Visitation 2009“
Kardinal und Erzbischof von Köln Joachim Meisner
zu Besuch in Köln-Worringen

Köln-Worringen
Anlässlich der Visitation 2009 besuchte Kardinal Meisner im Februar und März die Gemeinden und Institutionen rund um Köln. Auch im Pfarrverband „Am Worringer Bruch“ war er unterwegs und am Donnerstag war es dann soweit – Kardinal Meisner kam nach Worringen. Vormittags nahm er sich zunächst die Zeit, um sich die Arbeitsplätze und die Arbeitsumgebung der Beschäftigten bei dem ortsansässigen Chemieunternehmen INEOS anzusehen.


Dort genoss er es sichtlich entspannte Gespräche mit Dr. Giefers und Dr. Bister, Vertretern des Betriebsrats und des Sprecherausschusses zu führen. Gemeinsam wurde anschließend die Produktionszentrale – die übergeordnete Kontrolleinrichtung für die einzelnen Produktionsbereiche besichtigt, zu der eine gut verständliche Führung organisiert war. Die Azubis in der Aus- und Fortbildungsabteilung zeigten die verschiedenen Berufsfelder und gaben ihm einen Einblick in chemische und technische Abläufe. Kardinal Meisner überraschte seine Begleiter dann mit der Bemerkung „In Chemie war ich immer ein schlechter Schüler.“ Am späten Vormittag folgten eine ausführliche Werksbesichtigung mit dem Bus und ein Mittagessen in der Kantine. Von der angenehmen Atmosphäre beeindruckt, überreichte der Erzbischof von Köln den Ineos-Geschäftsführern, Dr. Giefers und Dr. Bister, als Dankeschön für die Einladung eine Silbermedaille mit dem Motiv des Kölner Doms. 

Nachmittags um 15:00 Uhr erwartete man Kardinal Meisner bereits zum Wortgottesdienst in der Worringer Kirche „St. Pankratius“. Pfarrer Stephan Weißkopf und Diakon Matthias Gill standen ihm dabei zur Seite. Der Gottesdienst stand unter dem Motto „In einem Herzen zu Hause sein...“ - dafür wurde zuvor in der katholischen Kindertagesstätte ein riesiges rotes Herz gebastelt. In dieses Herz wurden während des Gottesdienstes von den Kindern selbstgemalte Bilder, die die Familienangehörigen darstellen – also Mutter, Vater, Tante, Onkel, Oma, Opa, Bruder, Schwester – hineingeklebt.

Kardinal Meisner ist dafür bekannt, gerade zu Kindern einen sehr herzlichen Zugang zu finden. Das gelang ihm auch während des Gottesdienstes. Er nahm sich zwei Kinder zu Hilfe, um mit ihnen allen zu verdeutlichen, wie groß Gottes Herz ist. Zum Beispiel wurden die geschlossenen Fäuste aller Kirchenbesucher symbolisch aus der – extra geöffneten Kirchentür – heraus geschmissen, zurück blieben offene Hände, die das offene Herz darstellen sollten. Na ja – so in etwa. Zur feierlichen Stimmung trug neben Eckhard Isenberg an der Orgel auch Claudia Schülgen mit einem auf der Oboe gespielten Lied bei. Es klang wunderschön. Auf jeden Fall war es ein sehr schöner Gottesdienst mit vielen schönen Liedern. Kardinal Meisner meinte selber zum Schluss des Gottesdienstes: „Schade, schon am Ende!“


Im Anschluss an den Gottesdienst waren alle Kirchenbesucher in das Familienzentrum „Am Worringer Bruch“ eingeladen, um dort im Beisein von Kardinal Meisner bei Kaffee und Plätzchen den Nachmittag ausklingen zu lassen. Dort wurde zunächst von Barbara Fischer, Leiterin des Familienzentrums, Herrn Meller, Leiter des SKM-Zentrums in Roggendorf, sowie Frau Becker, Leiterin von St. Marien in Fühlingen, das Familienzentrum vorgestellt. Es wurde Kardinal Meisner eine große Kerze überreicht, die das Logo des Familienzentrums trägt. Danach gingen alle Kinder in ihre jeweiligen Gruppen, während die Erwachsenen im Foyer Kaffee trinken und Plätzchen essen konnten.

Zwei Kinder – Carolin und Julius – hatten nun die Aufgabe, Kardinal Meisner durch die Kindertagesstätte zu führen. Dabei besuchte dieser alle drei Gruppen – Bären, Elefanten und Mäuse. Er setzte sich in jeder Gruppe zu den Kindern, um mit ihnen selbstgebackene Domplätzchen zu essen und mit ihnen zu plaudern. Auch dabei merkte man ihm die große Freude an, die er bei den Kindern hatte.

Bei den Bären erzählte er, dass er nach der Ostermesse im Dom die dort singenden Kinder immer einlädt, um im großen Garten Osterhasen zu suchen. Anschließend würde er immer selber noch durch den Garten gehen – und dabei hätte er sogar selber schon mal einen Osterhasen gefunden. Außerdem stellte er fest, dass er ja nie selber im Kindergarten gewesen sei, aber wenn er noch mal klein wäre, würde er das gerne tun. Bei den Elefanten unterhielt er sich mit den Kindern sehr angeregt darüber, wie beim Elefanten der Rüssel heißt, was diese mit den Ohren machen usw. Bei den Mäusen dagegen war er sehr interessiert daran, wie denn diese leckeren Plätzchen gebacken werden. Welche Zutaten dazu gehören etc. Er wolle sich dann im Auto alles aufschreiben...

Anlässlich des Rundgangs wurde auch die Turnhalle besichtigt – dabei war zu erfahren, dass der Kardinal trotz seines anstrengenden Arbeitstages immer morgens eine Stunde in seinem großen Garten joggen würde. Und in der Küche wurde ein Geheimnis um Pfarrer Weißkopf gelüftet – er isst lieber Gummibärchen statt Plätzchen! Jetzt wissen wir Bescheid.

Als der Abschied nahte, sang Kardinal Meisner noch das von ihm vorgeschlagene Lied „Kam ein Vogel geflogen“ zusammen mit Groß und Klein. Anschließend verabschiedeten die Kinder ihn mit einem eigenen Lied – und weg war er. Es war ein wirklich gelungener Nachmittag, und die viele Arbeit mit der Vorbereitung hat sich durchaus gelohnt. Man konnte einen sehr sympathischen Kardinal kennen lernen, der auch zwischendurch immer wieder den Kontakt zu den anwesenden Eltern aufgenommen hat. Für alle Seiten sicher ein Erlebnis.

Weiterführende Infos:
Kardinal Meisner ist im Dezember letzten Jahres 75 Jahre alt geworden. Geboren wurde er in Breslau-Lissa. 1975 wurde er zum Weihbischof in Erfurt/Meiningen und in 1980 zum Bischof von Berlin ernannt. 1983 folgte dann die Ernennung zum Kardinal. Im Februar 1989 – also vor ziemlich genau 20 Jahren – kam er als Erzbischof nach Köln. Wer mehr über Kardinal Meisner wissen möchte: www.erzbistum-koeln.de

Wer bei der nächsten Festlichkeit, z. B. Hochzeit o. ä., evtl. Claudia Schülgen mit ihrer Oboe spielen lassen möchte , kann nähere Informationen unter Tel.: 0221-786013 einholen.


WorringenPur.de/30.03.2009
Bericht: Gabi Pfeil Theis/Heike Matschkowski
Fotos: Heike Matschkowski/Jakob Mildenberg