Jetzt bin ich Prinz!
Festkomitee Worringer Karneval proklamiert Prinz Wolfgang II.
„Of jroß of klein, of noh of fän, mir fiere Fastelovend jän”
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Köln-Worringen
„Swingvoll“ und à la Broadway eröffnete Jörg Schumacher (Schummel) mit dem Song „Dä Ovend met üch“ die Proklamationssitzung im voll besetzten Vereinshaus. Das Publikum dankte es ihm mit viel Applaus und das Eis war schon gebrochen. Nach dem Einzug des Elferrates, bestehend aus ehemaligen Worringer Prinzen sowie dem Präsidenten des Festkomitees Worringer Karneval, Klaus Dittgen, wurde das Publikum begrüßt und allen ein gesundes, neues Jahr gewünscht. In diesem Zusammenhang ging auch ein besonderer Genesungsgruß an die erkrankte und daher leider abwesende Hofdame Sandra Ertel, bevor der Höhepunkt der Sitzung, die Proklamation von Prinz Wolfgang II., angekündigt wurde.

Die Fahnenabordnungen der Gesellschaften zogen als erste in den Saal ein, gefolgt von einer großen Abordnung des Männergesangvereins v. 1848 e.V., unter ihnen der Mann, den es galt zu proklamieren, Prinz Wolfgang II. Der Prinz (bürgerlicher Name Wolfgang Reiter - begleitet von Prinzengattin Sonja, den Kindern Tamara und Svenja, Hofnarr Wolfgang Montag und den Hofdamen Melanie Trentz, Cornelia Montag und Verena Doll) empfing als äußeres Zeichen seiner Regentschaft zunächst die Prinzenkette aus den Händen des Festkomiteepräsidenten. Prinzenzepter und Prinzenstandarte erhielt er von seinem Vorgänger Prinz Thomas I. Der Vorsitzende des Worringer Bürgervereins, Kasper Dick, übergab traditionsgemäß den Ortsschlüssel, womit die Herrschaft über die Worringer Narren besiegelt war.
Und wie nicht anders gewohnt, übergab der Bürgervereinsvorsitzende Dick noch einige spezielle Geschenke, um Prinz Wolfgang II. für die Karnevalszeit genügend Auftrieb zu verschaffen: Ein paar Ballettschuhe, angebunden an Helium gefüllte Ballons, sollen ihm, der schon seit 25 Jahren im Männerballett des MGV tanzt, zukünftig elegante Sprünge auf den Worringer Straßen ermöglichen. „Red Bull“ soll ihm Flügel und ein Karton „Krebelshof-Apfelsaft“ genügend Power für die bevorstehende  Session verleihen.


Nach dem Austausch aller Präsente, Orden und Insignien stand Prinz Wolfgang II. die Freude über seine Proklamation zum Prinz Karneval zu Worringen ins Gesicht geschrieben. Mit Tränen in den Augen und stolz bedankte er sich als erstes bei seiner Frau Sonja und dem MGV. Der Notenschlüssel, der im MGV der Schlüssel zur Musik ist, findet sich auch auf dem aktuellen Prinzenorden. Dort soll er die Tür zur Harmonie unter allen Narren öffnen. Ein schöner Gedanke in einer noch schöneren Rede, die von den Narren im Saal applaudiert wurde. Wie jeder Worringer Prinz hat auch Prinz Wolfgang II. zehn Gebote für seine Untertanen, die er durch Schatzmeisterin Gabi Pfeil-Theiß verlesen ließ.
Getreu seinem Prinzenmotto „Of jroß of klein, of noh of fän, mir fiere Fastelovend jän” wurde dann der Prinzenschlager von Birgit Wirtz und Hajo Baumann vorgetragen. Auffallend beweglich und schwungvoll begleiteten dabei die Mitglieder des Hofstaats das Lied, die Bühne wurde in ihrer Gänze genutzt.

Damit waren die „Spiele am Hofe Seiner Tollität“ eröffnet. Es folgte ein buntes Programm, zusammengestellt von den Literaten Karl-Heinz Wendling und Wolfgang Jansen. Die Tänze der örtlichen Karnevalsvereine und des Männergesangvereins (MGV Dänzer, die Burgwache der KG Änze Kääls, das Tanzcorps der KG Immerfroh, das Funkencorps der GKG Köln-Worringen und das Tanzcorps der KG Närrische Grielächer) zeigten beste tänzerische Leistungen, die in einem gemeinsamen Abschlusstanz der Worringer Tanzpaare ihren glanzvollen Höhepunkt erlebten. Selbstverständlich sorgten auch die vier Büttenreden (Dominik Müsch & Nathalie Roschke als „Zwei, die sich verstehen“; Wolfgang Esser und Helmut Wasserberg in ihren umjubelten Rollen als „Zwei Schichtige“; der phantastische Michael Hüsch mit „Früher war alles besser“- niemand beschreibt ein leckeres Wurstbrot von anno dazumal so gut wie er- und Resi Kemp & Birgit Wirtz mit dem am Puls der Zeit liegenden Zwiegespräch über „De Mam im Internet“) für tolle Stimmung im Saal. Die weiteren Gesangsdarbietungen (Christiane Grunewald-Engels, Simone Schweers & Sabine Doll mit einem BRINGS-Medley; Sandra Kaiser mit „Dreimal darfst du raten“; MGV Chor; die Lötschohrtörtchen Birgit Wirtz und Michaela Thönneßen mit „Mer fiere Fastelovend“; die Lievergesberger mit dem unnachahmlichen Hermann Schmidt und Eugenia Chartchenko & Julia Kaisig mit „Wenn am Himmel de Stääne danze“) sorgten gleichermaßen für Aufmerksamkeit und Beifall. Hier gefiel uns diesmal besonders die Gruppe „Doppelquartett“, die „Unser Stammbaum“ sang (Original Bläck Fööss) und damit Toleranz für die kommenden Flüchtlinge einforderte.

Einer, der nicht nur im „Doppelquartett“ mitsingt, sondern auch sonst seit vielen Jahren jede Gelegenheit nutzt, sich in die karnevalistischen Belange einzubringen, ist Johannes Meisenberg. Dem 1. Vorsitzenden des MGV wurde eine besondere Ehre zuteil: Er erhielt für 25 Jahre Mitgliedschaft im Festkomitee Worringer Karneval von 1886 e. V. einen Orden und eine Urkunde.
Zum Abschluss der Sitzung dankte Präsident Klaus Dittgen nochmals allen Helfern, die zu dem gelungenen Abend beigetragen hatten, u. a.:

Eckhard Isenberg (Musikalische Leitung & Piano)
Hans Peter Hemmersbach (Piano)
Confetti, Leitung Peter Clemens (Kapelle)
Florian Meisenberg, Heinz Meisen und Petra Zimmermann (Licht & Tontechnik)
Andrea Schmitz & Mitglieder des AK Bühne, Saal & Technik (Bühnenbild, Saaldeko)
Rudi Hüsch (Verbindungsmann)
sowie die Damen & Herren an der Garderobe


WorringenPur.de/06.01.2015
Bericht & Fotos: Heike Matschkowski
mit freundl. Unterstützung von
Irene & Stephan Güsgen, Heinz Pesch