde unter großem, herzerwärmenden Applaus des Publikums zu seinem Heimspiel samt Hofstaat und Traditionstanzcorps der Gesellschaft auf die Bühne begleitet. Traditionell gebührt dem Prinzenschlager die Eröffnung. Mario Paulus und seine Kombo standen im Konfetti-Regen und dank der mit dem Liedtext bedruckten Herzfächer auf den Tischen stimmten die Jecken im ausverkauften Sitzungssaal des Worringer Vereinshauses schnell mit ein.

Vor dem Saal pochten viele aufgeregte Herzchen, die nun endlich auch zum Zuge kamen. Das Kindertanzcorps der Gesellschaft „Die Tanzmäuse“ hatte einen eigenen Programm-Block im Gepäck. Extra für den Prinzen und sein Motto wurde der Tanz „Wenn et Hätz Dich röf“ einstudiert. Der 2. Tanz „Radetzky-Marsch“ wird seit Jahrzehnten vom Kindertanzcorps aufgeführt. Als Überraschung für Prinz Manny schmetterten die singenden Tanzmäuse dann noch „Das ist Prinz Mannys Party - oho“ von der Bühne. Klar, dass der Saal vor Rührung und Begeisterung aus dem Häuschen war.
Es folgte der Auftritt des glanzvoll in neuen Kostümen gekleideten Jugendtanzcorps, bei dem besonders die Tanzoffiziere auffielen. Mit dem Aufzug von Vize-Präsident Peter Birobran wurde es protokollarisch. Eingerahmt vom Jugendtanzcorps wurde Birgit Wirtz für 40 Jahre Mitgliedschaft gedankt. Auch Josef Annas wird in diesem Jahr diese Ehre zuteil. Er wird die Urkunde zu einen späteren Zeitpunkt erhalten. Festkomitee-Präsident Klaus Dittgen zeichnete zwei Damen der Blau-Weißen mit dem goldenen Verdienstorden aus. Marika Sommer-Birobran und Petra Zimmermann haben sich um ihre Gesellschaft und den Worringer Karneval über Jahre hinweg verdient gemacht.

Die Solo-Premiere von Carina Hemmersbach als „Worringer Frechdachs“ ist geglückt. Nach jahrelanger Bühnenerfahrung im Zwiegespräch stand die 18-jährige zum ersten Mal allein auf der Bühne und trug routiniert ihren „Worringer Klaaf“ vor. Erstmalig sangen die „2 krassen Nudeln“ Antonia Kircher und Annika Paschen. Mit „Ich han den Millowitsch jesinn“ setzten sie den Reigen der Nachwuchstalente fort. Annika Paschen setzte mit ihrer Rede noch einen drauf. Ein Talent der Kindersitzung „Pänz für Pänz“ schaffte den Sprung auf die Bühne im Vereinshaus und viele Zuhörer fanden sich sicher in den Anektoden „rund um die Familie“ wieder.
Linker Arm so - rechter Arm so - und dann „Sha la la - oh oh“.Thomas Seidel brachte mit seinem Lied das Publikum zum Work-out mit Zugabe. Sascha Schüller in der Rolle des Bauchredners Sascha Grammel hatte Dominik Müsch als seinen „verrückten Vogel“ auf dem Arm dabei. „Gaaaaanz dünnes Eis“ - war einer der vielen Lacher.
Dank Mario Paulus konnten sich die Lachmuskeln entspannen, zu seiner Umsetzung der Ballade „Nur mer Zwei“ von Brings wurde es vielen warm ums Herz. Auch das Jugendtanzcorps hatte eine weitere einfühlsame Choreografie einstudiert. Zur Filmmusik Vaiana „Ich bin bereit“ - einstudiert von Markus Stahlmann - kam Südseeatmosphäre im Worringer Winter auf.


Nach der Pause startete das Traditions-Tanzcorps der Gesellschaft durch. Zum Prinzenjahr feierte man die Premiere zum kölschen Medley. Der zweite Tanz „Op uns“ zeigt nicht nur die tänzerischen Qualitäten, sondern auch die Ausdauer der starken Truppe, die damit eindeutig unter Beweis stellte, dass sie bereit ist, den Prinzen auf der Vielzahl an Terminen während der gesamten Session zu begleiten. Saskia Paschen, die als „Ne kesse Teenie“ begeisterte, könnte mit ihren Schwestern problemlos eine eigene Familiensitzung wuppen.
Zu „Heimweh nach Köln“, klassisch dargeboten von Werner Böttcher, stimmte der ganze Saal Arm in Arm zum Refrain ein. Eine Zugabe war da natürlich angesagt. Resi Alberts kam als „Et Billa“ auf ausdrücklichen Wunsch von Prinz Manny I. noch einmal auf die Bühne zurück . Sehr schnell war klar, wie sehr diese Paraderolle vermisst wurde, denn ihr Auftritt wurde mit „Standing Ovation“ des Publikums gedankt.
Mit dem Titel “Supergeilesjahr“ brachten „Die Perlewiever“ Gaby Hemmersbach, Petra Zimmermann, Petra Schüller (die Prinzengattin) und Jutta Sausberger die Freude und Zuversicht für das Prinzenjahr gekonnt musikalisch auf die Bühne. „2 Putzfrauen von der Grundschule“ Regina Hittmeyer und Agnes Seidel-Klein sind ganz nah dran am Leben von Hausmeister Manny. In Wort und Lied brachten sie die löstigen Momene in ihrem Putz-Alltag dar.
Eine weitere Premiere an diesem Abend hatte „Miki“ alias Michael Wolfinger, der erstmals auf der blau-weissen Bühne stand. Die „Superjeilezick“ kann also gerne ihre Fortsetzung finden. Wenn die „Trümmerlotte“ aufmarschiert, muss man sich in acht nehmen. Es wird scharf geschossen. Thomas Seidel erweckt diese Figur immer wieder aufs Neue zum Leben und schafft es, dass wir diese seltsame Lotte ins Herz geschlossen haben.
Liebe zum Detail, großartige Kostüme, spannend und mit Hingabe umgesetzt. Der knappe Versuch den Zusatztanz des Traditionstanzcorps - diese Superleistung - zu beschreiben. Schon der epische Einzug als Mega-Piratenschiff ließ manchen Zuschauer mit offenem Mund zurück. Ein Auftakt nach Maß im Worringer Sitzungskarneval.
Da fiel es dem Vize-Präsidenten Peter Birobran leicht den Mitwirkenden auf, vor und hinter der Bühne zu danken. Alle Auftretenden standen zum Schlussbild auf der Bühne und sangen gemeinsam „Jommer noh Hus oder solle mer blieve“ - keine wirklich schwierige Entscheidung, denn der herzens- und stimmungsvolle Abend wurde noch ordentlich gefeiert.


WorringenPur.de/16.01.2019
Bericht: Sandra Kaiser
Fotos: Norbert Rosendahl
Redakt. & digit. Bearbeitung: Matschkowski