50 Jahre - 50 Stunden
Evangelische Friedenskirche feiert Jubiläum
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Köln-Worringen
Die hiesige evangelische Gemeinde feierte ihr 50jähriges Bestehen im Rahmen eines 50-Stunden-Programms, das am Freitag begann und erst am Sonntag endete. Dank der Unterstützung vieler Gemeindemitglieder konnten die Planungen dazu termingerecht und den Vorstellungen entsprechend umgesetzt werden. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Der Freitag begann um 17 Uhr mit einer Andacht und symbolischen 50 Kerzen. Anschließend hatten Kinder, die sich zuvor dafür angemeldet hatten, die Möglichkeit, eine Lesenacht in der Kirche zu erleben.

Am darauf folgenden Samstag folgte gegen 14 Uhr der erste Höhepunkt des Jubiläums – der Festgottesdienst. Bei dieser Gelegenheit konnte manch einer Erinnerungen austauschen, die er mit Helmut Schlüter, dem ersten Pfarrer der Friedenskirche, erlebt hatte. Aber auch Wolfgang Rosemeier, der die meisten Jahre als Pfarrer hier verbracht hatte und nun Bethel betreut, hatte einige Geschichten auf Lager. Ebenfalls anwesend war die erste und bisher einzige Pfarrerin, Antje Hofmann, Markus Zimmermann, Superintendent des Kirchenkreises Köln-Nord und Ernst Fey, Stadtsuperintendent i. R., ebenso unser Bürgervereinsvorsitzender Bernd Jansen. Dechant Stephan Weißkopf und Pastoralreferent Hubert Schneider nahmen als Vertreter der katholischen Kirchengemeinde ebenfalls teil. Der Festgottesdienst wurde musikalisch von den Kindern der Kita „Villa Maus“ und vom Chor aus dem Chorprojekt begleitet. Die diesjährigen Konfirmanden sorgten für eine bunte Überraschung in Form von pink-weißen Luftballons, die mit Glückwünschen für die Gemeinde an die Kirchendecke steigen gelassen wurden, sodass sich ein farbenfroher „Kirchenhimmel“ ergab.

Von 17 bis 19 Uhr fand das Konzert der „Unlimited Voice Company“ statt, das ein weiteres Highlight der 50-Stunden-Feier darstellte. Zwischendurch gab es immer wieder Gelegenheit eine Kleinigkeit zu essen oder zu trinken und sich die Frage zu stellen, ob man das umfangreiche Programm weiter genießt oder gar zwischendurch einen kurzen Abstecher zur karnevalistischen Abschlusssitzung im Vereinshaus macht. Die Qual der Wahl war groß, jedoch entschlossen sich die meisten das Festprogramm weiter zu verfolgen. Am Abend glich die Kirche schließlich einem  Lichtspielhaus. Für die Jugend-Filmnacht wurde eine extra große Lleinwand aufgebaut und Filme gezeigt, die erst in der Nacht bzw. am Morgen mit einem gemeinsamen Frühstück für die 12 bis 17jährigen endete. .
Am Sonntag blieb es bis 12 Uhr rund um die Kirche sehr ruhig. Jeder hatte die Gelegenheit in sich hinein zu horchen und die Kirche als einen Ort der Stille, der Besonnenheit wahrzunehmen. Schon ab 14 Uhr war es mit der Ruhe aber auch schon wieder vorbei und das monatliche „Sonntagscafé plus“ fand -begleitet von dem Benefizkonzert des Posaunenchors Altenberg unter dem Thema „Blech und Heiteres“- statt. Hierzu hatte „Prinz Wuschel I“ seinen Besuch angekündigt und Pfarrer Hofmann-Hanke gab eine Kostprobe seines karnevalistischen Könnens. Blumen für den Hofstaat gab es selbstverständlich genauso, wie auch Orden ausgetauscht wurden. Wobei der Orden der Evangelischen Gemeinde natürlich selbst angefertigt worden war. Prinz Wuschel I genoss im Anschluss noch ein wenig das Spitzen-Konzert des Posaunenchors, dessen Thema, wie schon erwähnt „Blech und Heiteres“ war, und das zu Recht!
Dirigent Dr. Gerhard Heywang kündigte jedes Lied mit heiteren Worten an und erzählte zwischendurch witzige Geschichten, die ein jeder Worringer zu schätzen weiß. Aber auch das Orchester selbst hatte schwere Kaliber aufgefahren, trat es doch gleich zu Beginn mit zwei tongewaltigen Alphörnern auf, die jeweils 3,50 m lang waren. Dass dies gar nicht so einfach ist, verriet der Dirigent, denn nur durch die Spannung der Lippen können verschiedene Töne aus dem Alphorn hervorgebracht werden. Gespielt wurden viele verschiedene Musikstücke. Von Sebastian Bach über Josef Haydn, aber auch ein Marsch, ein Tango, ein Minuett und ein Spiritual "Shine your light“ waren dabei. Pop, norwegische Rockmusik, "The Lion sleeps tonight" aus dem Musical König der Löwen und sogar „We will rock you" von Queen wurden phantastisch umgesetzt. Für Letzteres war allerdings die Beteiligung des Publikums gefragt. Da kein Schlagzeug mit zum Orchester gehört, mussten die Zuhörer mit ihren Händen und Füßen den Takt angeben, während der Dirigent zur Belustigung aller die Pausen mit Geschichten würzte. So kennen die Besucher jetzt eine ganz neue Schöpfungsgeschichte, wissen, dass Abnehmen viel einfacher ist, als man denkt (Hauptsache man trinkt und isst "kalt") oder warum der Dirigent nun statt mit Haarshampoo mit Spülmittel duscht.

Während die Besucher sich zwischendurch immer wieder mit Kaffee und Kuchen versorgen konnten, liefen schon die Vorbereitungen für den Tanztee. Thomas Werner, Leiter der Square- und Line-Dance-Gruppe des Tanzsportclubs Ford Köln e. V., legte Tanzmusik auf und erklärte anhand eines Square, der von vier Tanzpaaren gebildet wird, wie der Squaredance funktioniert. Auf flotter Westernmusik zeigten acht Tänzerinnen, was sie bisher gelernt hatten. Anschließend konnten die Zuschauer mittanzen, was für viele fröhliche Gesichter sorgte.
Auch die später gezeigten Line-Dance-Vorführungen gefielen und beim Mittanzen war die Tanzfläche wieder voll - obwohl sich zu diesem Zeitpunkt die Zuschauerreihen zu lichten begannen. So nahmen an der abschließenden 10-Minuten-Andacht, bei der die in der Fürbitten-Werkstatt erstellten Fürbitten von Pfarrer Hofmann-Hanke vorgelesen wurden, leider nur noch Wenige teil. Trotzdem war dies ein sehr schöner Abschluss der 50-stündigen Geburtstagsfeier der evangelischen Friedenskirche. Pfarrer Volker Hofmann-Hanke, dem es wichtig war, mit diesem besonderen Jubiläum „das Leben zu feiern, mal still, mal bewegt“, bedankte sich am Ende bei allen helfenden Händen, die dieses groß angelegte Jubiläumswochenende erst möglich gemacht hatten.


WorringenPur.de/02.03.2011
Bericht: Heike Matschkowski
Fotos: privat